Die Luft in der Streamingbranche wird immer dünner. Mit Paramount+ versucht ein weiterer Dienst noch in diesem Jahr den deutschen Markt zu erobern. Auf seiner Webseite beschreibt der Dienst sein Angebot – angelehnt an das bekannte Gipfel-Logo von Paramount – als einen „Mountain of Entertainment“. Es stellt sich aber die Frage, ob dieser „Berg der Unterhaltung“ über seinen Mitbewerbern thronen oder nur Teil einer digitalen Hügelkette sein wird. Schließlich ist auch hierzulande die Auswahl bereits riesig.
Anbieter wie Netflix, Amazon Prime Video, Disney+, Apple TV+, RTL+, Joyn, die öffentlich-rechtlichen Mediatheken und weitere Alternativen kämpfen bereits um die Gunst der Zuschauerinnen und Zuschauer. Und dann startet 2022 etwa auch noch der kostenlose, werbefinanzierte Dienst Amazon Freevee in Deutschland.
Eric Cartman und SpongeBob auf „Mission: Impossible“
Wie die Konkurrenz setzt auch Paramount+ auf viele Inhalte, die dort exklusiv erscheinen sollen. Zudem befinden sich im Portfolio zahlreiche starke Marken. So bietet der Dienst neben Eigenproduktionen unter anderem Filme und Serien der US-Fernseh-Networks CBS und Showtime, des Senders Comedy Central und der Filmproduktionsgesellschaft Paramount Pictures.
Das Angebot umfasst außerhalb der USA laut Angaben des Streamingdienstes nahezu 3.000 Episoden von Kindersendungen, 1.000 Folgen von Reality-Formaten, 2.500 Stunden an Paramount+-Originals und mehr als 500 Filme. Mit einberechnet seien hier aber noch nicht einmal Produktionen wie Serien oder Sitcoms von CBS und Showtime.
Mit dabei sein werden unter anderem die Sci-Fi-Serie „Halo“, das in den USA gerade erst gestartete „Star Trek: Discovery“-Spin- off „Star Trek: Strange New Worlds“ und „Kamp Koral: SpongeBobs Kinderjahre“. Hinzu kommen beliebte Filmreihen wie „Mission: Impossible“ oder „Transformers“.
Im Februar hat Paramount+ auch schon sein erstes deutsches Original angekündigt – die Krimi-/Thrillerserie „Simon Becketts Die Chemie des Todes“. Alleine im Lauf diesen Jahres soll die Produktion an 50 internationalen Originals beginnen.
Die Jungs aus „South Park“, die seit Jahrzehnten für Späße und Aufreger sorgen, haben auch ihr Zuhause auf dem Streamingdienst. Die Köpfe hinter der Animationsserie, Trey Parker (52) und Matt Stone (50), arbeiten an insgesamt 14 „South Park“-Filmen für den Anbieter. Und neue Folgen der Serie soll es mindestens bis Staffel 30 geben, die dann voraussichtlich 2027 zu sehen sein wird.
Die Veröffentlichung zahlreicher Paramount-Klassiker ist zudem naheliegend. Die Bibliothek der Produktionsgesellschaft umfasst beispielsweise auch „Titanic“, „Forrest Gump“ sowie „Braveheart“ und kultige Reihen wie „Star Trek“, „Indiana Jones“ oder „Der Pate“. Zudem werden dann auch neue Blockbuster im Stream zu sehen sein. Für Großbritannien wurde etwa bereits der Horrorstreifen „Scream 5“ angekündigt.
Zwischen Berg und Himmel
Nach Deutschland kommt der Dienst in Kooperation mit Sky, wie im August 2021 angekündigt wurde. Abonnentinnen und Abonnenten von Sky Cinema erhalten kostenlos Zugang zu Paramount+. Andere Sky-Kunden können Paramount+ zusätzlich buchen. Das sogenannte Cinema-Paket von Sky gibt es derzeit für Neukunden im Jahresabo für 25 Euro monatlich. Danach kostet das Ganze 37,50 Euro im Monat.
Medienberichten zufolge soll das Angebot dann womöglich aber auch einzeln erhältlich sein. In Großbritannien wird das Monatsabo für Paramount+ bei 6,99 Pfund liegen und das Jahresabo bei 69,90 Pfund. In den USA kostet das reguläre Monatsabo 9,99 Dollar und das Jahr 99,99 Dollar. Sollte es auch hierzulande eine Einzeloption geben und der Anbieter orientiert sich an diesen Preisen, wird das Abo vermutlich bei 8,99 Euro oder 9,99 Euro monatlich liegen.
[sc name=“insta-iframe“ src=“https://www.instagram.com/p/CdO4pE9O6i1/“ ]In Großbritannien und Irland startet Paramount+ bereits am 22. Juni. Auch in Südkorea soll es noch im Juni soweit sein. Manch Serien- und Filmfan hofft daher, dass der Start in Deutschland, Österreich und der Schweiz eher früher als später erfolgen könnte. Der Anbieter gibt als groben Zeitraum bisher aber nur die zweite Jahreshälfte an. Ein aktueller Instagram-Beitrag von Paramount+ dämpft die Erwartungen zudem. Denn die bereits erwähnte Serie „Star Trek: Strange New Worlds“ soll in Deutschland demnach „noch vor Ende des Jahres“ zu sehen sein. Es könnte also vielleicht bereits im Juli oder August soweit sein, das Ganze klingt aber eher nach Herbst oder Winter.