Open-Air-Konzerte in Strandkörben oder mit abgetrennten Bereichen, Maskenpflicht, Hygieneregeln: Wer dieser Tage eine Veranstaltung besuchen will, muss sich an viele Auflagen halten. Jens Michow (70), der geschäftsführende Präsident des Bundesverbands der Konzert- und Veranstaltungswirtschaft (BDKV), forderte kürzlich laut der „Welt“, dass Konzerte bald nur noch für Geimpfte und Genesene stattfinden sollen. Nur so könnten Veranstalter wieder zu wirtschaftlicher Normalität zurückkehren. „Im Bereich der Großveranstaltungen und Konzerte gibt es spätestens ab Ende September, wenn jeder ein Impfangebot bekommen hat, nur diesen Weg“, wird er zitiert.
Der CEO von Live Nation GSA, Marek Lieberberg (75), wünscht sich eine einheitliche Lösung. Auf Anfrage der Nachrichtenagentur spot on news erklärt er: „Künstler und Veranstalter müssen nach fast zwei Jahren des erzwungenen Stillstands endlich wieder in die Lage versetzt werden, den modernen Kulturbetrieb in vollem Umfang auf der Grundlage rationaler, praxisorientierter und verlässlicher Bedingungen wiederaufzunehmen. Voraussetzung ist, dass sämtliche Spielstätten in ihren tatsächlichen Kapazitäten geöffnet werden.“
„Eine Zutrittsberechtigung für Geimpfte, Genesene und negativ Getestete garantiert die Sicherheit aller Teilnehmer und kann durch entsprechende Kontrollen problemlos gewährleistet werden. Der derzeitige Flickenteppich von permanent wechselnden und widersprüchlichen behördlichen Regelungen wird damit endlich beseitigt und weicht einer transparenten und einheitlichen Lösung für die gesamte Musikbranche und darüber hinaus“, führt Lieberberg weiter aus.
Was gilt für Veranstaltungen in Deutschland?
Bisher ist unklar, ob es ab September wirklich nur noch Geimpften und Genesenen gestattet sein wird, Veranstaltungen zu besuchen. In Großbritannien wird dies hingegen bald Wirklichkeit: Premierminister Boris Johnson (57) kündigte kürzlich an, dass nur Geimpfte ab September in Clubs und auf große Konzerte gehen dürfen.
Laut Bund sind derzeit etwa 61 Prozent der Menschen in Deutschland mindestens einmal, circa 51 Prozent vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Theater, Opern- und Konzerthäuser, Kinos und ähnliche Kultureinrichtungen dürfen bei einer stabilen und mindestens 14 Tage anhaltenden Sieben-Tage-Inzidenz unter 50 Neuinfektionen unter Auflagen öffnen. Veranstaltungen im Freien und in geschlossenen Räumen sind nur mit begrenzter Personenzahl und entsprechenden Konzepten erlaubt. Die genauen Regeln variieren von Bundesland zu Bundesland.