Ihr „Let’s Dance“-Abenteuer endete im Frühjahr zwar bereits nach der ersten Folge, unterkriegen lässt sich Mara Clara Groppler (25) deshalb aber nicht. Die Comedienne kann auf ein erfolgreiches Jahr zurückblicken. Aktuell tourt sie mit ihrem zweiten Live-Programm „Mehrjungfrau“ durch Deutschland, ihr Lied „Vegan“ wurde auf Spotify über 1,7 Millionen Mal abgespielt. Als überzeugte Veganerin unterstützt sie zudem zusammen mit der veganen Butteralternative Eleplant die Veganuary-Organisation. Im Interview am Rande des Shootings für ihr selbst designtes Veganuary-T-Shirt verrät die Groppler, welche Vorurteile über Veganer wahr sind – und über wen sie keine Witze in ihrem Programm machen würde.
2024 war ziemlich viel los bei Ihnen. Wie bekommen Sie das alles unter einen Hut?
Maria Clara Groppler: Ja, ich mache schon super viel und es ist schwierig, das alles miteinander zu verbinden. Ich habe dann immer so Phasen: In einer Phase, da mache ich sehr viel Stand-up. In anderen Phasen arbeite ich an Songs oder Social Media. Bei „Let’s Dance“ konnte ich dann natürlich nicht viel anderes nebenher machen, aber da war ich auch nicht so lange dabei.
Liegt Ihnen das Tanzen?
Groppler: Also ich würde sagen, ich kann ganz gut lernen. Aber ich glaube, wenn es mir richtig gut liegen würde, dann wäre ich wahrscheinlich nicht in der ersten Show rausgeflogen. (lacht)
Sie sind viel auf Reisen, haben viele Auftritte. Wie schaffen Sie es, sich vegan zu ernähren?
Groppler: Mittlerweile gibt es eigentlich in jeder Stadt ein paar vegane Läden. Wir bestellen zum Beispiel oft Bowls vor Shows. Aber ich liebe es auch, die veganen Restaurants der Städte auszuchecken. Dann google ich und gehe vor meinen Shows noch essen.
In Ihren Shows nehmen Sie gerne gesellschaftliche Klischees aufs Korn. Welche Klischees über Veganer sind wahr?
Groppler: „Woran erkennt man einen Veganer? Er wird es dir sagen.“ Dieses Klischee stimmt schon in meinem Fall, also ich sage den Leuten schon relativ früh, dass ich mich vegan ernähre. Es kommt aber oft auch einfach organisch zur Sprache. Wenn man zum Beispiel was essen will, was man ja dreimal am Tag muss, dann muss man ja sagen: „Ich bin vegan“. Gibt es da was Veganes oder können wir dahin gehen, da was bestellen? Hey, sind diese Kekse vegan? Deswegen kommt man relativ schnell auf das Thema und redet darüber. Man könnte vielleicht auch sagen, es ist ein bisschen militant, aber die Leute sind ja interessiert, sie haben mich ja danach gefragt.
Gibt es ein Thema, das Sie nervös macht oder an das Sie sich nicht herantrauen würden?
Groppler: Es gibt Themen, über die muss man einfach keine Witze machen, über marginalisierte Gruppen zum Beispiel. Ich mache lieber Witze über mich selber und schaue, was in meinem Leben lustig ist. Was mich wirklich bewegt, interessiert, wozu ich starke Gefühle und Emotionen habe. Denn darin steckt dann oft auch die meiste Comedy.
Sie unterstützen zusammen mit Eleplant und Ihrem T-Shirt den Veganuary? Was ist das Gute an der Aktion?
Groppler: Was ich bei Veganuary einfach cool finde ist, dass jeder kostenlos die Möglichkeit hat, sich mit veganer Ernährung auseinanderzusetzen. Man bekommt da Rezepte oder einfache Hilfestellungen, wie man die Umstellung leichter schafft. Tatsächlich braucht der Mensch circa 21 Tage, um eine neue Gewohnheit zu etablieren – und der Veganuary ist ja der ganze Januar. Wenn man das durchzieht, dann hat man es geschafft, vielleicht eine neue Gewohnheit einzuführen und bleibt dann im besten Fall auch für immer vegan, weil man gemerkt hat: Das ist ja gar nicht so schwer!
Viele Menschen befürchten, dass vegane Ernährung sehr einschränkend ist. Wie sehen Sie das?
Groppler: Für mich war es tatsächlich eine große Erweiterung meines Speiseplans. Das würde man gar nicht so denken, aber ich habe mich davor sehr einseitig ernährt. Ich habe eigentlich wirklich immer nur Pizza und Spaghetti Bolognese gegessen und war auch ein bisschen mäkelig, habe wenig verschiedene Sachen ausprobiert. Durch die vegane Ernährung muss man sich ja mit dem Thema Ernährung auseinandersetzen. Ich habe dann auch angefangen, die indische oder asiatische Küche auszuprobieren und mein Speiseplan ist einfach voller geworden.
Haben Sie einen Tipp für vegane Anfänger?
Groppler: Es gibt wirklich für fast jedes tierische Produkt auch eine vegane Alternative. Wenn man im Supermarkt ein bisschen schaut, findet man für jede Zutat, die in einem Rezept steht, eine vegane Alternative. Mein easy Recipe Number one sind Nudeln mit Pesto. Es gibt extrem viel Pesto, das auch vegan ist. Ich mache manchmal auch Pesto selber aus Cashews oder auch mit Sojasahne. Bolognese kann man ja auch mit veganem Hack machen. Ich liebe Chili Sin Carne. Jedes Rezept kann man also auch vegan machen.
Vermissen Sie manchmal bestimmte vegane Lebensmittel?
Groppler: Ich finde, Käse ist noch ausbaufähig. Vegane Fleischalternativen haben wir jetzt wirklich echt viele. Aber ich finde, auf veganen Käse könnten noch ein paar mehr Firmen ein bisschen mehr Fokus legen.
(obr/jmk/spot)
Bild: Maria Clara Groppler beim Shooting für ihr T-Shirt zugunsten des Veganuary 2025. / Quelle: Eleplant