Auch wenn sich der Frühling noch etwas zaghaft zeigt, die Winterklamotten dürfen bald endgültig wieder in Schrank. Endlich ist wieder Zeit für Röcke, Kleider und ganz viel Farbe. „Vor allem Muster sind dieses Jahr definitiv ein großes Thema in der Modewelt“, weiß Modedesigner Steffen Schraut und verrät im Interview die großen Modetrends für diesen Frühling.
Was sind die großen Modetrends in diesem Frühling?
Steffen Schraut: Wir dürfen uns auf Streifen, Karos, Polka Dots, Animal Prints und knallige Farben freuen! Die 2000er-Jahre sind zurück – mit bunten Outfits und wilden Kombis. Das Ganze wird aber eher lässig elegant getragen, statt hauteng und schrill. Wer es dezenter mag, kann auch einfach nur mit stylischen Accessoires Akzente setzen.
Wir dürfen in Sachen Muster und Farben also ruhig mutig sein?
Schraut: Ja, vor allem Muster sind dieses Jahr definitiv ein großes Thema in der Modewelt. Sie bringen Schwung in jedes schlichte Outfit, aber lassen sich auch miteinander kombinieren. Animal und Nature Prints in bunten Farben sind meine persönlichen Highlights der Saison. Die habe ich auch in meiner aktuellen Kollektion bei QVC aufgegriffen. In diesem Frühjahr sind die Farben ein Mix aus Ruhe und Lebendigkeit. Pastelltöne und einfarbige Stücke treffen auf knallige Farben und Muster, die sich nach Lust und Laune miteinander kombinieren lassen. Auch black is back und sorgt für edle Kontraste.
Welche Key-Pieces dürfen zudem jetzt in keinem Kleiderschrank fehlen?
Schraut: Klassische und zeitlose Key-Pieces sind eine weiße Bluse, eine Blue Jeans und ein leichter Cashmere-Cardigan. Damit lassen sich etwas ausgefallenere Trend-Pieces perfekt kombinieren. Ein Must-have sind für mich auch Zweiteiler aus Jacke und Hose oder Oberteil und Rock, die sich lässig einzeln oder mit Wow-Effekt zusammen stylen lassen.
Und welche Schnitte und Stile sind jetzt besonders gefragt?
Schraut: Praktisch, unkompliziert, stylisch – das ist das Motto für die Modetrends im Frühjahr/Sommer. Seit einiger Zeit geht nichts mehr ohne den Oversized-Look. Das ändert sich auch 2023 nicht. Hinzu kommen Rüschen und Fransen. Besonders gefragt sind Blusen und Kleider mit Statement-Ärmeln.
Auf welche Materialien sollten wir jetzt setzen?
Schraut: Wir sollten auf leichte und langlebige Stoffe setzen. Ich bin ein Fan von Viskose, weil sie so angenehm zu tragen ist, aber auch pflegeleicht und bügelfrei. Wichtig bei allen Kleidungsstücken, je öfter wir sie tragen, desto nachhaltiger ist die Anschaffung.
Welche Trends aus den letzten Jahren werden bei der Frühlingsmode 2023 wieder aufgegriffen?
Schraut: 2023 kommt der 2000er-Modetrend erst so richtig in Fahrt! Das heißt Logo-Prints, Muster-Mixes, Jeans-Outfits, lange Röcke, Anzugwesten für Frauen und vieles mehr finden Einzug in die Kleiderschränke oder kommen in neuen Kombis wieder zum Einsatz. Mir gefällt der Trend, Lieblingsstücke immer wieder neu zu stylen. Man sollte also nicht jedes Jahr ausmisten und neu kaufen, sondern sich immer wieder ganz bewusst für ein Kleidungsstück entscheiden und auf gezielte Style-Updates setzen.
Und was ist dagegen komplett out und darf getrost im Schrank bleiben?
Schraut. Mode sollte Spaß machen! Also ist erlaubt, was gefällt. Wenn etwas allerdings nur noch im Schrank hängt, weil es vielleicht irgendwann mal wieder passen könnte, dann ist die Frage eher: Was darf getrost raus aus dem Schrank? Kleidung wird gemacht, damit sie sich unserem Körper anpasst und nicht andersherum. Tragen Sie das, worin Sie sich am wohlsten fühlen!
Wie sieht es bei den Accessoires aus, was darf im Frühling auf keinen Fall fehlen?
Schraut: Accessoires werden im Frühjahr 2023 wieder als Statements getragen. Schmuck, Schuhe, Taschen, Tücher – alles darf XXL sein, um einfachen Outfits einen modernen und aufregenden Touch zu verleihen. Große Taschen haben gleichzeitig den Vorteil, dass sie Platz für alles bieten, was wir im Alltag brauchen – und dazu gehört hoffentlich bald wieder die Sonnenbrille.
(obr/spot)
Bild: Mode-Designer Steffen Schraut feierte 2022 sein 20-jähriges Fashion-Jubiläum. / Quelle: Charlie Cummings with Rankin