Im „Tatort: Unsichtbar“ (17.10., 20:15 Uhr, das Erste) muss sich Kommissarin Karin Gorniak MRT- und CT-Untersuchungen unterziehen. Die Berliner Schauspielerin Karin Hanczewski (39, „Kill Me Today, Tomorrow I’m Sick!“) verrät im Interview unter anderem, wie es war, in die Röhre geschoben zu werden. Außerdem erzählt sie, wie sie nach extremen Dreharbeiten die Bilder im Kopf wieder loswird.
Haben Sie sich schon mal unsichtbar gefühlt? Und wenn ja, wie haben Sie reagiert?
Karin Hanczewski: Ja, das hat man doch immer wieder. In den unterschiedlichsten Momenten. Nicht beachtet zu werden, passiert uns allen hin und wieder, oder? Entweder ich spreche es an oder ich ziehe mich aus der Situation raus. Das kommt auf mein Gegenüber und meine Stimmung an.
Haben Sie als Schauspielerin vielleicht einen Rat, wie schüchterne Menschen sich sichtbarer machen können?
Hanczewski: Nur weil jemand schüchtern ist, ist diese Person ja nicht gleich unsichtbar. Auch stille und schüchterne Menschen können sehr sichtbar sein. Ansonsten hilft meditieren, weil es das Selbstvertrauen und die eigene Liebe stärkt, und ab und zu ins kalte Wasser springen.
Wuträume gibt es wirklich. Was halten Sie davon?
Hanczewski: Wenn es dazu dient, die eigene Wut zu verarbeiten, teilweise zumindest, ist das doch eine feine Sache. Ob ich jetzt Squash spielen gehe oder mir so einen Raum miete und den zerhaue… Hauptsache es geht einem danach etwas besser. Um die Ursache der Wut muss man sich dann aber vermutlich trotzdem kümmern.
Wie war es, im Wutraum die weißen Gegenstände zu zertrümmern?
Hanczewski: Fantastisch!
Was hilft Ihnen persönlich beim Stressabbau?
Hanczewski: In die Natur zu gehen. Sport. Meditation. Im Garten mit meinen Händen in der Erde zu wühlen.
Was halten Sie von Yoga?
Hanczewski: Ich mag Yoga sehr. Es gibt ja verschiedene Formen. Kundalini Yoga zum Beispiel ist auch extrem intensiv. Nach einer guten Stunde ist man meist sehr geerdet, entspannt und bereit, in die Welt hinaus zu gehen.
In den Rückblenden sind Sie stärker geschminkt und komplett anders gestylt, als Kommissarin Gorniak normalerweise herumläuft. Wie hat Ihnen das gefallen?
Hanczewski: Es war eine schöne Abwechslung.
Und welcher Styling-Typ sind Sie privat eher?
Hanczewski: Ich kenne mich mit Styling-Typen ehrlich gesagt nicht so aus. Privat mag ich es gern, mich in meinen Sachen wohlzufühlen.
Sie machen im Film eine Reihe von Untersuchungen: CT, MRT etc. Wie war es, in die Röhre geschoben zu werden?
Hanczewski: Für mich war es nur ein Film. Aber zu wissen, dass Menschen meist mit einer beängstigenden Diagnose in solche Maschinen geschoben werden… da wurde mir schon etwas traurig ums Herz.
Ihre Dresden-„Tatorte“ sind häufig nichts für schwache Nerven. Darüber hinaus spielen Sie aber auch in so schockierenden Streifen wie der Tragikomödie „Kill Me Today, Tomorrow I’m Sick!“ (2018) mit, der unlängst seine Free-TV-Premiere im Ersten feierte. Wie sehr beschäftigen Sie die Themen nach Drehschluss?
Hanczewski: Meist beschäftigt mich meine Rolle noch lange nach Drehschluss. Manchmal taucht das Thema auch in meinen Träumen auf. Manchmal träume ich Szenen weiter. Das ist unterschiedlich. Aber während der Dreharbeiten ist meine Rolle meist sehr viel bei mir.
Und wie bekommen Sie die Bilder wieder aus dem Kopf?
Hanczewski: Eine gute Komödie schauen oder was anderes machen… Musik hören und tanzen zum Beispiel. Tanzen ist sowieso eine tolle Art und Weise, etwas aus dem Körper zu bekommen. Schön Rausschütteln!