Queen Elizabeth II. (95) möchte, dass Herzogin Camilla (74) eines Tages an der Seite von Thronfolger Prinz Charles (73) den Titel „Queen Consort“ tragen wird, zu deutsch in etwa Königsgemahlin. In einem Statement zu ihrem 70. Thronjubiläum teilte die Queen offiziell mit, dass dies ihr aufrichtiger Wunsch sei. Eine Nachricht, die nicht nur Charles und Camilla „berührt“, wie sie mitteilten.
Dass die Ehefrau des künftigen Königs diesen Titel trägt, ist eigentlich unstrittig. Bei der Geschichte von Prinz Charles und Herzogin Camilla allerdings nicht. Camilla wurde lange für die zerbrochene Ehe von Prinz Charles und Prinzessin Diana (1961-1997) verantwortlich gemacht. Lady Di sagte nach der Trennung von Charles 1995 in einem Interview mit BBC, dass sie eine „Ehe zu dritt“ geführt hätten.
[sc name=“insta-iframe“ src=“https://www.instagram.com/p/CZogpb4AcAM/“ ]Beziehung ohne Zukunft
Und damit lag sie nicht falsch. Charles und Camilla hatten sich bereits 1971 kennengelernt. Die Hoffnungen auf ein gemeinsames Leben waren allerdings klein: Weder war Camilla jungfräulich, noch gehörte sie der britischen Aristokratie an – die Beziehung hatte keine Zukunft. Die Männer sollen der klugen und selbstbewussten Frau zudem hinterhergerannt sein. Also verlobte sich die gebürtige Londonerin 1973 mit ihrem On-Off-Freund Andrew Parker Bowles und heiratete ihn noch im selben Jahr. Obwohl Mitglieder der Königsfamilie bei der Hochzeit waren, fehlte einer: Charles.
Charles und Camilla transformierten ihre Beziehung zu einer platonischen Freundschaft, doch dabei soll es nicht immer geblieben sein. So heißt es, dass Camillas Mann von einer Affäre zwischen den beiden wusste, aber kein Problem damit hatte, da er seinerseits zahlreiche Liebschaften pflegte. Die Affäre endete allerdings vorläufig, als Diana ins Leben von Charles trat.
Vorläufig. Wann und wie intensiv genau es zwischen den beiden weiterging, ist nicht bekannt. Dass Camilla die Beziehung von Charles und Diana nachhaltig belastete, wurde aber spätestens mit dem legendären BBC-Interview offiziell. Charles gab in diesem Interview 1994 zu, dass die Beziehung zu Camilla wieder aufflammte, als 1986 seine Ehe mit Diana „unwiederbringlich zerstört“ war. Charles und Diana ließen sich scheiden, genau wie Camilla und Andrew.
Viel Hass für ihre Liebe
Zwei Jahre nach dem Tod von Prinzessin Diana machten Charles und Camilla ihre Beziehung nach und nach öffentlich – wohl wissend, dass sie dafür eine Menge Hass aushalten werden müssen. Sie muteten den Briten ihre Beziehung in kleinen Schritten zu: 1999 der erste gemeinsame Auftritt, 2001 der erste öffentliche Kuss, 2003 Camillas Einzug ins Clarence House.
2005 gaben sie ihre Verlobung bekannt, woraufhin über 900 Hass-Briefe ans Clarence House geschickt wurden, von denen einige sogar der Polizei überreicht werden mussten. Am 9. April 2005 heirateten die beiden im Rathaus von Windsor standesamtlich – wegen ihren Scheidungen wurde ihnen eine kirchliche Hochzeit untersagt. Zur standesamtlichen Hochzeit selbst erschien die Queen nicht, dafür aber zur anschließenden Trauung in der Kapelle in Windsor Castle. Und endlich, 34 Jahre nachdem sie erste Gefühle füreinander entwickelten, wurde Camilla offiziell zur „Herzogin von Cornwall“.
Doch die Öffentlichkeit war noch nicht so weit. Fast ein Jahr lang musste sich Camilla daraufhin in ihrem Haus verstecken, in einem Interview 2017 mit der „Mail on Sunday“ beschrieb sie die Situation damals als „Gefängnis“: „Es war abscheulich. Es war eine zutiefst unerfreuliche Zeit, die ich nicht mal meinen schlimmsten Feinden wünschen würde.“
Steiniger Weg in die Herzen der Briten
Dass Charles und Camilla sich trotz aller Umstände nicht von ihrer Liebe haben abbringen lassen, wird mittlerweile respektiert. Oder wie die britische „Daily Mail“ es heute ausdrückt: „Sie war der Staatsfeind Nummer 1 – doch fand ihren Weg in Großbritanniens Herz“. Heute wird sie für ihre Wohltätigkeitsarbeit bewundert, unterstützt Prinz Charles bei seinen repräsentativen Aufgaben und setzt sich für Tierrechte und Obdachlose ein sowie für Themen wie häusliche Gewalt, Diabetes oder Analphabetismus.
Sollte es noch Zweifel gegeben haben an der Ehrwürdigkeit von Camilla, dürften diese nun endgültig von den Worten diesen Queen zerstreut worden sein: „Es ist mein aufrichtiger Wunsch, dass Camilla, wenn die Zeit dafür gekommen ist, als ‚Queen Consort‘ bekannt sein wird“.