Inka Bause träumt vom 20. Jubiläum „Bauer sucht Frau“

Inka Bause träumt vom 20. Jubiläum „Bauer sucht Frau“

Am 1. November startet „Bauer sucht Frau“ in seine 17. Staffel (RTL, immer montags und dienstags, 20:15 Uhr oder via TVNow). Im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news erklärt Moderatorin Inka Bause (52), welche Bauern sie dieses Mal beeindruckt haben und warum das berühmte Scheunenfest ganz besonders für sie war. Zudem verrät Bause, wann der Zeitpunkt für einen „Bauer sucht Frau“-Abschied für sie gekommen wäre und welchen schweren Schritt sie dieses Jahr in ihrer Musikkarriere gehen musste.

17 Staffeln „Bauer sucht Frau“. Hätten Sie gedacht, dass die Sendung so langlebig sein wird?

Inka Bause: Nein. Nach der Prügel, die wir für die ersten Jahre einstecken mussten, haben wir alle nicht geglaubt, dass wir die dritte Staffel überstehen (lacht). Aber es gab diesen einen magischen Moment, als eine angesehene Journalistin im wüsten Sturm für uns eine Lanze gebrochen hat. Sie hat die Sendung heruntergebrochen und gemeint: Leute, warum regt ihr euch eigentlich so auf? Da gibt es eine Sendung, die stellt eine Gruppe Menschen vor, die einen bestimmten Beruf haben und eine empathische Moderatorin versucht für sie einen Partner zu finden. Danach gab es eine Grimme-Preis-Nominierung und auf einmal hatten uns alle lieb. Mittlerweile haben wir es geschafft, eine Altersehrwürdigkeit zu erlangen. Wenn man bedenkt, dass wir über 30 Hochzeiten und mittlerweile über 30 Kinder haben, hat auch der Letzte begriffen, dass das alles nicht gefakt ist.

Es gibt endlich wieder ein Scheunenfest, nachdem es das letzte Mal Corona bedingt ausfallen musste. Wie war das für Sie?

Bause: Es war hochemotional und man weiß es einfach mehr zu schätzen als vorher. Im letzten Jahr waren die Bauern wirklich traurig, dass es ausgefallen ist. Es war Wochen vorher noch nicht klar, ob es dieses Mal klappen wird, aber die Umstände machten es möglich. Wir hatten so viele Bauern und so viele Frauen wie noch nie beim Scheunenfest – und auch noch nie so viel Attraktivität auf einem Haufen (lacht). Es war eine launige Stimmung und es hat wahnsinnig viel Spaß gemacht. Und ich habe endlich wieder mein Spanferkel essen dürfen, was ich nur einmal im Jahr tue zu dieser besonderen Gelegenheit.

In diesem Jahr ist nach acht Jahren wieder eine lesbische Bäuerin dabei. Ist es für Lara schwerer, die Richtige zu finden?

Bause: Nicht leichter oder schwerer als für die anderen Kandidaten. Sie hat ganz viele tolle Bewerbungen bekommen. Aber Lara ist eben auch ein ganz anderer Typ als es Lena in Staffel neun war. Lena war ein mädchenhafter, offener Typ und Lara ist eben die Lara… Deswegen ist das eine sehr spannende Geschichte, für die sie in dieser Staffel gesorgt hat. Insgesamt haben wir wieder eine tolle Mischung bei den Bauern. Wir haben den Witwer dabei, der nach über 30 Jahren Ehe seine Frau verloren hat und nun wieder glücklich werden möchte. Oder da ist unser Brandenburger Bauer, der bei einem tragischen Motorradunfall seinen Arm verloren hat und eine Frau sucht. Auch er hat tolle Bewerbungen bekommen.

Björn aus Hessen macht den Eindruck, dass er als Frauenschwarm die Nachfolge von Patrick aus der vergangenen Staffel antreten wird. Ist dem so?

Bause: Patrick ist ein zauberhafter Kerl, aber auch ein bisschen eitel gewesen. Das kann man von Björn nicht behaupten. Obwohl ihm Attraktivität aus allen Poren sprießt und dann ist er auch noch Musiker… Aber der Junge spielt sich überhaupt nicht in den Vordergrund und ist so gut erzogen worden von seinen wunderbaren Eltern. Er hat mich wirklich beeindruckt und für mich ist er der klassische Schwiegermutter-Typ. Meine Tochter hat einen zauberhaften Freund, aber den wünscht sich wirklich jede Mutter für ihre Tochter (lacht).

Es ist ein Landwirt dabei, der mit Lippenlesen kommuniziert. Wie war für Sie die erste Begegnung?

Bause: Es war toll. Ich komme aus der DDR und dort wurden wir als Künstler verpflichtet, dass wir in Einrichtungen für beeinträchtigte Menschen Konzerte geben. Ich habe also mit 16 Jahren angefangen, mich mit Menschen, die wie Nils beeinträchtigt sind, auseinanderzusetzen. Natürlich hat jeder junge Mensch erst einmal Angst davor und ist schüchtern, aber es wurde mir beigebracht, das nicht mehr zu sein. Dank dieser Prägung habe ich überhaupt keine Scheu. Das größte Hindernis war, dass ich eine Schnellsprecherin bin, ich langsam sprechen und den Bauern immer ansehen musste. Dann konnten wir hervorragend kommunizieren. Auch die Bewerberinnen hatten kein Problem damit.

