Fünf Millionen Euro. Ein Start-up verlangt in der neuen Folge von „Die Höhle der Löwen“ eine Rekordsumme von den Investoren – und das für nur 10 Prozent Firmenanteile. Ein anderer Gründer bietet dafür gleich 49 Prozent. Außerdem tun sich erstmals in der Geschichte von „DHDL“ zwei bestimmte Alpha-Löwen zusammen. Und ein Investor telefoniert zum ersten Mal zur Beratung, wie es sonst nur die Kandidaten tun.
Katharina Bickel (42) tritt mit der Unterstützung von fünf kleinen Katzen vor die „Großkatzen“ (Bickel). Sie präsentiert natürlich eine Erfindung für Katzen: „Catlabs“. Nachhaltiges Spielzeug mit auswechselbarer Duftfüllung. Denn herkömmliches Katzenzubehör gehe schnell kaputt und ist mit wenig naturfreundlichem Polyester gefüllt. Das ist der Gründerin noch nicht sozial genug, sie lässt die Spielzeuge fair in einer Manufaktur in Nepal nähen. Katzen gehen immer, vor allem im Internet. Deshalb stürzt sich Social-Media-Marketing-Profi Georg Kofler (64) gleich darauf. Er nimmt Ralf Dümmel (54) für den Vertrieb mit ins Boot. Auch Dagmar Wöhrl (67) und Nils Glagau (45) tun sich zusammen. Das Duo Dümmel/Kofler hätte statt der gebotenen 15 Prozent gerne 30 für die geforderten 75.000 Euro. Glagau/Wöhrl wären mit 20 Prozent zufrieden. Dümmel und Kofler bekommen den Zuschlag. Zum ersten Mal arbeiten die beiden Löwen zusammen.
Currywurst im Glas
Laut einer ADAC-Umfrage bietet er die „beste Currywurst in NRW“ an, durch die Corona-Pandemie konnte Marco Peters (48) sie aber lange nicht von seinem Foodtruck aus verkaufen. Also will der Duisburger mit seinem Start-Up „Iss doch wurscht“ die Wurst in den Supermarkt bringen. Currywurst im Glas heißt die Lösung. Dazu gibt es Soßen wie Mango oder Erdbeer-Curry – und eine vegane Alternative aus Haferflocken, Käse und Ei. Peters bietet großzügige 49 Prozent Firmenanteile für 49.000 Euro. Currywurst-Fan Ralf Dümmel stürmt ohne Absprache mit den anderen Löwen auf die Bühne. Nicht wegen Nachschlag, sondern er reicht Peters buchstäblich und symbolisch die Hand. Peters schlägt (symbolisch) ein. 49 Prozent: So einen hohen Anteil gab es auch noch nie. „Da müsste man fast runter mit den Prozenten“, sagt Dümmel. Getan hat er es aber nicht.
Mikes Bökenkrögers (44) Hobby ist Go-Kart-Fahren, los ging es mit dem Motor eines Rasenmähers. Mit einem Motor hat der Tüftler nun eine Hacke für die Gartenarbeit versehen. Nie mehr Rückenschmerzen bei der Gartenarbeit verspricht der Erfinder von „Hackboe“. Dafür hätte er gerne 150.000 Euro für 20 Prozent. Die Kosten eines einzigen Geräts mit 900 Euro sind den Löwen aber zu hoch, als dass es in den breiten Markt gelangen könnte. Geeignet ist es nur für Profis oder Großgartenbesitzer wie Carsten Maschmeyer (62). Alle Löwen steigen aus.
Die „ultimative App“ verspricht Victoria Noack (24). Die Business-Studentin stellt „HealthMe“ vor und hätte für den „digitalen Einkaufshelfer“ gerne 250.000 Euro für 17,5 Prozent. Mit der App kann man im Supermarkt den Barcode eines Produkts scannen. Wer vorher seine Allergien eingegeben hat, bekommt von „HealthMe“ angezeigt, ob das Produkt schädlich für ihn ist. Carsten Maschmeyer würde sie gerne „unterhaken“ und tut sich mit Nils Glagau zusammen, die beiden wollen aber 30 Prozent. Für Noack zu viel, sie will nur 26 Prozent geben. Deal.
Zu hoch gepokert für Rekord
Auf die „verrückte Idee“, einen elektrischen Rollstuhl zum Treppensteigen zu bauen, kamen während ihres Studiums Thomas Gemperle (34), Pascal Buholzer (29) und Bernhard Winter (24). Die Schweizer verlangen dafür die Rekordsumme von fünf Millionen Euro. Ihr Unternehmen schätzen sie auf einen Wert von 50 Millionen Euro. Deshalb gäbe es für die Löwen nur mickrige zehn Prozent Anteile. Der „coolste Elektrorollstuhl der Welt“ (Eigenbeschreibung) bringt nicht nur zehn km/h auf die Straße, mit zwei eingebauten Kufen steigt der „Scewo Bro“ auch Treppen hoch. Als einziger marktreifer Rollstuhl. Der Sitz lässt sich zudem auf fast einen Meter erhöhen.
„Das ist ja wie aus einem Science-Fiction-Film“, sagt Dagmar Wöhrl. Georg Kofler nennt die Gründer „größenwahnsinnig“, was die natürlich als Kompliment sehen. Für die meisten Löwen sind fünf Millionen aber zu hoch. Nicht die Gründer, sondern Carsten Maschmeyer telefoniert mit einem Kompagnon. Auch eine Premiere der Show, die bei den anderen Löwen nicht so gut ankommt. Doch selbst für ihn sind die Dimension zu hoch. Er sieht für den „Rolls-Royce des Rollstuhls“ einen zu kleinen Markt. Kein Rekord-Investment also.