„Luna frisst oder stirbt“ ist der Titel des neuesten „Tatorts“ des Frankfurter Ermittlerteams Janneke und Brix, gespielt von Margarita Broich (61) und Wolfram Koch (59). In dem Fall müssen sie den Mord an einer jungen Autorin aufklären. Nachdem zunächst alles nach Selbstmord aussieht, finden die Ermittler Hinweise in dem jüngsten Werk der Getöteten. Lohnt sich in dieser Woche das Einschalten am Sonntagabend um 20:15 Uhr im Ersten?
Darum geht’s im „Tatort: Luna frisst oder stirbt“
Nach der Release-Party zu ihrem Debütroman wird die 19-jährige Autorin Luise Nathan (Jana McKinnon, 22) tot aufgefunden. Alles sieht zunächst nach einem Selbstmord aus. Verlagschef Roland Häbler (Clemens Schick, 49) und Lektor Marvin Gess (Thomas Prenn, 27) machen sich Vorwürfe: Konnte Luise dem hohen Erwartungsdruck nicht standhalten? Luises Buch, in dem es um die sozial benachteiligte Teenagerin Luna geht, ist in ihren Augen eine Sensation.
Luises Mutter Friederike (Nicole Marischka, 53), Stadträtin für Soziales, hingegen kann sich nicht vorstellen, dass ihre starke Tochter einen Selbstmord begehen würde. Bald stellen die Frankfurter Hauptkommissare Anna Janneke (Broich) und Paul Brix (Koch) fest, dass massive Fremdeinwirkung zum Tod der jungen Frau geführt hat. Außerhalb des Verlags führen ihre Ermittlungen sie zu Luises Freundin Nellie (Lena Urzendowsky, 21), die zusammen mit ihrer Mutter Jessie (Tinka Fürst, 33) und ihrer kleinen Schwester in weniger bürgerlichen Verhältnissen aufwächst. Dabei gerät Luises Roman zunehmend in den Fokus: Während Brix und Janneke sich zunächst aus Gründlichkeit dem Roman des Opfers widmen, wird ihnen beim Ermitteln bewusst, dass er in der Realität der beiden Mädchen begründet ist und entscheidende Spuren liefert…
Lohnt sich das Einschalten?
Absolut, vor allem wegen der schauspielerischen Leistungen und des starken Ensembles. Stehen normalerweise die Kommissare im Hauptfokus der Mehrzahl aller „Tatort“-Filme, so sind es hier – neben den wie immer sehenswerten Koch und Broich – vor allem die Nebendarsteller. Diese wurden von den Machern des Frankfurter „Tatorts“ wunderbar ausgesucht und besetzt. Allen voran die charismatische Urzendowsky („Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“) und der nicht minder bemerkenswerte Prenn („Biohackers“). Sie begeisterten zuvor bereits in anderen „Tatort“-Folgen.
Der eigentliche Fall ist spannend und nicht von der ersten Sekunde an durchschaubar. Auch wenn diese „Tatort“-Folge sicherlich nicht in irgendwelchen Bestenlisten auftauchen wird, ist sie grundsolide erzählt und genau der richtige Abschluss des Wochenendes für jeden Krimifan. Fazit: Anschauen, diese 90 Minuten bereut man mit Sicherheit nicht.