Meat Loaf: Vom Meister der Power-Ballade zum „Fight Club“-Prügelknaben

Meat Loaf: Vom Meister der Power-Ballade zum „Fight Club“-Prügelknaben

Er wurde zunächst mit der „The Rocky Horror Picture Show“ berühmt. Mit „I’d Do Anything for Love“ schrieb er in den 1990er Jahren eine Rockballade für die Ewigkeit. Jetzt ist der US-amerikanische Rockmusiker Meat Loaf (1947-2022) im Alter von 74 Jahren verstorben. Das gab sein langjähriger Agent Michael Greene am 21. Januar im Namen der Familie bekannt. Ein Rückblick auf das Multitalent, das sowohl hinter dem Mikro als auch vor der Kamera begeisterte…

Der traurige Hintergrund seines Künstlernamens

Meat Loaf kam 1947 als Marvin Lee Aday in Dallas, Texas, als Sohn eines Polizisten und einer Lehrerin zur Welt. Seine Kindheit war jedoch alles andere als sorgenfrei. Sein Vater soll alkoholkrank und gewalttätig gewesen sein. Er war es auch, der seinem Sohn im Alter von nur zwei Jahren den Spitznamen „Meat“ gab – aufgrund seines früheren Übergewichts. Einige Jahre später, der US-Musiker war damals 13 und auf der High School, kam er zu seinem zweiten Spitznamen, nachdem er seinem Footballtrainer auf den Fuß getreten war. Dieser nannte ihn fortan „Meat Loaf“ (zu Deutsch: „Hackbraten“). Die Geschichte seines Spitz- und späteren Künstlernamens schrieb Meat Loaf unter anderem in den Songs „Tear Me Down“ und „Couldn’t Have Said It Better“ nieder.

Nachdem seine Mutter ihrer Krebserkrankung erlegen war, fasste Meat Loaf allen Mut zusammen und verließ seinen Vater 1967 im Alter von 19 Jahren, um nach Los Angeles zu gehen. Dort sollte sich für den gebürtigen Texaner alles verändern…

Während Meat Loaf dort tagsüber für Rollen in Musicals und Filmen vorsprach, jobbte er nachts zunächst als Parkplatzwächter. Er gründete mehrere Bands und spielte unter anderem in den Vorprogrammen von Musikgrößen wie Joe Cocker (1944-2014) und Iggy Pop (74). 1971 erschien sein Debütalbum „Stoney & Meat Loaf“.

Nach einem Engagement im Musical „Hair“ wurde der Komponist Jim Steinman auf Meat Loaf aufmerksam, mit dem er die Songs für sein zweites Album „Bat Out of Hell“ schrieb. Ehe es 1977 zu der Veröffentlichung kam, landete der Musiker mit der Rolle des Eddie in der „The Rocky Horror Picture Show“ seinen ersten großen Coup.

Nur wenig später lernte Meat Loaf seine erste Frau, Leslie G. Edmonds, im Aufnahmestudio kennen. Die beiden heirateten im Februar 1979 und bekamen 1981 die gemeinsame Tochter Amanda Aday (41), die heute als Schauspielerin tätig ist. Seine Frau brachte damals die Tochter Pearl Aday (47), eine Sängerin, mit in die Ehe, die jedoch 2001 geschieden wurde. Von 2007 bis zu seinem Tod war Meat Loaf mit seiner zweiten Ehefrau Deborah Gillespie verheiratet.

Der Erfolg und seine Schattenseiten

„Bat Out of Hell“ stand länger als 500 Wochen in den Charts. Allerdings ging mit dem großen Erfolg auch Meat Loafs erste persönliche Krise einher. Auf seine Welttournee folgte ein Stimmverlust. Meat Loaf bangte um seine Karriere. Es kam zudem mit Streitigkeiten zwischen ihm und Steinman bezüglich weiterer Albumproduktionen.

Erst in den 1990ern – und nach einer Versöhnung mit Steinman – erschien das zweite „Bat Out of Hell“-Album. Mit dem Comeback schrieb Meat Loaf damals Musikgeschichte. Die darauf enthaltene Single „I’d Do Anything for Love (But I Won’t Do That)“ bedeutete Meat Loafs ganz großen Durchbruch – inklusive Grammy-Auszeichnung. Das Album hielt sich in Deutschland, Großbritannien und den USA monatelang an der Spitze der Charts.

Weitere Alben erschienen und Meat Loaf füllte über die Jahre vor allem bei seinen Europa-Konzerten ganze Stadien. An den großen Erfolg von „Bat Out of Hell II: Back Into Hell“ konnten seine nachfolgenden Platten jedoch nicht mehr anknüpfen. Sein letztes Album „Braver Than We Are“ erschien 2016. Anschließend wurde es ruhig um Meat Loaf.

Kamera statt Mikro

Neben der Musik versuchte sich das Multitalent über die Jahre auch immer wieder in der Schauspielerei. So sah man Meat Loaf in Nebenrollen in Filmen wie „Wayne’s World“, „Fight Club“ und „The Mighty“. Auch in den Serien „Dr. House“, „Glee“, „Elementary“ und zuletzt „Ghost Wars“ wirkte Meat Loaf in einigen Episoden mit.

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