Dieses Mal gibt es sogar zehn statt acht Sendungen und die Sendung läuft zwei Mal in der Woche.

Bause: Es ist ein großes Kompliment, dass das gedrehte Material so viel hergibt und wir zehn Sendungen machen durften. Bei den beiden Ausstrahlungsterminen bin ich gespannt, ob das klappen wird. Ich stehe voll hinter meinem Sender, aber die Frauen versammeln sich seit 16 Jahren zum gemeinsamen „Bauer sucht Frau“-Abend und ob sie das zwei Mal in der Woche schaffen, wage ich zu bezweifeln. Aber die Folgen stehen zum Glück auch als Stream bereit. Und wer weiß, vielleicht hat der Sender wieder ein gutes Händchen, das hat er bereits bewiesen, als er uns von Sonntag- auf den Montagabend gehievt hat.

Es gab kürzlich eine Folge „Nachwuchs auf den Höfen“ unter anderem mit Jörn und Oliwia. Wie haben Sie die ganzen Babyfreuden der Paare erlebt?

Bause: Meine Prämisse bei „Bauer sucht Frau“ ist, dass ich mich eher heraushalte. Ich bringe die Leute zusammen und dann ziehe ich mich zurück, sowohl in der Sendung als auch danach, also wenn die Paare zusammenleben, geheiratet haben und Kinder kriegen. Deswegen habe ich selbst diese Sendung als Fan mit so viel Freude gesehen und wurde überrascht, weil ich viele Geschichten gar nicht kannte und nicht mehr nachverfolgt habe. Mittlerweile haben wir schließlich schon 155 Bauern vorgestellt.

Oliwia oder auch Anna haben für ihre Liebe sogar das Land verlassen. Könnten Sie sich das persönlich vorstellen?

Bause: Ich kann mir gerade nicht mal vorstellen, meinen Bezirk zu verlassen. Ich bin ein echter Muffel, was das Reisen, das Wohnen und Veränderungen dahingehend angeht. Ich bin doch sehr heimatverbunden und habe mir mein Umfeld in Berlin aufgebaut. Mein bester Freund wohnt zwei Straßen entfernt, meine Mutter eine Straße. Meine Tochter und meinen Stiefsohn erreiche ich in wenigen Minuten mit dem Auto. Den Mann gibt es nicht, der es schafft, mich so um den Verstand zu bringen, dass ich dieses Nest verlassen würde. Aber ich bewundere die Frauen total. Wenn ich 20 Jahre jünger wäre und kein Kind hätte, würde ich vielleicht auch anders darüber denken.

Sie mussten Ihre Tour von November auf März verschieben. Wie schwer ist Ihnen das gefallen?

Bause: Die Generation, die in meine Konzerte kommt, das sind nicht die 18-Jährigen, die wieder in Clubs und auf Konzerte gehen. Das sind die über 40- und 50-Jährigen, die sind verängstigt, die haben teilweise auch nicht das Geld, sich die 15. Karte für einer Veranstaltung zu kaufen, die dann nicht stattfindet. Ich wollte die Konzerte auch nicht nach 2G-Vorschrift machen, ich will den Leuten nichts vorschreiben, was etwas mit ihrer Gesundheit zu tun hat. Ich habe wochenlang mit mir gehadert und mich dann für die Verschiebung entschieden. Es ist nicht schön, aber ich kann und will es unter den Umständen nicht. Neues Jahr, neues Glück. Ich bin hoffnungsvoll, dass es im März wirklich mit guter Laune, ohne Angst, ohne 2G, 3G dann klappt. Die freie Zeit weiß ich auch schon zu nutzen: Wir drehen noch eine Staffel von „Bauer sucht Frau International“. Das heißt, ich darf dieses Jahr noch nach Österreich oder auch nach Frankreich reisen.

Wann wäre für Sie der Moment erreicht, dass Sie sagen: „Das war’s mit ‚Bauer sucht Frau'“?

Bause: Ich bin ein Mensch, der nicht sagt, ich möchte so lange wie möglich diese Kuh durchs Dorf treiben. Ich kann morgen aufhören, wenn es eine schöne Zeit war. Ich würde aber gerne die 20 Jahre voll machen und das besondere „Bauer sucht Frau“-Jubiläum feiern. Dann reden wir weiter, dann bin ich Mitte 50 und möchte die süßen Trauben, die ich mir im Leben verdient habe, auch essen. Für meinen 60. Geburtstag habe ich mir in meinem Handy „Aufhören“ notiert, um mich selbst zu ermahnen. Denn wenn es soweit ist, fühlt man sich noch wie 18 im Kopf und findet vielleicht nicht das passende Ende. Ich möchte nicht mit dem Rollstuhl auf eine Bühne gefahren werden und einen Ehrenpreis kriegen, wenn ich gar nicht mehr merke, dass er für mich ist.

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