In diesem Jahr ging endlich die Fortsetzung der Highlight-Serie „Oktoberfest 1900“ an den Start. Im Herbst erzählte „Oktoberfest 1905“ die Geschichte der BR-Serie rund um das berühmte Volksfest weiter. Mit „Ku’damm 77“ und „School of Champions“ werden Anfang kommenden Jahres weitere Erfolgsserien der öffentlich-rechtlichen Sender fortgeführt.
2025 setzten ARD und ZDF aber auch auf neue Mini-Serien und erweiterten ihr Portfolio mit teils aufwendigen und internationale Produktionen. Das ZDF schickte Millennials auf Zeitreise und Manga-Fans auf Raubzug in die Pariser Kunstszene. Zum Jahresende zieht die ARD nochmal alle Register. Diese Highlight-Serien in den Mediatheken sind absolut sehenswert.
„Chabos“
Mit der achtteiligen Dramedy-Serie „Chabos“ geht ZDFneo auf Zeitreise in die 2000er. Auf zwei Zeitebenen erzählt die Produktion der BBC Studios Germany die Geschichte von Peppi, der herausfinden will, warum er nicht zum Klassentreffen eingeladen wurde. Alles begann im Jahr 2006 als er und seine drei besten Freunde PD, Gollum und Alba rund 3.500 Euro für ein Bußgeld auftreiben müssen, weil sie „Saw II“ illegal heruntergeladen hatten.
Die Coming-of-Age-Serie überzeugt mit Liebe zum Detail und schonungsloser Ehrlichkeit. Den ein oder anderen Nostalgie-Moment dürften dabei nicht nur Millennials erleben – von ICQ über Castingshows und Nachmittags-Talks bis hin zum Sommermärchen ist alles dabei.
„Hundertdreizehn“
113 Leben sind betroffen, wenn ein Mensch verunglückt. Diese Zahl einer Statistik ist Namensgeber der ARD-Miniserie „Hundertdreizehn“, in deren Mittelpunkt ein Busdrama steht. In sechs Folgen stehen verschiedene Personen im Zentrum – Angehörige, Überlebende, Rettungskräfte. All ihre Geschichten und Hintergründe formen die Handlung und tragen zur Lösung des Rätsels bei: Wieso ist der Reisebus verunglückt? Die Serie punktet neben ihrer innovativen Erzählstruktur auch mit einem authentischen Figurenensemble und gelungenem Spannungsbogen.
„Schattenseite“
Die Verfilmung des Bestsellers von YouTuber Jonas Ems wendet sich erneut an ein eher junges Publikum. In „Schattenseite“ werden nach dem Tod eines Mitschülers Geheimnisse des Abiturjahrgangs über eine ominöse Webseite öffentlich gemacht. Auf der Suche nach den Betreibern der titelgebenden Schattenseite nimmt sich die Serie einer ganzen Reihe teils schwieriger Themen an – von Essstörung über Mental Health bis hin zu Drogenkonsum. Im Fokus steht allerdings die Frage: Was weiß unser Handy alles über uns? Und was passiert, wenn unsere Geheimnisse in Zeiten des Internets nicht so sicher sind, wie wir denken?
Die Young-Adult-Serie macht eindrucksvoll deutlich, dass man sich in Deutschland keine Sorgen um den Schauspielnachwuchs machen muss. Allein die starke Performance des Casts macht die sechsteilige ARD-Serie sehenswert.
„Cat’s Eyes“
Mit „Cat’s Eyes“ springt ZDFneo auf den Trend der Realverfilmungen auf. Die französische Serie ist eine Adaption des Kultmangas „Cat’s Eye“, das hierzulande unter dem Titel „Ein Supertrio“ in den 1990er Jahren bekannt wurde. Es erzählt die Geschichte dreier Schwestern, die ein Doppelleben als Kunstdiebinnen führen. Die Neuverfilmung nimmt sich einige kreative Freiheiten und versetzt die Handlung vom Tokio der 1980er Jahre in das heutige Paris.
Die erste Staffel erzählt eine Art Vorgeschichte der bekannten Manga-Handlung. Die entfremdeten Schwestern Tamara, Sylia und Alexia tun sich zusammen, um den mysteriösen Tod ihres Vaters aufzuklären. Die Action-Krimi-Serie hadert zwar hier und da mit der Glaubwürdigkeit, punktet aber mit der Chemie zwischen den Hauptdarstellerinnen und kann für Fans der Netflix-Serie „Lupin“ ein echter Geheimtipp sein. Eine zweite Staffel wurde bereits bestätigt. Ob diese auch ihren Weg in die Mediathek findet, bleibt abzuwarten.
„Schwarzes Gold“
Zum Jahresende präsentiert die ARD ihre wohl hochwertigste Highlight-Serie des Jahres: „Schwarzes Gold“ fährt nicht nur einen hochkarätigen Cast um Harriet Herbig-Matten (22) und Tom Wlaschiha (52) auf, sondern besticht auch mit einer visuell beeindruckenden Produktion, untermalt von der Musik von Starkomponist Hans Zimmer (68).
Rund um den Ölboom um 1900 in der Lüneburger Heide entfaltet die Handlung eine Atmosphäre, die an einen klassischen Western erinnert. Es geht um Verrat, die Gier nach Macht und den mutigen Kampf einer jungen Frau, die sich in einer von Männern dominierten Gesellschaft gegen die Ausbeutung auflehnt. Die sechsteilige Serie startet am 22. Dezember in der ARD Mediathek.
(sv/spot)
Bild: „Schwarzes Gold“, „Chabos“ und „Hundertdreizehn“ gehören zu den Serien-Highlights des Jahres 2025. / Quelle: [M] WDR/Windlight Pictures/Satel Film/Frank Dicks / NDR/Boris Laewen / ZDF/Nikolaus Schreiber

