Im „Tatort: Die Kälte der Erde“ (29. Januar, 20:15 Uhr, das Erste) stirbt ein Mann nach einem Ackermatch zwischen verfeindeten Hooligangruppen in Saarbrücken. Wer hat ihm den tödlichen Stich versetzt?
Darum geht’s in „Tatort: Die Kälte der Erde“
Samstag. Spieltag. Ein Saar-Pfalz-Fußballderby hält sämtliche Einsatzkräfte in Saarbrücken in Atem, inklusive der Hauptkommissarinnen und Hauptkommissare Leo Hölzer (Vladimir Burlakov, 35), Adam Schürk (Daniel Sträßer, 35), Esther Baumann (Brigitte Urhausen, 42) und Pia Heinrich (Ines Marie Westernströer, 36). Denn nach dem Spiel wird aus der Notaufnahme ein Todesfall gemeldet. Andreas Schneider (Nils Bannert, geb. 1995) brach mit Schädelfrakturen und einer Stichwunde in der Notaufnahme zusammen und konnte nicht mehr gerettet werden.
Schnell stellt sich heraus, dass er die „Dritte Halbzeit“ bei einem Ackermatch verbracht hat. Aber ob er dort auch die tödlichen Verletzungen erlitten hat, bleibt vorerst unklar. Denn so sehr die Hooligangruppen verfeindet sind, so sehr sind sie sich auch darüber einig, dass der größte und gemeinsame Feind die Polizei ist. Daher trifft das Saarbrücker Team auf eine Mauer des Schweigens.
Und auch Adam Schürk verschweigt gewisse Wahrheiten. Als er jedoch bei sich zu Hause überfallen wird, weil jemand auf der Suche nach den Millionen aus dem Bankraub seines Vaters ist, muss er Leo Hölzer einweihen. Doch wer hier wem trauen kann und am Ende auf wessen Seite steht, bleibt unklar…
Lohnt sich das Einschalten?
Ja. Hooligans, Kinderwunsch gleichgeschlechtlicher Ehepartner, Vaterschaftstests… Dieser Krimi mischt viele herausfordernde gesellschaftliche Themen und strickt daraus einen zwar etwas konstruierten, aber durchaus spannenden Fall.
Die Kampfszenen der Massenschlägereien zwischen den gewaltbereiten und gewaltverherrlichenden vermeintlichen Fußballfans sind schmerzhaft anzusehen. Ganz vorne mit dabei ist die junge, dauerwütende Alina Barthel. Verkörpert wird sie von der Hamburger Schauspielerin Bineta Hansen (24). Dass ihre Schläge so echt aussehen, liegt an ihrer Karriere als Boxerin; Hansen war 2013 Deutsche Meisterin bei den Juniorinnen.
Und einmal mehr spielt vor allem auch Daniel Sträßer den als Kind misshandelten, harten und tendenziell einzelkämpferischen Adam Schürk herausragend charismatisch. Dass er nicht nur düster ist, zeigt Schürk diesmal aber auch in einer unterhaltsamen Verhörszene mit einem kleinen Mädchen. Bleibt zu hoffen, dass es sich lohnt, Schürk/Sträßer-Fan zu werden und dass es bei diesem generell eher jüngeren Team nicht bald wieder zu Exits kommt.
In den Saarbrücken-Krimis gibt es von Beginn an eine spannende und sehr brutale horizontale Storyline, die sich um Schürks hochdramatische Familiengeschichte dreht. Auch im neuen „Tatort“ wird sie weitergesponnen – und sorgt am Schluss des Films mit der Lösung des Taschenrätsels sogar für einen waschechten Cliffhanger…