„Winning Time“: Eine stargespickte Ode an den Lakers-Basketball

„Winning Time“: Eine stargespickte Ode an den Lakers-Basketball

Im Kino hat der Basketballsport schon seit Jahrzehnten eine zentrale Rolle inne. Ob als Drama in Form von Spike Lees (65) „Spiel des Lebens“, als Komödie à la „Weiße Jungs bringen’s nicht“ oder dank des familienfeindlichen Films „Space Jam“. Bald schon erscheint aber auch eine Serie, die einen dazu animieren könnte, die behutsam verstauten Air Jordans aus dem Schrank zu kramen: Die HBO-Produktion „Winning Time: Aufstieg der Lakers-Dynastie“ startet ab 25. April mit einer Doppelfolge (20:15 Uhr) und danach immer montags um 21.15 Uhr mit einer Episode auf Sky Atlantic sowie via Sky Ticket und Sky Q auf Abruf.

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Mit einem klangvollen Cast erzählt darin unter anderem Oscarpreisträger Adam McKay (54) den Aufstieg der Los Angeles Lakers – vom hässlichen, weil erfolglosen NBA-Entlein zu den Königen der spektakulären Showtime-Ära der 80er Jahre. Und das ist selbst für Sportmuffel einen Blick wert, die bei Earvin Johnson (62) nicht automatisch den Vornamen mit einem „Magic“ ersetzen und denen auch kein leises „MVP“ bei Kareem Abdul-Jabbar (75) entfährt.

Die zwei schönsten Dinge im Leben? Sex und Basketball!

Die Handlung von „Winning Time“ setzt zum Ende der 1970er an. Der Titel der Serie war zu diesem Zeitpunkt aber alles andere als Realität für die L.A. Lakers. Das Team dümpelte damals schon seit Jahren erfolglos in der NBA herum. Doch das ändert sich schlagartig, als Geschäftsmann Jerry Buss (John C. Reilly, 56) sein komplettes Vermögen dafür aufbringt, die Mannschaft zu kaufen. Warum er das tut? „Es gibt zwei Dinge auf der Welt, die mich an Gott glauben lassen: Sex und Basketball!“, so Buss.

Wie schnell sein Vorhaben gelingen würde, die Lakers zu neuem Ruhm zu führen, konnte sich aber auch Buss nur in seinen kühnsten Träumen ausgemalt haben. Mit dem Draft des jungen Earvin Johnson (Quincy Isaiah, 26), dessen geniale Pässe ihm schnell den Spitznamen „Magic“ Johnson einbringen, ist den Lakers ein Glücksgriff gelungen. Gemeinsam mit heutigen Lakers-Legenden wie Kareem Abdul-Jabbar (Solomon Hughes, 43) und Coach Pat Riley (Adrien Brody, 49) begründete Johnson eine Spielweise, die als „Showtime-Express“ in die Geschichtsbücher einging und Stars und Sternchen in die Basketballhalle lockte.

Ein langer Weg liegt hinter „Winning Time“

Was Serienmacher und Basketballspieler eint: In beiden Professionen ist Ausdauer gefragt. Schon im Jahr 2014 trat Drehbuchautor und Co-Schöpfer Jim Hecht (46) an den Sportjournalisten Jeff Pearlman (50) mit der Idee heran, dessen Bestseller-Sachbuch „Showtime: Magic, Kareem, Riley, and the Los Angeles Lakers Dynasty of the 1980s“ in eine Serie zu verwandeln. Sein Pitch: Aus „Winning Time“ das für den Basketball zu machen, was die erfolgreiche Serie „Friday Night Lights“ für den Football darstellte.

Doch erst 2019 kam Bewegung in die Sache. HBO bestellte zunächst eine Pilotfolge, gedreht von McKay, und schließlich eine ganze Serie. Im selben Jahr startete auch das Casting und das hat neben den bereits erwähnten Stars einiges zu bieten. So sind unter anderem auch noch Jason Clarke (52), Jason Segel (42), Gaby Hoffmann (40), Tracy Letts (56) und Sally Field (75) mit an Bord, um nur einige zu nennen.

Typische McKay-Unterhaltung in Serienform

„Succession“-Regisseur Adam McKay hat ein einzigartiges Talent darin, Geschichten so zu inszenieren, dass sie auch Menschen außerhalb des jeweiligen Kosmos ansprechen. Wer hätte etwa gedacht, dass die Finanzkrise von 2007 oder der Vize-Präsident unter George W. Bush (75) Nährböden für ebenso unterhaltsame wie bitterböse Realsatiren bieten würden? Doch McKay bewies mit „The Big Short“ und „Vice: Der zweite Mann“ genau das und setzte zuletzt mit seiner Fake-News-Abrechnung „Don’t Look Up“ sogar noch einen drauf.

Auch „Winning Time“ wagt einen Blick über den Tellerrand des Sports hinweg und zeigt das Privatleben der Sportler sowie die Subkultur, die sich aufgrund der Showtime-Ära entwickelte – und all das in herrlicher 80er-Jahre-Opik. So wird in der Serie etwa auch ein gewisser Jack Nicholson (84) vorkommen. Der Weltstar ist seit jeher glühender Lakers-Fan und wird in der Serie von Max E. Williams dargestellt. Hollywood-Stars haben in „Winning Time“ also nicht nur Rollen übernommen. Sie werden darin auch gespielt.

Fazit

Wer sowohl Fan von Unterhaltung im Adam-McKay-Stil als auch von Basketball oder gar den Lakers ist, für den ist „Winning Time“ ein Slam Dunk. Dass die Serie aber auch für alle anderen etwas zu bieten hat, beweist allein die Tatsache, dass HBO die zehn Episoden umfassende erste Staffel gerade eben um eine zweite verlängert hat. Zumindest das zweite Viertel ist also schon in trockenen Tüchern.

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