Capital Bra (28) ist nicht nur Deutschlands erfolgreichster Rapper, der 28-Jährige ist seit Kurzem auch Ehemann und bald auch vierfacher Vater. „Meine Frau hat ihre Traumhochzeit bekommen, wie sie sie sich seit der Kindheit gewünscht hat“, verrät der Künstler im Interview. In Kürze erwartet das Paar, das seit seiner Jugend zusammen ist, sein viertes Kind: eine Tochter.
Doch auch beruflich startet Capital Bra wieder durch. Nach der überraschenden Tourabsage Anfang April bereitet er aktuell eine neue vor. „Ich will meinen Geburtstag dieses Jahr im November auf der Bühne feiern“, erklärt der Rapper. Und auch sein zweites Standbein floriert. Seine „Gangstarella“-Pizza bekam in diesem Jahr zwei neue Sorten, sein Eistee bringt es auf unglaubliche 120 Millionen Euro Umsatz und in Kooperation mit dem Start-up Cleangang launcht er nun „bling by Capital Bra“ – Reinigungsprodukte für Sneaker. Für deren Kampagne unter dem Titel „Bring den Bling auf deine Sneaker“ stand er kürzlich in Berlin vor der Kamera. Kein Wunder, dass dem Rapper da „keine freie Zeit“ bleibt …
Herzlichen Glückwunsch zur Hochzeit, wie war die Feier?
Capital Bra: Es war schön. Als das Gelübde vorgelesen wurde, stand ich etwas betonmäßig da … Aber es war schön! Meine Frau hat ihre Traumhochzeit bekommen, wie sie sie sich seit der Kindheit gewünscht hat.
Und ein Kind ist auch unterwegs?
Capital Bra: Ja, mein Viertes! Meine Tochter kommt, inshallah gesund.
Hätten Sie je gedacht, dass Sie mal vierfacher Vater sein werden?
Capital Bra: Nein, niemals! Ich bin selbst noch ein bisschen Kind im Kopf. Aber man wird ja auch älter und erfahrener. Mit einem Kind, mit zwei, mit drei … Mittlerweile weiß ich, wie ich Kinder erziehen muss.
Verbringen Sie viel Zeit mit Ihren Kindern?
Capital Bra: Ich versuch’s! Ich muss mich auf viele Sachen vorbereiten, die neue Tour kommt, ich drehe Videoclips und tausend andere Sachen. Aber wenn ich Zeit habe, bin ich oft zuhause.
Ihre für Mai geplante Tour wurde nur einen Monat vorher überraschend abgesagt. Was war da los?
Capital Bra: Bruder, ich will niemanden schlecht reden und möchte dazu auch nichts sagen. Meine Fans wissen, ich würde alles dafür tun, auf der Bühne zu stehen. Ich will auch meine Fans wiedersehen, ihnen was wiedergeben. Aber ich hatte einen Management-Wechsel und es war alles etwas schwieriger als ich dachte. Jetzt habe ich alles geklärt und nun kommt eine Tour, auf die ich mich aktuell sehr, sehr gut vorbereite. Diese Tour wird dann ungefähr um meinen Geburtstag herum sein. Ich will meinen Geburtstag dieses Jahr auf der Bühne feiern.
Trotz abgesagter Tour bleibt also keine Zeit zum Durchschnaufen?
Capital Bra: Ich habe keine freie Zeit! Nach diesem Interview muss ich zur nächsten Videoproduktion. Ich küss dein Herz.
Gibt es noch weitere neue Projekte?
Capital Bra: Wir sind die ganze Zeit am Start. Ich habe jetzt den Künstler Pano gesignt, das ist ein Junge aus meiner Gegend. Der ist ein Brecher, wirklich. Nicht, weil ich ihn gesignt habe, der Junge rappt so krass, das müsst ihr euch auf jeden Fall mal geben. Wer es nicht feiert, feiert’s nicht, aber was er macht, ist heftig.
Sie haben mal erzählt, „Musik ist wie Therapie für mich“ …
Capital Bra: Es ist immer noch wie Therapie! Wenn ich was erlebe oder was mache, muss ich das so verarbeiten. Anders geht es doch gar nicht. Ich kann nicht mit Leuten sitzen und darüber reden: „Ey, mir ist das passiert…“ oder „das ist scheiße“. Mach mir einen Beat an, ich lass das raus und dann ist es weg.
Machen Sie auch mit Ihren Kindern gemeinsam Musik?
