Fußball-Superstar Cristiano Ronaldo (37) hat genug von den Verantwortlichen bei Manchester United. Er fühle sich „verraten“ von seinem Club, sagte er in einem Interview mit „The Sun“. Man wolle ihn zum „schwarzen Schaf“ für die Probleme im Verein machen und zum Abgang bewegen. Es sei die „schwierigste Zeit meines Lebens“, so Ronaldo. In der laufenden Saison kommt er erst auf zehn Einsätze in der Liga, stand zuletzt zweimal nicht im Kader.
Der Portugiese kritisierte dabei auch seinen Coach Erik ten Hag (52). „Ich habe keinen Respekt vor ihm, denn er hat keinen Respekt vor mit“, erklärte der Routinier. Ten Hag hatte ihn nach dem Spiel gegen Tottenham im letzten Monat suspendiert, weil Ronaldo wenige Minuten vor Abpfiff schon in die Kabine gegangen war. Über Ex-Coach Ralf Rangnick (64) sagte der Superstar: „Wenn man nicht einmal Trainer ist, wie will man dann Chef von Manchester United werden? Ich hatte noch nie von ihm gehört.“ Rangnick trainiert aktuell die österreichische Fußball-Nationalmannschaft.
Auch Kritiker Wayne Rooney abgewatscht
Über seinen Kritiker und Ex-Kollegen Wayne Rooney (37) sagte Ronaldo: „Ich weiß nicht, warum er mich so kritisiert. Wahrscheinlich, weil er seine Karriere beendet hat und ich immer noch auf hohem Niveau spiele.“ Dann fügte er kichernd hinzu: „Ich werde nicht sagen, dass ich besser aussehe als er. Auch wenn es stimmt.“ Rooney hatte den Stürmer wiederholt kritisiert und immer wieder gefordert, ihn loszuwerden.
Reaktion auf Tod seines Sohnes
Im April hatten er und seine Partnerin Georgina Rodriguez (28) bei der Geburt den Verlust ihres kleinen Sohnes zu verkraften. Die Zwillingsschwester des Jungen überlebte. Auch Fans rivalisierender Vereine wie Liverpool unterstützten ihn daraufhin, sangen in der siebten Minute des nächsten Heimspiels „You’ll Never Walk Alone“ in Anspielung auf Ronaldos Rückennummer sieben. „Das hätte ich nie erwartet“, sagte er. Auch das britische Königshaus kondolierte ihm und seiner Frau.
Von seinem Verein fühlte er sich weniger gut unterstützt. Dieser habe mangelndes „Einfühlungsvermögen“ bewiesen, insbesondere als seine drei Monate alte Tochter im Juli ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Er habe nicht rechtzeitig zum Vorsaisontraining zurückkehren können, weil er bei ihr bleiben wollte. Die Verantwortlichen in Old Trafford hätten an ihm gezweifelt, als er erklärte, warum er nicht zurückkehren konnte. Das habe ihn „verletzt“, so der Superstar.
Sieht keine Entwicklung im Verein
Zudem vermisst der Portugiese einen Fortschritt bei den „Red Devils“. Seit seiner Zeit unter Sir Alex Ferguson (80) vor 14 Jahren seien etwa kaum Verbesserungen bei den Trainingseinrichtungen erkennbar. „Der Fortschritt war gleich Null“, seufzte er. „Seit Sir Alex weg ist, habe ich keine Entwicklung im Verein gesehen. Nichts hatte sich verändert.“ Für die besten Spieler der Welt sei man schon lange nicht mehr attraktiv.
Um ein erfolgreiches Umfeld zu schaffen, müssten möglicherweise drastische Schritte passieren, einschließlich seines Abgangs. „Wie Picasso sagte, muss man etwas zerstören, um es wieder aufzubauen, und wenn sie mit mir anfangen, ist das für mich kein Problem“, so Ronaldo. „Ich liebe Manchester United, ich liebe die Fans, sie sind immer auf meiner Seite. Aber wenn sie es anders machen wollen, müssen sie viele, viele Dinge ändern.“
[sc name=“insta-iframe“ src=“https://www.instagram.com/p/Cjz235aAXbk/“ ]Auch sein Ex-Trainer Sir Alex sehe das: „Er weiß besser als jeder andere, dass der Verein nicht auf dem Weg ist, den er verdient. Er weiß es. Jeder weiß es. Die Leute, die das nicht sehen, sind blind, weil sie es nicht sehen wollen“, kritisierte der Routinier.
WM mit Portugal steht an
Er wolle sich nun zunächst auf die Weltmeisterschaft in Katar konzentrieren und „für Portugal gewinnen“. Portugal trifft am 24. November im ersten WM-Gruppenspiel auf Ghana. Für Ronaldo wird es voraussichtlich die letzte WM als Spieler sein. Dem Europameister von 2016 werden aber keine besonders hohen Titelchancen ausgerechnet.
Nach dem Turnier werde er die Dinge mit United klären, so Ronaldo. Sein Herz werde aber immer beim Verein und vor allem bei den Fans sein. „Sie sind das Wichtigste im Fußball. Man spielt für sie“, so der 37-Jährige. „Die Fans sind für mich alles. Deshalb gebe ich dieses Interview, denn ich denke, es ist der richtige Zeitpunkt, um meine Meinung zu sagen.“