Wiesbaden, 22.03.2024 (lifePR) – „Wenn es den Rotary Jugendaustausch noch nicht geben würde, man müsste ihn gerade heute erfinden.“ Das hat Helmut Lanfermann, 1. Vorsitzender des Rotary Jugenddienstes Deutschland e.V. (RJD) auf der Jahrestagung des RJD ausgeführt. Einmal jährlich treffen sich vom Rotary Jugendaustausch alle leitenden Programmverantwortlichen Deutschlands zur Jahrestagung des RJD. Sie fand dieses Mal am 16.03.24 in Wiesbaden in den Räu-men der Handwerkskammer mit mehr als 70 Teilnehmern statt. Organisator war der Rotary Distrikt 1820, der Hessen zwischen Rhein-Main im Süden und Weser im Norden umfasst. Zielsetzung der Tagung war nicht nur der Informationsabgleich zu Neuerungen im Programmablauf, sondern auch der Austausch von Erfahrungen nach der pandemiebedingten Unterbrechung und dem Wiederanlaufen des Programms.Der Austausch mit Rotary gilt als einer der besten seiner Art. Weltweit gelangen jährlich mehr als 8.000 Jugendliche im Alter von 16 – 18 Jahren mit den Rotary-Austauschprogrammen in ferne Länder, um dort zur Schule zu gehen, und damit fremde Menschen und deren Kultur kennenzulernen. „Während dieser Zeit lernen die jungen Menschen, wie wichtig es ist, sich über sprachliche und kulturelle Grenzen hinweg verständigen zu können, wie man Probleme auch mit Andersdenken gemeinsam lösen kann. Sie erleben dabei in ihrem Alltag Vielfalt gerade nicht als Bedrohung, sondern als Bereicherung“, führte Kurt Wengenroth aus. Er ist Vorsitzender (Chairman) für den Jugendaustausch im Rotary Distrikt 1820.
Professor Braus: „Jugendliche sind die kostbarste Ressource der Gesellschaft“
Diese Einschätzung teilte der Neurologe Professor Dr. Dieter Braus, Klinikdirektor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Vitos Eichberg. Er beschrieb in seiner key-note auf der Tagung die Jugendlichen als kostbarste Ressource der Gesellschaft. Kreativität, die Fähigkeit, Grenzen zu überwinden, die Lust, neue Dinge auszuprobieren und andere Lösungen zu finden, stammten häufig von Menschen im Alter zwischen 12 und 25 Jahren. Die Gesellschaft würde jedoch zunehmend älter werden, sie benötige mehr von diesem Innovationspotenzial. Das sei auch der Grund, „warum unsere Pubertierenden ein großes Problem haben“. Die jungen Menschen bringen auf verschiedenste Weise ihren Wunsch nach Veränderung zu Ausdruck.Die Lust Veränderungen auszuprobieren, und andere Lösungen zu finden als die herkömmlichen, stellt auch die maßgebliche Triebfeder für die Jugendlichen dar, die sich bei Rotary für ein Auslandsjahr bewerben. Rotary sorgt dabei zwar für die Schulplätze und die sichere Unterbringung in Gastfamilien, die jungen Menschen müssen aber die wichtigsten Herausforderungen selbst meistern:„Sie müssen lernen, wie es ist, sich in einer anderen Kultur zurechtzufinden. Sie erkennen, wie schwer es sein kann, eine zusätzliche Fremdsprache zu lernen. Aber sie erleben auch, dass es gelingt, sich mit entsprechender Offenheit und Selbstvertrauen, in sehr kurzer Zeit zu integrieren sowie Wertschätzung zu genießen. Die Jugendlichen lernen, dass man Probleme sehr gut auch gemeinsam mit Andersdenkenden lösen kann, und erleben in ihrem Alltag Vielfalt als eine Bereicherung“ stellte Kurt Wengenroth dar. „Dieser charakterliche Reifeprozess führt zur Entwicklung von reiferen, offeneren Persönlichkeiten. In einer Zeit, in der Abgrenzung vom Fremden hoffähig gemacht werden soll, kann diese Persönlichkeitsentwicklung nicht hoch genug eingeschätzt und bewertet werden. Das ist die eigentliche Qualität des Rotary Jugendaustauschs, und darauf kann Rotary mehr als stolz sein“, ist Helmut Lanfermann überzeugt.