„Eisland“: Rührender Film mit Axel Prahl und Roland Kaiser

„Eisland“: Rührender Film mit Axel Prahl und Roland Kaiser

Mit der Tragikomödie „Eisland“ (16.2., 20:15 Uhr, das Erste) zeigt Schauspieler Axel Prahl (61) einmal mehr, dass er ein glückliches Händchen in der Wahl seiner Filmprojekte abseits der Kultfilmreihe „Tatort“ hat. Denn die Geschichte eines schlecht bezahlten Tiefkühlkostlieferanten, dessen Leben eine absurde Wendung nimmt, ist genauso sehenswert wie „Vadder, Kutter, Sohn“ (2017), „Extraklasse“ (2018) oder „Gloria, die schönste Kuh meiner Schwester“ (2019) – und das nicht zuletzt, weil sich ganz viel Tiefgang in die Komik mischt.

Warum der berührende Film trotzdem so leicht wirkt? „Darauf gibt es keine leichte Antwort. Woody Allen hat mal den klugen Satz gesagt: ‚Komödie ist Tragödie plus Zeit‘. Das kennt wahrscheinlich jeder, man fährt in den Urlaub und alles läuft schief. Das Hotel eine Bauruine, Presslufthämmer ab 7 Uhr, kein Wasser im Pool. Solche Katastrophen sind in dem Moment der Horror. Wenn man aber dasselbe Erlebnis mit Abstand auf einer Party erzählt, lachen und johlen alle. Jeder Tragik wohnt immer eine gewisse Komik inne“, wagt Axel Prahl einen Erklärungsversuch.

Darum geht es in „Eisland“

Das Leben besteht für Marko Wendrichs (Axel Prahl) vor allem aus Tiefkühlpizzen und Rückenschmerzen. Seit fast 30 Jahren schleppt der Witwer Gefrierware für die Firma „Eisland“ an die Haustüren seiner vornehmlich älteren Kundschaft. Als Marko krankheitsbedingt in Frührente muss, gerät sein Leben in Schieflage. Dabei hat er doch nur ein Ziel: Sein studierender Sohn, Steffen Wendrichs (Merlin Rose, 29) soll es einmal besser haben. Anwalt oder Richter, das wäre was. „Hauptsache nichts, wo man ein Namensschild tragen muss.“

Durch das Ableben einer Kundin eröffnet sich für Marko unerwartet ein ganz neues Geschäftsmodell. Leider hat er die Rechnung ohne den neugierigen Nachbarn Rudolf Staar (Jan Henrik Stahlberg, 51) gemacht. Als ihm dann auch noch sein eigener Sohn auf die Schliche kommt, droht Markos Kartenhaus einzustürzen. Da begegnet ihm an der Theke sein Idol Roland Kaiser (Roland Kaiser, 69) …

Warum ihm ausgerechnet Roland Kaiser erscheint, erklärt Regisseurin Ute Wieland (64, „Tatort: Blind Date“): „Wenn Marko Wendrichs krank, einsam und am Ende ist, ohne Hoffnung auf eine lebenswerte Zukunft, haben wir eine Kraftquelle für ihn gesucht – eine Metapher, ein Erlebnis, eine Begegnung, die sein bisheriges Leben in einem neuen Licht erscheinen lassen würde. Dabei entstand die Idee für die Roland-Kaiser-Szene“, sagt sie. Roland Kaisers Songtexte und Lieder stünden in Markos Welt für schöne Erinnerungen an vergangenes Glück mit seiner Familie, so Wieland weiter. Und sie fügt hinzu: „Wer sonst außer Roland Kaiser, der selbst durch die heftigsten Lebensstürme gegangen ist, könnte Marko in seiner dunkelsten Stunde begegnen?“

Nicht der erste gemeinsame Film

„Eisland“ ist nicht der erste gemeinsame Film von Axel Prahl und Roland Kaiser. Sonntagskrimi-Fans wissen das natürlich. Allen anderen sei erzählt, dass der Berliner Musiker die Münsteraner Kommissare Frank Thiel (Prahl) und Prof. Dr. Dr. Karl-Friedrich Boerne (Jan Josef Liefers, 57) im „Tatort: Summ, Summ, Summ“ (2013) beschäftigte. Roland Kaiser spielte darin den Schlagerstar und Frauenschwarm Roman König, der erst von seiner Stalkerin Christiane Stagge (Fritzi Haberland, 46) im Hotelzimmer durch den Stich einer Biene hilflos gemacht und später von seiner Managerin Ina Armbaum (Ulrike Krumbiegel, 60) mit einem Kissen erstickt wurde…

Die erneute Zusammenarbeit ist ein Zufall gewesen: „Roland und ich sind gut befreundet, was unser Drehbuchautor Maximilian Kaufmann allerdings gar nicht wusste. Ich habe mich sehr gefreut, mal wieder mit Roland drehen zu dürfen. Er ist ein wunderbarer Mensch“, schwärmte Axel Prahl im Interview mit dem Sender. Neben seinem Beruf als Schauspieler ist Prahl auch als Rockmusiker unterwegs. Über den Schlagersänger Roland Kaiser, dem seine Figur Marko Wendrichs in „Eisland“ in einer kleinen, aber feinen Szene begegnet, sagt er dann noch: „Und was die Musik anbelangt, Musik berührt von allen Künsten am tiefsten. Vor allem aber: Sie verbindet.“

Das könnte dir auch gefallen

Mehr ähnliche Beiträge