Lars Klingbeil (47) hat sich erneut über seine überstandene Krebserkrankung geöffnet. Im Gespräch mit dem Magazin „Bunte“ sprach er über die große Dankbarkeit, die er in seinem Leben empfindet. „Ich denke an die Situation vor elf Jahren, als bei mir Zungenkrebs festgestellt wurde. Ich war starker Raucher. Zungenkrebs ist oft tödlich. Mein Arzt sagte, wenn ich ein paar Wochen später gekommen wäre, hätte es vorbei sein können“, erinnerte sich der Vizekanzler. Auch seine Stimme habe er wegen des Karzinoms verlieren können.
Leben als Geschenk
Die Diagnose im Jahr 2014 stellte alles auf den Kopf. Klingbeil war damals Mitte 30, seine politische Karriere in vollem Gang. „Seitdem empfinde ich vieles in meinem Leben als Zugabe“, so der Politiker. „Vielleicht bin ich deshalb auch gelassener als manche andere in den täglichen Aufgeregtheiten. Ich habe durch diese Krebsdiagnose gelernt, was wirklich wichtig ist“.
Und das ist für den 47-Jährigen vor allem seine Familie. Seit 2019 ist er mit Lena-Sophie Müller (42) verheiratet, im vergangenen Jahr kam ihr gemeinsamer Sohn zur Welt. „Unser Kind hat mein Leben noch sehr viel schöner gemacht. Es ist eine große Bereicherung“, schwärmte der SPD-Chef.
Krebserkrankung seit April öffentlich
Erstmals hatte Lars Klingbeil im „Zeit“-Podcast „Alles gesagt“ über seine überstandene Krebserkrankung gesprochen, wegen der sein Leben „einmal so kurz vor der Klippe“ stand. „Ich hatte 2014 Krebs und den hatte ich selbst entdeckt. Ich hatte Zungenkrebs vom Rauchen“, erklärte er in dem Gespräch. Bis zu 40 Zigaretten habe er damals am Tag geraucht.
Weil er „großes Glück“ hatte, konnte das bösartige Karzinom in einer Operation entfernt werden und mittlerweile gilt Klingbeil als geheilt. Die Diagnose habe ihm „sehr viel Kraft für alles Weitere“ gegeben und ihn wesentlich ruhiger gemacht, berichtete der Politiker schon damals. Inzwischen ist er rauchfrei und gestaltet seinen Alltag mit wöchentlichen Sportsessions wesentlich gesünder.
(eyn/spot)
Bild: Lars Klingbeil machte seine Krebserkrankung im April öffentlich. / Quelle: ddp/Geisler/Bernd Elmenthaler

