Die juristische Auseinandersetzung zwischen den „Nur noch ein einziges Mal“-Co-Stars Blake Lively (37) und Justin Baldoni (41) hat eine neue Wendung genommen. Wie unter anderem die „Los Angeles Times“ berichtet, hat Lively nun beantragt, die Verleumdungsklage von Baldoni abzuweisen, indem sie sich auf ein kalifornisches Gesetz beruft, das Personen schützt, die sexuelle Übergriffe melden.
Demnach argumentieren Livelys Anwälte in einem am 20. März beim Bundesgericht in New York eingereichten Antrag, dass Baldonis Klagen gemäß Assembly Bill 933 abgewiesen werden sollten. Diese Änderung des kalifornischen Gesetzes aus dem Jahr 2023 gewehrt Personen, die Belästigung, Körperverletzung oder Diskriminierung gemeldet haben, rechtlichen Schutz und schützt sie vor Verleumdungsklagen, sofern sie nicht in böswilliger Absicht gehandelt haben.
Sollte das Gericht dem Antrag stattgeben, würden Baldonis Klagen abgewiesen und er könnte dazu verpflichtet werden, Livelys Anwaltskosten zu übernehmen, schreibt die „Los Angeles Times“. Livelys Anwälte argumentieren in ihrem Antrag, dass Baldonis Gegenklage „rachsüchtig“ und rechtlich unbegründet sei. Sie sei „ein PR-Instrument, das dazu dient, die finstere Kampagne von Wayfarer voranzutreiben, um Frau Lively zu ‚begraben‘ und ‚zerstören‘, weil sie sich öffentlich zu sexueller Belästigung und Vergeltungsmaßnahmen geäußert hat“.
Streit dauert seit Dezember an
Der Antrag markiert die jüngste Wendung in dem erbitterten Streit zwischen Blake Lively und Justin Baldoni. Lively hatte am 20. Dezember 2024 eine Klage gegen Baldoni und seine Produktionsfirma Wayfarer Studios eingereicht, in der sie ihrem Co-Star und dem Regisseur des Films „Nur noch ein einziges Mal“ sexuelles Fehlverhalten und eine koordinierte Schmutzkampagne vorwarf. Lively behauptete, Baldoni habe am Set unangemessene Bemerkungen gemacht und versucht, sie medial zu diskreditieren.
Baldoni wies diese Anschuldigungen zurück und reagierte mit einer Verleumdungsklage in Höhe von 250 Millionen US-Dollar gegen Lively und die „New York Times“, die ihre Behauptungen veröffentlicht hatte. Weiter reichte er eine Gegenklage ein, in der er Lively, ihren Ehemann Ryan Reynolds (48) und ihre PR-Berater der Verleumdung beschuldigte und ihnen vorwarf, sich verschworen zu haben, ihm die Kontrolle über den Film zu entreißen. Er fordert 400 Millionen Dollar Schadenersatz.
Rechtsstreit in New York oder Kalifornien?
Die konkurrierenden Klagen werfen US-Medien zufolge vor allem die Frage auf, welches Bundesstaatenrecht anwendbar ist. Baldonis Anwälte argumentieren, dass kalifornisches Recht maßgeblich sein sollte, da er und seine Produktionsfirma dort ansässig sind. In seiner Gegenklage machte er außerdem Vorwürfe geltend, die nach kalifornischem Recht, nicht aber in New York, anerkannt sind.
Mir ihrer Klage in New York habe Lively signalisiert, dass sie diesen Bundesstaat als geeignet für ihren Fall ansehe. In dem neuen Antrag beruft sie sich nun jedoch auf kalifornisches Recht. Die Entscheidung des Gerichts über Livelys Antrag könnte demnach weitreichende rechtliche Auswirkungen über die Fehde hinaus haben. Sollte der Richter zu ihren Gunsten entscheiden, könnte dies einen Präzedenzfall für die Anwendung der Assembly Bill 933 in zukünftigen Verleumdungsprozessen schaffen.
(ncz/spot)
Bild: Blake Lively und Justin Baldoni standen gemeinsam für den Kinofilm „Nur noch ein einziges Mal“ vor der Kamera – die Produktion führte zu einem seit Monaten andauernden bitteren Rechtsstreit. / Quelle: Xavier Collin/Image Press Agency/ddp/Sipa USA / ddp/ZUMA