Knapp drei Wochen nach dem Tod von Uwe Seeler (1936-2022) hat sich die Stadt Hamburg in einer öffentlichen Trauerfeier von der HSV-Legende verabschiedet. Die Veranstaltung im Volksparkstadion der Hansestadt konnten Fans im Livestream im NDR, im Ersten live im Fernsehen sowie online verfolgen. Der HSV bot zudem Fans einen Liveticker auf Twitter.
Bereits vorab gab der Fußballverein auf seiner Webseite bekannt, dass während der rund einstündigen Trauerfeier Hamburgs Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher (56), Bernd Neuendorf (61), der Präsident des Deutschen Fußball-Bundes, Jonas Boldt (40), Mitglied im Vorstand der HSV Fußball AG sowie Comedian Olli Dittrich (65) Reden halten werden.
Nicht nur zahlreiche Persönlichkeiten aus dem Fußball wie Philipp Lahm, Oliver Kahn, Oliver Bierhoff und Hans-Dieter Flick nahmen an der Trauerfeier teil. Auch Stars wie Comedian Otto Waalkes, die Moderatoren Reinhold Beckmann und Carlo von Tiedemann sowie Musiker Rolf Zuckowski waren im Stadion vor Ort. Bundeskanzler Olaf Scholz besuchte die Trauerfeier in Begleitung seiner Ehefrau Britta Hart.
Bewegende Reden von Seelers Weggefährten
Eröffnet wurde die Feier gegen 14 Uhr mit einem Auftritt des Pianisten Joja Wendt zusammen mit dem Seemannschor Hamburg. Anschließend sprach Bürgermeister Tschentscher über den Hamburger Seeler. In seiner Rede sagte er: „Hamburg verliert mit Uwe Seeler ein Stück von sich selbst, eine außerordentliche hanseatische Persönlichkeit und einen ganz besonderen Ehrenbürger.“
DFB-Präsident Bernd Neuendorf blickte anschließend unter anderem auf die Karriere des Fußballers zurück. „Unvergesslich ist Uwe Seeler aber den Menschen nicht nur wegen […] seinen Leistungen auf dem Platz und seiner einzigartigen Karriere“, so Neuendorf. „Unvergessen ist er deshalb, weil er sich sein freundliches und offenes Wesen bewahrt hat – und zwar allen Menschen gegenüber.“ Für HSV-Vorstand Jonas Boldt sei Seeler „die perfekte Verkörperung des Fußballs“. Weiter erklärte er: „Uwe Seeler war, ist und wird für alle Zeiten der größte HSVler sein.“
Familienfreund Olli Dittrich sichtlich gerührt
Zwischen den Reden gab es immer wieder musikalische Einlagen, etwa Heidi Kabels „An de Eck steiht’n Jung mit’n Tüddelband“ und „La Paloma“ von Hans Albers. Zuletzt sprach Komiker Olli Dittrich (65), ein langjähriger Freund Seelers, im Namen der Familie des verstorbenen Fußballers. Als er anfangs von der Familie darum gebeten worden sei, diese Rede zu halten, sei er sich unsicher gewesen, gestand er. „Wie soll ich mich Uwe und euch und Jahrzehnte eurer Familiengeschichte hier würdig erweisen?“, fragte er sich.
Schließlich entschied er sich dazu, darüber zu sprechen, welchen Einfluss der HSV-Star auf Dittrich gehabt habe. „Uwe Seeler war mein großer Held, mein großes Vorbild, das Idol meiner Kindheit und Jugend.“ Zum Ende verabschiedete er sich von seinem Freund. „Du wirst immer in unseren Herzen bleiben. Ruhe in Frieden, lieber Uwe!“, schloss Dittrich sichtlich gerührt seine Rede und damit die Trauerfeier.
Uwe Seeler war am 21. Juli im Alter von 85 Jahren verstorben und galt als Ikone des deutschen Fußballs. Am Donnerstag, dem 4. August, wurde er im engen Kreis auf dem Hamburger Friedhof Ohlsdorf im Familiengrab beigesetzt.