Capital Bra: Nein, gar nicht. Meine Kinder hören aber meine Musik. Ich habe schon meinen kleinsten Sohn, er ist sechs, erwischt, wie er vor dem Spiegel steht und meine Lieder rappt.
Vor vier Jahren haben Sie erzählt, Sie würden gerne mal Musik mit Helene Fischer machen. Wie ist der Status?
Capital Bra: Das hat nicht geklappt, mein Bruderherz. Vielleicht, wenn sie irgendwann Bock hat, später mal. Ich bin auch nicht für jeden was, weißt du, wie ich meine? Manche Leute sehen mich vielleicht in der Öffentlichkeit und denken ich bin ein böser Mann oder ich passe nicht so zu ihnen. Ich akzeptiere alles!
Gibt es sonst noch jemanden, mit dem Sie gerne Musik machen würden?
Capital Bra: Ich mache gerne Musik mit guten Musikern. Eminem wäre krass! Eminem hat ne geile Geschichte von der Musik her. Er kommt auch vom Battle-Rap und ich ja auch irgendwie. Das wäre geil, der ist natürlich ein anderes Level. Wir spielen „Mensch ärgere dich nicht“, der spielt „Monopoly“.
Neben der Musik haben Sie sich mit Produkten wie einer eigenen Pizza ein zweites Standbein aufgebaut. Wie erklären Sie sich den Erfolg, dass die Leute so zahlreich Ihre Produkte kaufen?
Capital Bra: Wie soll ich mir das erklären? Bruderherz, ich mache das gerne. Alles, was ich mit Herz mache und wo ich dahinterstehe, das mache ich gerne. Und das sehen die Leute. Zum Beispiel meine neuen Sneaker Cleaner Produkte mit Cleangang. Wir saßen da sehr lange dran. Es ist nicht so, dass ich einfach nur gesagt habe: „Ok, wir machen das.“ Ich will wissen, wie das aussieht, ich diskutiere die ganze Zeit mit dem Team über Farben, Designs, Kampagne. Sodass ich am Ende mit meinem Gesicht dahinterstehen kann und sagen kann: „Das ist mein Produkt, ich habe mir da wirklich Mühe gegeben.“
Wie viele Sneaker haben Sie denn zu Hause, die Sie putzen müssen?
Capital Bra: Die ich putzen muss, nicht viele. Ich putze immer die, die ich anziehe, einen Tag vorher und am nächsten Tag sind sie dann“bling“. Ich putze auf jeden Fall selbst. Ich habe zwei gesunde Hände, Gott sei Dank, mit denen kann ich arbeiten.
Wie wichtig sind Ihnen denn saubere Schuhe?
Capital Bra: Meine Mama hat mir mal erzählt, an den Schuhen eines Menschen sieht man, was für ein Mensch er ist. Weißt du, wie er darauf achtet, wie er gepflegt ist. Deswegen versuche ich schon, saubere Schuhe zu tragen, aber wenn eine Pfütze kommt, fahre ich nicht extra nach Hause, um mich umzuziehen. Dann laufe ich den Tag halt mit dreckigen Schuhen herum. Aber wenn ich kann, halte ich die natürlich sauber. Meine Mama hat mir das gesagt, als ich klein war, und das hat sich in meinem Kopf eingebrannt. Kennt ihr das nicht? Wenn Mama was sagt … Man muss schon hören.
Würden Sie sich als Sneakerhead bezeichnen?
Capital Bra: Bruder, ich habe einfach geile Schuhe, die mir gefallen. Ich bin kein Sammler oder sowas. Ich habe vieles von Videodrehs übrig. Das meiste ziehe ich nur einmal an und dann bleibt das liegen. Aber dann irgendwann findet man die Sachen wieder und denkt sich so: „Jackpot, die sind noch fresh.“
Viele Musiker feiern auch im TV große Erfolge. Haben Sie auch mal über einen Jury-Posten in einer Castingshow nachgedacht?
Capital Bra: „DSDS“ hat mich einmal angefragt. Aber Bruder, ich kann das nicht. Ich kann nicht jemandem sagen, er kann nicht singen. Wer bin ich, dass ich so etwas entscheide. Ich bin kein Gesangslehrer oder was auch immer. Und dann machst du seinen Traum kaputt, nur weil ein Capital gesagt hat: „Du kannst nicht singen.“ Das ist nicht cool, das macht man nicht.
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Bild: Capital Bra ist der erfolgreichste Rapper Deutschlands. / Quelle: Pascal Behring für Cleangang