Andrew Mountbatten-Windsor: Erster Ausritt nach Titelverlust

Andrew Mountbatten-Windsor: Erster Ausritt nach Titelverlust

Der früher als Prinz Andrew bekannte Andrew Mountbatten-Windsor (65) ist seit dem Entzug seiner royalen Titel erstmals wieder in der Öffentlichkeit gesichtet worden. Aufnahmen vom Montagmorgen, die der britischen Zeitung „Daily Mail“ vorliegen, zeigen ihn beim Ausritt auf dem Gelände von Windsor Castle. Begleitet wurde er von einer Reiterin.

Die Fotos lassen darauf schließen, dass der Bruder von König Charles (77) seine Residenz Royal Lodge auf dem Gelände noch nicht geräumt hat. Am 30. Oktober soll ihm nach zwei Jahrzehnten in der luxuriösen Villa die Kündigung zugestellt worden sein. Sein neues Domizil soll sich auf dem privaten Landsitz der Königsfamilie in Sandringham befinden.

Andrew wird immer wieder beim Reiten abgelichtet, seit dem 3. Oktober wurde er allerdings nicht mehr gesehen. Zuletzt trat er am 16. September bei der Beerdigung der Herzogin von Kent in der Westminster-Kathedrale gemeinsam mit der königlichen Familie öffentlich in Erscheinung.

König Charles vollzieht historischen Schritt

Während Andrew noch durch Windsor reitet, wird sein Name bereits aus dem öffentlichen Raum entfernt. Von der offiziellen Website der Königsfamilie ist er vollständig verschwunden. Wie die britische Zeitung „Daily Mirror“ berichtet, wurden zudem Gedenktafeln mit seinem Namen auf den Falklandinseln entfernt. Andrew hatte das britische Überseegebiet in den 1980er-Jahren als Helikopter-Kopilot gegen eine argentinische Invasion verteidigt.

König Charles hatte seinen jüngeren Bruder am 3. November formell aller royalen Würden enthoben. Per seltenem „Letters Patent“ – einem königlichen Erlass unter dem Großen Siegel des Königreichs – entzog der Monarch Andrew das Recht, den Titel „His Royal Highness“ und die Bezeichnung „Prinz“ zu führen. Die offizielle Verkündung erfolgte über das „Gazette“, das amtliche Mitteilungsblatt der britischen Krone.

Der Buckingham-Palast ließ damals verlauten, die „Zensur“ sei angesichts der wachsenden Kontroversen um seine Beziehung zu Epstein „notwendig geworden“. Andrew hatte zunächst am 17. Oktober angekündigt, auf seine Titel zu verzichten.

Tief in den Epstein-Skandal verwickelt

Andrew Mountbatten-Windsor werden enge Verbindungen mit dem verurteilten Sexualstraftäter Jeffrey Epstein (1953-2019) nachgesagt. Dessen Opfer Virginia Giuffre (1983-2025) warf ihm vor, sie als Minderjährige dreimal missbraucht zu haben, vermittelt durch Epstein. Andrew einigte sich 2022 außergerichtlich mit ihr auf eine Millionensumme, im selben Jahr entzog ihm seine Mutter Queen Elizabeth II. (1926-2022) bereits sämtliche Militärtitel und Schirmherrschaften. Ein Schuldeingeständnis gab es nicht.

In Giuffres im Oktober posthum veröffentlichten Memoiren wiederholt sie ihre Vorwürfe. Zudem tauchten kürzlich E-Mails auf, die belegen, dass Andrew entgegen seiner Behauptungen auch nach Epsteins Verurteilung noch Kontakt zu ihm hatte.

(eyn/spot)

Bild: Andrew Mountbatten-Windsor darf den Titel „Prinz“ nicht mehr führen. / Quelle: Li Ying Xinhua/eyevine

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