Die in Deutschland vertretenen internationalen Streamingdienste setzen auch weiterhin auf hochkarätige lokale Eigenproduktionen. Nachdem etwa Marktführer Netflix zuletzt mit der deutschen Miniserie „Liebes Kind“ weltweit einen großen Erfolg einfahren konnte, und sich Disney+ mit der Historienserie „Deutsches Haus“ dem dunkelsten Kapitel deutscher Geschichte widmete, startet am 23. November auf dem Streamingdienst Paramount+ die neue, sechsteilige deutsche Thrillerserie „Eine Billion Dollar“. Die Adaption des gleichnamigen Romans von Andreas Eschbach (64) wartet mit einer ungewöhnlichen Prämisse auf.
Darum geht es in „Eine Billion Dollar“
Der junge John Fontanelli (Philip Froissant, 29) führt in der Bundeshauptstadt Berlin ein sorgloses Leben zwischen seinem Job als Fahrradkurier und rauschenden Partys. Da erfährt John völlig unvermittelt, dass er der alleinige Erbe des größten Vermögens der Menschheit sein soll. Vor 500 Jahren hatte einer seiner Vorfahren Geld angelegt, und durch Zins und Zinseszins ist daraus im Lauf der Jahrhunderte die unfassbar anmutende Summe von einer Billion Dollar geworden – also von 1.000 Milliarden Dollar.
Mit der Erbschaft, die John naturgemäß völlig überrascht, ist jedoch auch eine Prophezeiung verbunden. Der Erbe soll das gigantische Vermögen nutzen, um die Welt zum Besseren zu verändern. Doch wo anfangen? John versammelt eine Expertenrunde, aber die gelehrten Frauen und Männer widersprechen sich mit ihren Lösungskonzepten rasch gegenseitig. Daneben stellt er fest, dass seine sagenhafte Erbschaft auch mächtige Widersacher aus der Welt des Finanzkapitals auf den Plan ruft, gegen die er sich und seine Pläne verteidigen muss.
Lohnt sich „Eine Billion Dollar“?
„Eine Billion Dollar“ gehört eindeutig zu den spannenderen deutschen Serienprojekten der vergangenen Jahre. Der Streamingdienst Paramount+, der erst im Dezember letzten Jahres überhaupt in Deutschland gestartet ist, hat sich für seine nächste Eigenproduktion für eine Romanvorlage mit jeder Menge Gegenwartsbezügen entschieden. Mit Jungstar Philip Froissant, der gerade erst mit dem Deutschen Fernsehpreis als „Bester Schauspieler“ für sein Spiel in der Historienserie „Die Kaiserin“ ausgezeichnet worden ist, konnte zudem ein exzellenter Hauptdarsteller verpflichtet werden.
Obwohl es sich bei „Eine Billion Dollar“ um eine deutsche Produktion handelt, spricht der internationale Cast in der Serie auch oftmals Englisch, Italienisch oder Französisch. Auch die Handlung führt an Schauplätze auf dem gesamten Globus wie etwa New York, Paris, Marokko oder Italien.
Lässt sich mit Geld die Welt verändern?
Der von Froissant gespielte Protagonist John stürzt sich in „Eine Billion Dollar“ nach anfänglichem Zögern beherzt und voller Tatendrang in seine neue Aufgabe. In Berlin ruft er zunächst eine Art Finanz-Start-up ins Leben, wobei das Innere seiner neuen Firmenzentrale gleichermaßen an einen Tech-Konzern aus dem kalifornischen Silicon Valley und den legendären Berliner Techno-Club Berghain erinnert.
Unterstützt von – neben anderen – der Italienerin Franca Vacchi (Alessandra Mastronardi, 37) und dem enigmatischen Hedgefondsmanager Malcolm McCaine (Oliver Masucci, 54) wird John schnell klar, dass sein sagenhaftes Vermögen allein nicht ausreicht, um der Menschheit die so dringend benötigte Linderung ihrer größten Probleme zu bringen. Noch dazu gibt die herrschende Finanzelite ihre Macht in Form von Aktienbeteiligungen und der Kontrolle über internationale Konzerne nicht freiwillig ab – und beginnt sogar, aktiv gegen ihn vorzugehen.
Das Regie-Duo Isabel Braak (35) und Florian Baxmeyer (48) hat mit „Eine Billion Dollar“ eine hochaktuelle Serie geschaffen, die letztlich die Frage stellt, ob es angesichts von Klimawandel, Umweltzerstörung und dem entfesseltem Finanzkapitalismus überhaupt noch möglich ist, das Ruder in Richtung einer nachhaltigeren und humaneren Zukunft herumzureißen.
(lau/spot)
Bild: Alessandra Mastronardi (l.) und Philip Froissant spielen die Hauptrollen in „Eine Billion Dollar“. / Quelle: Paramount+/W&B Television/Gordon Muehle