Er ist raus: „Jackass“-Star Bam Margera (44) ist am Mittwoch aus dem Chester-County-Gefängnis im US-Bundesstaat Pennsylvania entlassen worden. Wie die „Daily Mail“ berichtet, begibt er sich von dort direkt in eine Suchtklinik, um seine Drogen- und Alkoholabhängigkeit behandeln zu lassen. Stellt sich die Frage: Hat der MTV-Star nun endlich verstanden, wie schlecht es um ihn steht?
Vom Gefängnis in die Klinik
Margera war am 16. September betrunken am Steuer seines Wagens festgenommen worden, weil er damit gegen Bewährungsauflagen aus einem früheren Verfahren verstieß. Gegen ihn wurde Haftbefehl erlassen. Am Montag erschien der MTV-Star in Handschellen vor Haftrichter Patrick Carmody zu einer Anhörung. Der Richter ordnete die Entlassung aus dem Gefängnis unter einer Auflage an: Margera muss sich unverzüglich in Therapie begeben. Wie Margeras Anwalt Michael T. van der Veen 61) mitteilte, wird sich sein Mandant in einer Einrichtung des Trägers Recovery Centers of America begeben. Die Organisation unterhält mehrere Kliniken zur Suchtbekämpfung an der US-Ostküste. „Die Dauer der Behandlung wird 28 Tage betragen“, so sein Anwalt, „es sei denn, Recovery Centers of America hält einen kürzeren Zeitraum für angemessen.“
„Ein guter Kerl, der eine Sucht hat“
Über Margeras Entlassung zeigte sich sein Anwalt zufrieden und sprach von einem „guten Tag vor Gericht für Mister Margera.“ Sein Mandant sei „daran interessiert, gesund zu werden“ und „diesen Fall hinter sich zu bringen.“ Margera selbst dankte dem Richter: „Ich möchte mich einfach für diese ganze Situation bedanken. Sie lässt mich mein Leben in Ordnung bringen.“ Margera, der aus West Chester in Pennsylvania stammt, bedankte sich vor allem bei seiner Frau, Fitness-Model Dannii Marie, die er im Mai in New Mexico geheiratet hat. Sie helfe ihm, nüchtern zu bleiben.
„Musste einen Tiefpunkt erreichen“
Seinen bisherigen Lebensweg schätzte Margera selbstkritisch so ein: „Bei dem Weg, auf dem ich mich mit Alkohol und Drogen befand, musste ich einen Tiefpunkt erreichen, um die Dinge zu ändern.“ Margeras zweiter Anwalt William J. Brennan sagte in einer Pressekonferenz nach der Anhörung, dass der Jackass-Absolvent ein „guter Kerl ist, der eine Sucht hat.“ Jeder, von der Verteidigung über die Staatsanwaltschaft bis hin zur Bewährungshilfe und dem Richter, sei „daran interessiert, dass Bam das bekommt, was er braucht, nämlich keine Strafe, sondern eine Behandlung.“
Absturz nach „Jackass“-Hype
Margeras Popularität nahm Anfang der 2000er durch seine Mitwirkung im MTV-Format „Jackass“ rasant Fahrt auf. Schnell war die „Jackass“-Crew, die in gefährlichen, teils selbst verletzenden Stunts Mut und Irrsinn gleichermaßen bewiesen, bei Jugendlichen angesagt. Aus dem ehemaligen Skateboarder und Stuntman Bam Margera wurde über Nacht ein gefeierter Weltstar. Ähnlich spektakulär raste Margeras Karriere danach in die Gegenrichtung.
In den vergangenen Jahren fiel er immer wieder durch Drogen- und Alkoholdelikte auf, zuletzt im April 2023. Damals soll Margera seinen älteren Bruder Jess geschlagen und dessen Freundin massiv bedroht haben. Der Richter verhängte Auflagen gegen ihn, nach denen er sich unter anderem in Therapie begeben sollte. Der Verstoß gegen die damaligen Auflagen waren Hintergrund seiner Verhaftung im September. Ob der MTV-Star ernsthaft an einer erneuten Karriere-Umkehr interessiert ist, wird die Zukunft zeigen.
(jök/spot)
Bild: Unterzieht sich jetzt einer Suchttherapie: Bam Margera / Quelle: Gilbert Carrasquillo/GC Images