2. Staffel „Resident Alien“: Ein Außerirdischer in der Identitätskrise

2. Staffel „Resident Alien“: Ein Außerirdischer in der Identitätskrise

Fast genau ein Jahr ist es her, dass mit Staffel eins der Serie „Resident Alien“ eine außergewöhnliche, weil außerirdische Genre-Mischung ihren Weg nach Deutschland fand. Wo findet sich sonst die Story über ein Alien, das eigentlich die gesamte Menschheit auslöschen soll, doch sich stattdessen im Körper eines Kleinstadtarztes zurechtfinden und als solcher auch noch Mordfälle aufklären muss?

Ab 28. April 2022 liefert einmal mehr der Pay-TV-Sender SYFY die deutsche Erstausstrahlung zu „Resident Alien“, dann die acht neuen Episoden von Staffel zwei. Jeweils um 20:15 Uhr und immer donnerstags gibt es ein neues Kapitel der Eskapaden des kauzigen Harry (Alan Tudyk, 51) zu sehen, danach sind die Folgen auf Abruf (u.a. bei Sky) verfügbar. Mit im Gepäck hat die weltfremde Hauptfigur neue Protagonisten, neue Erkenntnisse über seine eigene Alien-Rasse – und jede Menge (extra)terrestrische Familiendramen.

Zur Erinnerung: Darum geht es

Die Mission des Außerirdischen mit unaussprechlichen Namen ist klar: Die Erde von der lästigen Menschheit befreien und zurück zu seinem Heimatplaneten düsen – ein Kinderspiel. Doch ein Gewittersturm irgendwo über dem eisigen Kaff Patience im US-Bundesstaat Colorado macht dem Alien einen Strich durch die Rechnung. Das Raumschiff schmiert ab und um nicht aufzufallen, bringt der Außerirdische kurzerhand einen Dr. Harry Vanderspeigle (Tudyk) um die Ecke und streift sich dessen Haut als Tarnung über.

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Jedoch mit ungeahnten Folgen: Denn als der eigentliche Stadtarzt von Patience auch noch das Zeitliche segnet, wird ausgerechnet der vermeintliche Dr. Vanderspeigle darum gebeten, als dessen Vertretung zu übernehmen und zugleich bei den Ermittlungen zu helfen.

So ließ uns Staffel eins zurück

Im Laufe der ersten Staffel taten sich an allen Genre-Fronten ungeahnte Wendungen auf. Beim Jungen Max etwa, der gleich zu Beginn und als einziger die wahre Identität des Außerirdischen sehen konnte. Der mauserte sich von der Nummer eins auf Harrys Todesliste zu einem Vertrauten, für den das Alien doch glatt Vatergefühle zu entwickeln schien. Sehr langsam und widerwillig, versteht sich. Und auch sonst wuchsen Harry immer mehr Erdbewohner ans Herz – eine Zwickmühle für den Außenseiter aus dem All, der doch mit deren Auslöschung beauftragt wurde.

Zudem zog sich die Schlinge um den Hals des Aliens inkognito in doppelter Hinsicht immer enger. Agenten einer undurchsichtigen Organisation von General McCallister, dargestellt von „Terminator“-Star Linda Hamilton, kamen Harry erschreckend schnell auf die Fährte. Und zu allem Überfluss haben es auch der Stadtsheriff Mike Thompson (Corey Reynolds, 47) und dessen Deputy Liv Baker (Elizabeth Bowen) zunehmend auf ihn abgesehen. Der Grund: Es stellte sich heraus, dass ausgerechnet der Mann, dessen Identität er geklaut hat, für den Tod des Stadtarztes verantwortlich war.

Season eins ließ die Zuschauer mit einem fiesen Cliffhanger zurück. Denn eigentlich hatte Harry sein Raumschiff wieder flugtauglich gemacht und Kurs auf seine Heimat gesetzt. Doch dann musste er mit Entsetzen feststellen, dass sich ein blinder Passagier in sein Ufo geschlichen hat – Bengel Max war mit an Bord!

Immer noch keine One-Alien-Show

Spielt Staffel zwei also auf dem Heimatplanten von Harry und Max ist das neue „Resident Alien“? Nicht ganz. Weit gekommen sind die beiden offenbar nicht, denn zu Beginn von Staffel zwei wacht Harry völlig benommen in einem Krankenhausbett auf – auf der Erde. Zunächst kann er sich an nichts erinnern, nur, dass er ein Alien ist und die Menschheit vernichten soll. Dies tut er auch sogleich der verdutzten Ärztin kund, die ihn kurzerhand und wenig überraschend für verrückt erklärt.

Auf das famose Minenspiel von Alan Tudyk müssen die Fans also natürlich nicht verzichten. Und das ist auch vonnöten: In Staffel zwei gerät das Alien mehr denn je in eine Identitätskrise. Nach der nunmehr zweiten Bruchlandung auf die Erde fürchtet es, seine eigene Familie nie wiederzusehen, seinen Ursprung zu verlieren und immer menschlicher zu werden. Was bei all den Comedy-Elementen der Serie durchaus auch gewisse „E.T.“-Vibes schürt.

Einem Erfolgsrezept der ersten Staffel bleiben auch die neuen „Resident Alien“-Folgen treu. Wie dem Außerirdischen dürften auch dem Publikum all die schrulligen Bewohner von Patience zunehmend ans Herz gewachsen sein. Abseits der Hauptstory um ein Alien in menschlichem Gewand, mysteriösen Mordfällen und Geheimagenten interessiert man sich doch tatsächlich auch für deren weltliche Probleme und Beziehungswirrungen. Das muss einem erst einmal gelingen!

Genug neuer Stoff?

Apropos schweres Unterfangen: Eine derartig abgedrehte Story weiterzuspinnen, ohne sich zu verrennen, ist nicht einfach. Dass den Machern hierfür die Ideen nicht ausgegangen sind, zeigt allein ein Blick auf die Episodenzahl. Zwar kehrt „Resident Alien“ zunächst nur mit acht statt wie bei Staffel eins mit zehn Episoden zurück. Dabei handelt es sich aber nur um die erste Hälfte der zweiten Season, die hierzulande im Sommer mit acht weiteren Folgen zurückkehren soll.

Und so hadert Harry einerseits weiterhin unterhaltsam mit seinem Schicksal auf Erden, den Tücken des Menschseins und der Flucht vor seinen zahlreichen Verfolgern. Und kommt andererseits neuen Erkenntnissen über seine wahre Mission auf die Schliche, während ihn – mal mehr, mal weniger gewollter – menschlicher und außerirdischer Nachwuchs auf Trab hält. Kurzum: Alien Harry ist gekommen, um zu bleiben. Ob er nun will oder nicht.

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