Bella Ramsey (21) hat in einem neuen Interview über die Diagnose Autismus gesprochen und erklärt, wie die neurologische Störung ihre Karriere als schauspielende Person positiv beeinflusst hat. „Ich habe schon früher ein bisschen über Neurodivergenz gesprochen, aber aus irgendeinem Grund wollte ich immer nicht…“, öffnete sich der „Last of us“-Star im Gespräch mit der britischen „Vogue“. „Ich hatte das Gefühl, dass ich nicht sagen wollte, was es ist… Mist. Bei mir wurde Autismus diagnostiziert, als ich die erste Staffel von ‚The Last of Us‘ drehte.“
Während der Dreharbeiten in Kanada habe ein Crew-Mitglied mit einer autistischen Tochter vermutet, dass Ramsey ebenfalls autistisch sei. So sei es zu der Reise hin zu einer offiziellen psychiatrischen Beurteilung und Diagnose gekommen. Damit sei etwas bestätigt worden, das Ramsey „schon immer gewundert“ habe.
Das waren Bella Ramseys Anzeichen für Autismus
Als Kind habe sich der „The Last of Us“-Star in der Schule regelmäßig fehl am Platz gefühlt – als „Spinner“ und „Einzelgänger“, der sich unter Erwachsenen wohler fühlte als unter unberechenbaren Altersgenossen. Es habe auch andere Anzeichen gegeben: sensorische Probleme sowie Hyperwahrnehmung der Mikroausdrücke und Körpersprache anderer Menschen. So hätten beispielsweise die schwere wasserdichte Kleidung und die Thermohosen, die bei den Dreharbeiten in Kanada getragen werden mussten, sehr genervt, so der Serienstar: „Zu viel Zeug an meinem Körper“.
Ramsey betont aber auch, dass der Autismus es einfacher mache, zu schauspielern. „Ich habe die Menschen immer beobachtet und von ihnen gelernt. Die Tatsache, dass ich manuell lernen muss, wie ich mit den Menschen um mich herum umgehen und interagieren kann, hat mir bei der Schauspielerei geholfen“, erklärt der „Game of Thrones“-Star im Interview.
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Autismus-Diagnose war „befreiend“
Die Routine durch die Arbeit am Set sei ebenfalls sehr hilfreich: „Ich habe eine Zeit zu sprechen, mir wird gesagt, was ich anziehen soll und was ich essen soll.“ Die Diagnose sei „befreiend“ gewesen. „Sie ermöglicht es mir, mit mehr Selbstmitgefühl mir gegenüber durch die Welt zu gehen, weil ich nicht in der Lage bin, die einfachen alltäglichen Aufgaben zu erledigen, die alle anderen zu können scheinen.“
Bella Ramsey hatte sich im Januar 2023 in einem Artikel für die „New York Times“ als genderfluid beziehungsweise nicht-binär geoutet. In dem Artikel erklärte Ramsey, kein bestimmtes Geschlechtspronomen zu bevorzugen und geschlechtsspezifische Zuordnungen nicht zu mögen.
Ramsey wurde einem größeren Publikum als Lyanna Mormont in „Game of Thrones“ bekannt. Seit 2023 verkörpert der Star in der erfolgreichen postapokalyptischen HBO-Serie „The Last of Us“ die Figur Ellie Williams an der Seite von Pedro Pascal (49) als Joel Miller.
(the/spot)
Bild: Serienstar Bella Ramsey spricht offen über die Diagnose Autismus. / Quelle: Xavier Collin/Image Press Agency/ddp images/Sipa USA