Teure Oasis-Tickets: Kiss-Bassist Gene Simmons verteidigt Preissystem

Teure Oasis-Tickets: Kiss-Bassist Gene Simmons verteidigt Preissystem

Die sogenannte „dynamische Preisgestaltung“ hat die Ticketpreise für die Oasis-Comebacktour im kommenden Jahr in die Höhe schießen lassen und heftige Kritik entfacht. Musikerkollege Gene Simmons (75) von der Hard-Rock-Band Kiss hat damit aber offenbar kein Problem. So funktioniere eben Kapitalismus. In einem Interview meinte er jetzt, Oasis-Fans hätten das „Recht, sich zu verpissen“, wenn ihnen die Ticketpreise nicht gefallen.

Gene Simmons: Fans haben die Macht

Während Ticketmaster seit der Preisgestaltung für die begehrten Tickets unter Beobachtung steht, findet Simmons, es handele sich einfach um praktizierte Marktwirtschaft. Gegenüber „Forbes“ erklärte er, niemand sei zu einem Kauf gezwungen. Die Fans hätten „die ultimative Macht, Angebot und Nachfrage“. Er erklärte in dem Interview: „Jemand sitzt in einem Raum und versucht herauszufinden, wie weit sich das Gummiband dehnen lässt. Und wenn sie keine Tickets verkaufen, raten Sie mal, was passiert? Der Preis sinkt. Kapitalismus! Wenn Sie diesen Betrag nicht zahlen möchten, gehen Sie nicht hin.“ Das alles sei „akademisch“.

Die Britpop-Band Oasis kündigte am 27. August ihre lang erwartete „OASIS LIVE ’25“-Reunion-Tour an, fast 15 Jahre nach dem Zerwürfnis der Brüder Liam (51) und Noel Gallagher (57) im Jahr 2009. „Die Waffen sind verstummt. Die Sterne stehen richtig. Das große Warten hat ein Ende. Kommt und seht es. Es wird nicht im Fernsehen übertragen“, schrieben Oasis in der damaligen Pressemitteilung. Die Tickets für die Reunion-Termine waren am 31. August innerhalb weniger Stunden ausverkauft. Aufgrund der hohen Nachfrage verteuerten sich die Karten nahezu in Echtzeit mitunter auf fast das Dreifache – so sehr, dass sich Politiker einschalteten und eine Untersuchung durch die britische Competition and Markets Authority (CMA) gestartet wurde.

Die Gallagher-Brüder äußerten sich am 4. September zur Kontroverse um die dynamische Preisgestaltung. „Es muss klargestellt werden, dass Oasis die Entscheidungen über Ticketverkauf und Preise vollständig ihren Veranstaltern und dem Management überlassen und zu keinem Zeitpunkt wussten, dass dynamische Preise zum Einsatz kommen würden.“ Weiter kritisierten die Musiker in ihrer Erklärung: „Obwohl vorherige Treffen zwischen Veranstaltern, Ticketmaster und dem Management der Band zu einer positiven Ticketverkaufsstrategie führten, die den Fans ein faires Erlebnis bieten würde, einschließlich dynamischer Ticketverkaufsstrategien, um die allgemeinen Ticketpreise niedrig zu halten und den Schwarzverkauf zu reduzieren, entsprach die Umsetzung des Plans nicht den Erwartungen.“

Zwei Zusatzkonzerte mit besonderem Ticketverfahren

Oasis kündigten dann auf X (früher Twitter) an, dass aufgrund der hohen Nachfrage am 27. und 28. September zwei weitere Shows in Wembley-Stadion in London stattfinden werden. Die Tickets dafür sollen in einem gestaffelten, nur auf Einladung stattfindenden Auswahlverfahren veräußert werden. Für die Teilnahme an der Verlosung könnten sich zunächst nur die „vielen britischen Fans“ bewerben, die bei der ersten Verkaufsrunde über Ticketmaster leer ausgingen.

Die Band hatte sich 1991 gegründet. Doch ständige Streitigkeiten zwischen den Gallagher-Brüdern führten zur Auflösung von Oasis im Jahr 2009. Seitdem hofften die Fans immer wieder auf eine Reunion.

(ae/spot)

Bild: Gene Simmons (l.) von Kiss hat in einem Interview über die hohen Ticketpreise für die Oasis-Reuniontour (hier Noel Gallagher) gesprochen. / Quelle: Birdie Thompson/AdMedia/ImageCollect / Christian Bertrand / Shutterstock.com

Das könnte dir auch gefallen

Mehr ähnliche Beiträge