Es geht wieder los: Am Sonntag, den 29. August startet um 20:15 Uhr der „Tatort“ im Ersten nach der Sommerpause in die neue Saison. Die Programmplaner entschieden sich für einen Fall des Frankfurter Ermittlerteams rund um Anna Janneke (Margarita Broich, 61) und Paul Brix (Wolfram Koch, 59), die ihren insgesamt 15. Fall aufklären müssen. Dabei setzt der Sender auf eine gute Mischung aus Spannung, Skurrilität und klassischen Krimidialogen. Eine gute Wahl zum Einstieg.
Darum geht’s im „Tatort: Wer zögert, ist tot“
Mitten am Tag wird auf einem Golfplatz nahe Frankfurt Frederick Seibold (Helgi Schmid, 35) von vier mit Hundeköpfen maskierten Menschen niedergestreckt. Als er in einem dunklen Kellerloch wieder zu sich kommt, sind die beiden Frankfurter Hauptkommissare Anna Janneke (Broich) und Paul Brix (Koch) bereits mit seinem Fall betraut: Fredericks Ex-Freundin, Bille Kerbel (Britta Hammelstein, 39), hatte einen abgeschnittenen Finger erhalten, den sie zur Polizei gebracht hat. Konrad Seibold (Bernhard Schütz, 62), Fredericks Vater, ein gut situierter Wirtschaftsanwalt, sieht allerdings nicht ein, Lösegeld zu zahlen. Er glaubt, sein Sohn steckt selbst hinter der Entführung.
Janneke und Brix sind überrascht von Seibolds Sturheit, der ebenfalls einen Finger zugeschickt bekommen und nicht reagiert hatte. Als sich herausstellt, dass die abgetrennten Finger nicht von Frederick stammen, scheint der Vater jedoch Recht zu behalten. Über Bille führt die Spur die Kommissare zu Conny Kaiserling (Christina Große, 50), die ein Studio für Frauenselbstverteidigungskurse betreibt. Brix kommt auf die Idee, seine Vermieterin Fanny (Zazie de Paris, geb. 1950) dort undercover einzuschmuggeln.
Dann werden Janneke und Brix in den Taunus zu einer dort abgelegten Frauenleiche gerufen. Die Tote wurde offenbar von einem Zaunpfahl durchbohrt. Auf der Suche nach Fremdeinwirkung findet der Gerichtsmediziner unter ihren Fingernägeln Hautfetzen von Frederick Seibold. War sie an seiner Entführung beteiligt?
Lohnt sich das Einschalten?
Ja, in jedem Fall. Zwar ist „Wer zögert, ist tot“ nicht der aller größte Wurf der „Tatort“-Geschichte, aber zumindest ein sehr solider Film, auf den sich wahrscheinlich fast alle Fans der Reihe zum Auftakt einigen können. Hier treffen charismatische Darsteller und abwechslungsreiche Dialoge auf einen spannenden Fall gepaart mit einem Hauch von Witz und Absurditäten.
Insgesamt kommt der Film nicht überlagert oder überdreht daher und hat neben spannenden Elementen auch ruhige Momente. Zum Beispiel, wenn die Ermittler sich mit Fanny in einer Bar bei leisen Klängen unterhalten. Herrlich unaufgeregt und selten in den moderneren „Tatort“-Filmen. Die musikalische Untermalung ist ebenfalls unaufdringlich und passend. Einziger echter Makel: das Ende. Hier hatten es die Macher mit dem Spannungsbogen und der Dramatik ein wenig zu gut gemeint. Manchmal ist weniger dann doch etwas mehr…