Im Zuge des umstrittenen Anti-Abtreibungsgesetz, das seit 1. September im US-Bundesstaat Texas in Kraft getreten ist, hat Schauspielerin Uma Thurman (51) tief in ihre Privatsphäre blicken lassen. In einem Gastbeitrag für die „Washington Post“ verriet der Star, als Teenagerin selbst schwanger gewesen zu sein und sich für einen Abbruch entschieden zu haben. „Das ist bis eben mein dunkelstes Geheimnis gewesen“, so Thurman.
„An alle Frauen und Mädchen aus Texas“
Dass sie es nun mit der Welt teilt, soll den Betroffenen Mut machen: Ihre Worte seien gerichtet an „alle Frauen und Mädchen von Texas, die Angst haben, von rücksichtslosen Kopfgeldjägern traumatisiert und gehetzt zu werden; an alle Frauen, die außer sich sind, dass unsere Körper vom Staat enteignet werden; und an euch alle, die verletzlich gemacht werden und sich dafür schämen sollen, einen Uterus zu haben.“
Thurman schildert in dem Text auch, warum sie sich vor all den Jahren für eine Abtreibung entschieden hat. So habe sie sich außerstande gefühlt, dem Kind ein gutes Leben zu ermöglichen. Ihr sei durch diese Entscheidung erst die Möglichkeit gewährt worden, später gleich drei Kinder zu haben: „Ich bin 51 Jahre alt, und ich teile mein Geheimnis mit euch von dem Zuhause aus, in dem ich meine drei Kinder großgezogen habe, die mein gesamter Stolz und mein Glück sind.“ Mit Ex-Mann Ethan Hawke (50) hat Thurman eine Tochter und einen Sohn, eine zweite Tochter stammt aus einer anderen Beziehung.
„Diskriminierendes Werkzeug“
Das neue Gesetz in Texas sieht vor, dass eine Abtreibung bereits illegal ist, sobald ein Herzschlag bei dem Fötus festgestellt werden kann. Da dies bereits ab sechs Wochen möglich ist, kann es sein, dass der Frau noch nicht einmal bewusst ist, schwanger zu sein. Für Thurman sei das Gesetz ein „weiteres diskriminierendes Werkzeug gegen diejenigen, die wirtschaftlich und zumeist auch gegenüber ihrem Partner benachteiligt sind.“
Diesen Frauen nehme es die „Wahl, kein Kind zu bekommen, bei dem sie nicht in der Lage sind, sich darum zu kümmern.“ Zeitgleich nehme man ihnen „die Hoffnung auf eine Familie in der Zukunft“, für die sie sich bewusst entscheiden würden. So, wie es Thurman tat.