Schon ist sie vorbei, die zweite Staffel der Endzeit-Serie „The Last of Us“. Ein Grund für die Kurzweiligkeit: Mit sieben Episoden fiel sie um zwei Episoden kürzer als Season eins der Videospieladaption aus. Wer sich angesichts des massiven Cliffhangers des Finales, das hierzulande am Montag seine Premiere feierte, die Frage nach der Handlung von Staffel drei stellt – anbei gibt es die Antwort. Bis auf die grob zu erwartende Erzählstruktur der neuen Episoden bleibt der Artikel spoilerfrei. Wer das Finale von Staffel zwei hingegen noch nicht gesehen hat, sollte das zunächst unbedingt nachholen.
Verlustreiche zehn Minuten
In Folge sieben von Staffel zwei müssen beide Fronten um Ellie (Bella Ramsey, 21) und Abby (Kaitlyn Dever, 28) dramatische Verluste hinnehmen. Zuerst sorgen maximal unglückliche Umstände dafür, dass Ellie zwei von Abbys Freunden erschießt – darunter die hochschwangere Mel (Ariela Barer, 26). Im direkten Gegenzug kommt Ellies Freund Jesse (Young Mazino, 33) durch einen fatalen Schuss ums Leben, als Abby deren Versteck ausfindig macht. Danach richtet Abby ihre Waffe auf Ellie und drückt ab – dann wird der Bildschirm schwarz.
Doch Moment, die letzte Szene ist das noch nicht. Stattdessen sehen wir Abby, die an einem sonnigen Tag aus dem Schlaf erwacht. Als ihr Blick im Anschluss über die imposante Basis der Washington Liberation Front (WLF) schweift, folgt die Einblendung „Seattle, Tag eins“. Damit ist klar: Die Handlung ist zurück an den Punkt der Geschichte gesprungen, an dem Ellies Rachefeldzug zu Beginn der Staffel gestartet war.
Was bedeutet das für Staffel drei?
In welchem Maße die Serie sich an die Videospielvorlage halten wird, wissen aktuell nur die Macher selbst. Mit wenigen kreativen Ausnahmen blieb „The Last of Us“ seinem Ursprungsmaterial aber stets sehr treu. Daher ist davon auszugehen, dass sich weite Teile, womöglich sogar die gesamte dritte Staffel, einzig und allein um Abby drehen werden.
Zuschauerinnen und Zuschauer, die sich gerade vom Staffel-zwei-Finale überfordert fühlen, müssen sich nicht grämen. Denn das ist durchaus so gewollt. Viele Aspekte, darunter die beiläufig thematisierten Kriegspläne von Jeffrey Wrights (59) Figur Isaac Dixon, werden erst im Nachhinein erklärt. Dann nämlich, wenn wir die bisherige Geschichte von Staffel zwei aus der Perspektive von Abby gesehen haben. Und genau das wird aller Voraussicht nach in Staffel drei geschehen.
Was dieser erzählerische Kunstgriff bewirken soll: Als Mörderin von Ellies Ziehvater Joel (Pedro Pascal, 50) wurde Abby zunächst als absolutes Feindbild etabliert. Wie in der Videospielvorlage zuvor wird durch den Perspektivwechsel wohl auch in der Serie die Grundsatzfrage gestellt: Wer sind nun eigentlich „die Guten“ und wer sind „die Bösen“? Erschienen diese Fronten aus einseitig erzählter Sicht noch glasklar, verschwimmen sie schnell, je mehr man von den Schicksalen der Gegenseite erfährt.
Wann geht es weiter?
Bis die Fragen zur genauen Handlung von Staffel drei endgültig geklärt sind, wird noch einige Zeit ins Land ziehen. Zum Vergleich: Staffel eins war im Januar 2023 erschienen, Staffel zwei ließ sich bis April 2025 Zeit. Bleibt man sich hier treu, so wird mit Staffel drei frühstens Mitte 2027 zu rechnen sein.
Im Gegensatz zu Staffel drei ist eine vierte Season noch nicht offiziell bestätigt. Die Serienschöpfer Craig Mazin (54) und Neil Druckmann (46) erklärten jedoch schon früh, dass sie wohl noch eine weitere benötigen werden, um die Geschichte des Videospiels adäquat nacherzählen zu können.
(stk/spot)
Bild: Wie geht es mit Ellie (Bella Ramsey, l.) und Dina (Isabela Merced) in „The Last of Us“ weiter? / Quelle: Sky Atlantic