„Rentierbaby“-Star sah seine Stalkerin nicht als „Bösewicht“

„Rentierbaby“-Star sah seine Stalkerin nicht als „Bösewicht“

Mit „Rentierbaby“ hat Richard Gadd (34) eine der erfolgreichsten Netflix-Serien des bisherigen Jahres geschaffen. In der siebenteiligen Produktion spielt der Serienschöpfer und Autor nicht nur die Hauptrolle, das Drehbuch zur Serie basiert auch auf seinen selbst gelebten, durchaus komplizierten Erfahrungen mit einer echten Stalkerin. Nun erklärte der Serienmacher, dass er Mitleid für die Frau empfinde, die ihm einst nachstellte und mit Tausenden Mails und Anrufen bombardierte.

Richard Gadd über Stalkerin: „Jemand, der Hilfe brauchte“

„Ich kämpfe mit einer Art toxischem Empathieproblem“, sagte Gadd laut „People“ am Dienstag (7. Mai) bei einem Event. Trotz des „unerbittlichen“ Stalkings, das sich „anfühlte, als war es überall“ und ihm das Gefühl gegeben habe, dass sein Leben „nicht wirklich funktionsfähig“ sei, habe er „diese unglaublichen Anfälle von Mitleid mit ihr“ gehabt, erklärte Gadd.

„Sie sagte etwas in einer dieser Sprachnachrichten und ich dachte: ‚Oh mein Gott, am Ende des Tages ist sie nur jemand, der viele Schmerzen hat'“, führte der Schauspieler aus. Er habe es deshalb für wichtig gehalten, die Geschichte mit Sympathie zu vermitteln. „Ich habe nie jemanden gesehen, der ein Bösewicht war. Ich habe jemanden gesehen, der vom System verloren wurde. Ich sah jemanden, der Hilfe brauchte und sie nicht bekam“, fügte er hinzu.

Ist diese Frau die „echte“ Martha Scott?

Kurz nach dem Start von „Rentierbaby“ hatten findige Internet-Detektive die Frau, die Gadd über Monate gestalkt hatte, ausfindig gemacht. Der Schauspieler bat Zuschauerinnen und Zuschauer anschließend in einem Statement auf Instagram, nicht über die wahren Identitäten der Charaktere in „Rentierbaby“ zu spekulieren. „Das ist nicht der Sinn unserer Show“, schrieb er. Im Interview mit dem britischen „Guardian“ sagte er zudem, er habe einige Ereignisse verändert, um „dramatische Höhepunkte zu schaffen“, alles sei aber an wahre Gegebenheiten aus seinem Leben angelehnt.

Die Frau, die die Figur Martha Scott (gespielt von Jessica Gunning, 38), inspiriert haben soll, meldete sich seither bereits in zahlreichen Interviews selbst zu Wort. Gegenüber der „Daily Mail“ sagte sie etwa, dass sie eine Verleumdungsklage gegen Gadd erwägen würde, da sie „Todesdrohungen und Beschimpfungen“ von Fans der Show erhalten habe. Sie warf Gadd vor, er nutze die Serie, „um mich zu stalken und eine ältere Frau im Fernsehen für Ruhm und Reichtum zu schikanieren“.

Piers Morgan interviewt „Rentierbaby“-Stalkerin

Und damit nicht genug: Wie der britische TV-Moderator Piers Morgan (59) nun bekannt gab, war die „echte“ Martha aus „Rentierbaby“ zu Gast in seiner Sendung „Piers Morgan Uncensored“. „Sie hat mir ihr erstes TV-Interview über den Netflix-Hit gegeben und möchte zu Wort kommen und die Geschichte richtig stellen“, schrieb Morgan am 8. Mai auf der Plattform X. Das Interview soll am Donnerstagabend (9. Mai) ausgestrahlt werden.

(ncz/spot)

Bild: Richard Gadd in dem Netflix-Hit „Rentierbaby“. / Quelle: Ed Miller/Netflix

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