Die Chili musste im Auftakt von „The Masked Singer“ (samstags, 20:15 Uhr auf ProSieben) als erster Kandidat die Maske abnehmen. Unter dem Kostüm versteckte sich „Tagesschau“-Chefsprecher Jens Riewa (58). Wie er seine Teilnahme geheimhielt und warum ihm eine Nachbarin im Vorfeld der Sendung fast auf die Schliche gekommen wäre, verrät er im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news.
Sie sind als Erstes enttarnt worden. Wie enttäuscht sind Sie?
Jens Riewa: Ich war in den ersten Sekunden natürlich ein bisschen enttäuscht, weil ich noch so viele Titel vorbereitet hatte, dass ich ein ganzes Album hätte bestücken können. Die Vorbereitungen waren sehr intensiv und der Aufwand war enorm. Die Enttäuschung hat aber nur ein paar Sekunden angehalten, ich bin jetzt noch voller Adrenalin und Freude über die einzigartige Chance, an der Show teilzunehmen. Das war wie Weihnachten, Pfingsten, Ostern und Kindergeburtstag in einem.
Wie schwer war es, Ihre Teilnahme geheimzuhalten?
Riewa: Das ist das Schwerste schlechthin, aber auch ein wesentlicher Bestandteil dieser Welt. Man muss das Geheimnis über einen unvorstellbar langen Zeitraum für sich bewahren. Eigentlich war nur mein Management eingeweiht. Das ist schon eine Herausforderung, gerade in Zeiten, wo alles gecheckt und in den sozialen Medien verfolgt wird. Ich sage immer: Man mutiert zu James Bond.
Hatten Sie eine Standardausrede, wenn Sie zum Training und den Proben gegangen sind?
Riewa: Eigentlich habe ich das gut geschafft, nur einmal musste ich eine kleine Notlüge gebrauchen: gegenüber einer Nachbarin, die in unserem hellhörigen Altbau meinen Gesang gehört hat. Sie hat dann vermutet: „Na, du bist doch ein Fernseh-Mensch, übst du etwa für ‚The Masked Singer‘?“ Ich habe ihr dann erzählt, dass ich in den nächsten zwei Wochen einen Auftritt mit dem „Tagesschau“-Chor hätte. Am Tag nach der Sendung hat sie mir dann geschrieben: „NDR-Chor, ist klar…“ (lacht.)
Ihre „Tagesschau“-Kollegin Judith Rakers war auch schon dabei. Hat sie etwas geahnt? Und haben Sie sich unauffällig Tipps von ihr geholt?
Riewa: Nein! Ich habe auch von ihrem Auftritt als Küken erst sehr spät erfahren und sie hat von meiner Teilnahme überhaupt nichts mitbekommen. Sie war aber nach der Show die Erste, die mich beglückwünscht hat. Wir haben uns jetzt bestimmt sehr viel zu erzählen.
Was war das überraschendste Erlebnis hinter der Bühne? War alles so, wie Sie es sich vorgestellt haben?
Riewa: Nicht mal ansatzweise, ich hatte keine Vorstellung. Das ist organisiert wie die Armee eines Staates. Alles findet in schwarzen Räumen und tiefster Dunkelheit statt, nur ein paar winzige Lichtpunkte dienen zur Orientierung. Durch die Kostüme sieht man praktisch nichts, höchstens einen Meter weit. Hin und wieder stößt man mal mit wem zusammen.
Wie ging es Ihnen mit Ihrem Kostüm? War es sehr heiß darunter?
Riewa: Ich habe in vier Tagen vier Kilo angenommen! (lacht.) Man schwitzt Sturzbäche. Alleine bei der Generalprobe steckte ich dreieinhalb Stunden unter meinem Kostüm.
Durften Sie sich das Kostüm selber aussuchen? Bedeutet Ihnen die Chili etwas?
Riewa: Darüber darf ich leider nicht viel sagen. Aber ich habe mich gefreut, der Chili ein bisschen Leben einhauchen zu dürfen. Ich fand mich wirklich extrem scharf als Chili.
Raten Sie hinter den Kulissen mit, wer unter den anderen Kostümen steckt? Haben Sie eine Vermutung?
Riewa: Ich habe nicht den geringsten Schimmer. Die einzelnen Masken werden untereinander total abgeschottet, selbst die Teams, die sich um die Kostüme kümmern, kennen einander nicht.
Was glauben Sie, welcher Ihrer Mitstreiter am Ende das Rennen macht?
Riewa: Ich hoffe, dass jemand gewinnt, der kein professioneller Sänger ist. Einen Favoriten habe ich nicht, aber ich habe mit dem Teddy Händchen gehalten und das fühlte sich sehr gut an. Ich weiß zwar nicht, wer unter dem Kostüm steckt, aber da stimmte die Chemie.