Die weltberühmte russisch-österreichische Opernsängerin Anna Netrebko (51) geht offenbar juristisch gegen die Metropolitan Opera in New York vor. Sie werfe den Betreibern um Chef Peter Gelb Diskriminierung vor, wie unter anderem die US-amerikanische „Washington Post“ vermeldet. Ihr Engagement dort sei nach dem Angriffskrieg ihres Heimatlandes gegen die Ukraine unberechtigt beendet worden, so die Anschuldigung.
Den Unterlagen nach, die in dem zuständigen Gericht eingereicht worden sein sollen, fühle sie sich daher aufgrund ihrer Nationalität diskriminiert und diffamiert. Des Weiteren habe es sich bei der Entscheidung um einen Vertragsbruch gehandelt. Als Entschädigung verlangt sie laut des Berichts daher eine Zahlung in Höhe von 360.000 US-Dollar (etwa 326.000 Euro).
In einem Statement von Netrebkos Management an „The Washington Post“ heiße es: „Seit der russischen Invasion der Ukraine haben die Met und Peter Gelb Anna Netrebko als Sündenbock in ihrer Kampagne genutzt, um sich von Russland zu distanzieren und die Ukraine zu unterstützen.“ Der Rechtsbeistand der Gegenseite sei derweil der Meinung, dass Netrebkos juristisches Vorgehen keine Aussicht auf Erfolg haben wird.
Auch in Deutschland gab es Konsequenzen
Es war nicht das einzige Engagement, dass der Star nach Beginn des Ukraine-Kriegs verloren hatte. Auch die Berliner Staatsoper beendete die Zusammenarbeit. Die Bayerische Staatsoper hatte Netrebko derweil „fehlende ausreichende Distanzierung“ zur russischen Regierung vorgeworfen.
Erst später hatte sie dies in einem Statement mit deutlichen Worten nachgeholt: „Ich verurteile den Krieg gegen die Ukraine ausdrücklich und meine Gedanken sind bei den Opfern dieses Krieges und ihren Familien“, ließ sie damals über ihren Anwalt ausrichten. „Ich bin weder Mitglied einer politischen Partei noch bin ich mit irgendeinem Führer Russlands verbunden.“
(stk/spot)
Bild: Opernsängerin Anna Netrebko fühlt sich diskriminiert. / Quelle: Steve Vas / Featureflash 2015/ImageCollect