Trainerlegende Jürgen Klopp (57) hat seine Ankündigung von Anfang des Jahres wahrgemacht: Nach seiner jahrelangen, erfolgreichen Tätigkeit als Trainer bei verschiedenen Fußball-Traditionsklubs, legt er eine Pause vom Job an der Seitenlinie ein. Seit wenigen Stunden ist bekannt, er hat einen „langfristigen“ Vertrag als „Global Head of Soccer“ bei Red Bull im österreichischen Salzburg unterzeichnet. Eine Ausstiegsklausel soll es laut „Sky“ nur für den DFB-Bundestrainer-Posten nach Julian Nagelsmann (37) geben. Dessen Vertrag läuft bis zur WM 2026.
Jürgen Klopp – eine ungewöhnlich treue Trainerseele
Jürgen Klopp ist einer der wenigen Star-Trainer, die nie auf den Schleudersitzen der Ligen saßen und auch selbst nicht ständig neue Herausforderungen suchten. Von 2015 bis zum Saisonende im Mai 2024 coachte er den FC Liverpool. Er führte die Reds 2019 zum Champions-League-Titel und ein Jahr später auch zum ersten Meistertitel nach 30 Jahren. Damit setzte er sich in der britischen 500.000-Einwohner-Stadt ein Denkmal.
Eine ähnliche Welle der Begeisterung und tiefe Fanliebe wie in der mittelenglischen Küstenstadt wurde dem gebürtigen Stuttgarter auch in seinem vorherigen Trainerposten zuteil. Sieben Jahre lang war er von 2008 bis 2015 als Coach bei Borussia Dortmund tätig. Die Schwarz-Gelben gewannen unter seiner Leitung zwei Meisterschaften und ein Pokalfinale. Auch hier saß der Schock tief, als er seinen Wechsel ankündigte.
Mit seiner ersten Cheftrainerstation verbindet ihn ebenfalls ein jahrelanges Engagement. Von 2001 bis 2008 coachte er die Fußballprofis beim FSV Mainz 05 – dort war er von 1990 bis 2001 auch schon als Spieler aktiv.
Leitbulle im Salzburger Fußballbereich „auf globaler Ebene“
Nun geht es für Jürgen Klopp als „Leitbullen im Fußballbereich“, wie es „Krone.at“ nennt, zum gigantischen Brausekonzern ins malerische Salzburg. Wie oft er tatsächlich bei den Mozartstädtern vor Ort sein wird, ist noch unklar, immerhin steigt er „auf globaler Ebene“ ein.
„Mit meinem Einstieg bei Red Bull auf globaler Ebene möchte ich die unglaublichen Fußballtalente, die uns zur Verfügung stehen, entwickeln, verbessern und unterstützen“, wird Klopp von „Red Bull“ zitiert: „Gemeinsam können wir entdecken, was möglich ist. Ich sehe meine Rolle in erster Linie als Mentor für die Trainer und das Management der Red Bull Klubs, aber letztendlich bin ich Teil einer Organisation, die einzigartig, innovativ und zukunftsorientiert ist.“
Aktuell sind die Red Bull Klubs in Salzburg (seit 2005 „FC Red Bull Salzburg“ und seit 2012 „FC Liefering“), New York (seit 2006 „New York Red Bulls“), São Paulo (seit 2007 „Red Bull Brasil“ und seit 2020 „Red Bull Bragantino“) und Leipzig (seit 2009 „RB Leipzig“). Sollte Klopp seine Mentorenaufgabe an all diesen Trainer- und Management-Standorten ausüben, steht ihm in den kommenden Monaten bis Jahren ein wahrer Weltenbummler-Job bevor.
Auch ein Weltenbummler braucht ein Zuhause
Und wo wird Jürgen Klopp dann zu Hause sein? Viele Jahre lang sollen er und seine zweite Ehefrau, die Sozialpädagogin und Kinderbuchautorin Ulla Sandrock, auf der Insel Sylt erholsame Stunden verbracht haben. Doch wie die „Kreiszeitung“ berichtete, soll die Klopp-Villa auf der Nordseeinsel „längst verkauft“ sein.
Stattdessen wird in der Nähe der Familie in Wiesbaden gebaut – Klopp hat aus seiner ersten Ehe einen 1988 geborenen Sohn, seine zweite Ehefrau brachte einen weiteren Sohn mit in die Ehe, der sie inzwischen zur Großmutter machte. Seit Frühjahr 2023 lassen sich Klopp und Sandrock nach Informationen des „Wiesbadener Kurier“ im Nobelviertel Sonneberg der hessischen Landeshauptstadt ein zweigeschossiges Gebäude bauen. Noch in diesem Jahr soll die Schlüsselübergabe erfolgen.
Und auch auf der Deutschen liebsten Insel Mallorca soll ein Klopp-Domizil entstehen: Wie das „Mallorca Magazin“ meldet, wird angeblich ein Anwesen in Santa Ponça umgebaut. Die Finca befindet sich demnach seit 2022 in Klopps Besitz und soll in ein „ökologisches Familienparadies“ verwandelt werden.
(ili/spot)
Bild: Jürgen Klopp bei der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes am 1. Oktober in Berlin. / Quelle: ddp/Chris Emil Janßen