In der neuen Folge der sechsteiligen Impro-Serie „Kranitz – Bei Trennung Geld zurück“ steigt „Tatort“-Star Anna Schudt (47) ins Geschehen ein. In der dritten Folge „Manni & Sandy – Barmbek statt Bahamas“ (3.11., 23 Uhr, NDR) spielt sie zusammen mit Bjarne Mädel (53, „Der Tatortreiniger“) das Liebespaar, das bei dem ominösen Selfmade-Paartherapeuten Klaus Kranitz (Jan Georg Schütte, 58) Hilfe sucht.
Manni (Mädel), Auftragskiller und ein alter Freund von Kranitz, hat einen Job vermasselt und weiß keinen Ausweg. Für 90.000 Euro sollte er Heinos Ehefrau Sandy (Schudt) beschatten und sie beiseiteschaffen, falls sie ihren Mann betrügt. Sie zu überführen, ist Manni leichtgefallen, der Rest ist gescheitert. Manni hat sich in die professionelle Heiratsschwindlerin verliebt und sie sich in ihn. Das Resultat: Beide sind völlig handlungsunfähig. Da muss Kranitz schnell was einfallen…
Erprobte Impro-Spezialisten
Jan Georg Schütte spielt nicht nur die Titelrolle. Der Impro-Spezialist, von dem auch schon die Improvisationsformate „Klassentreffen“ (2019), „Tatort: Das Team“ (2020) und „Für immer Sommer 90“ (2020) stammten, war auch hier für Regie und Drehbuch verantwortlich. In den beiden erstgenannten spielte auch Anna Schudt mit. „Das war nun der dritte Film, bei dem ich dabei sein durfte und es ist jedes Mal eine große Freude, wenn Jan anruft“, schwärmt sie im Interview mit spot on news über die erneute Zusammenarbeit.
Schütte gab den Rahmen für die Figuren vor, doch recht viel mehr Infos hatten die Schauspielerinnen und Schauspieler offenbar nicht. „Ich wusste natürlich, was Sandy macht und dass sie sich blöderweise in Manni verknallt hat. Viel mehr wusste ich vor Beginn nicht“, bestätigt Schudt.
Dortmund-„Tatort-Fans werden sie in „Kranitz“ übrigens in einem vollkommen ungewohnten und sehr auffälligen Styling zu Gesicht bekommen. Nach dem Wohlfühlfaktor beispielsweise in hellrosa Schuhen gefragt, ist ihre Antwort eindeutig: „Mich interessiert es gar nicht, mich in Kostümen oder Masken wohlzufühlen, es muss für die Figur stimmen. Mein großes Interesse besteht darin, viele verschiedene Charaktere zu zeichnen, gerne auch in Extremen. Ich kann ja abends alles immer wieder ausziehen“, so Schudt.
Paartherapien und Beziehungstipps
In „Kranitz – Bei Trennung Geld zurück“ geht es um Paartherapie oder Paarberatung, wie Kranitz es nennt. „Paartherapie – wenn es eine gute ist – ist ein sensationelles Angebot der heutigen Zeit, in einer Beziehung nicht so oft am selben Punkt zu scheitern“, sagt Anna Schudt. In einer Folge sagt Kranitz, dass „normale Paarberatung immer eher eine Trennungsbegleitung“ ist. Das sieht die Schauspielerin anders. „Nein, das ist ein Werbespruch für Kranitz selber, das ist totaler Quatsch“, sagt sie. In einer anderen Folge ist die Paarberatung ein Geburtstagsgeschenk. Diese Vorstellung findet Schudt dagegen gut. „Super Idee! Das zeigt, dass der andere bereit ist, sich Hindernissen zu stellen und mit einem weitergehen will.“
An der einen oder anderen Stelle der Serie dürften sich Paare in ihren Verhaltensmustern und Problemen wiedererkennen. Dennoch stand für die Filmschaffenden nicht das Lehrreichsein im Mittelpunkt. „Wir wollen amüsieren, keine Message verbreiten, dafür sind die Figuren und vor allem Kranitz viel zu überzeichnet und extrem“, erklärt Schudt. Auch ihre Rolle der Heiratsschwindlerin, die sich in den Auftragskiller verliebt, der sie eigentlich töten sollte, ist herrlich überzeichnet. Trotzdem hat die Geschichte der beiden Kriminellen, die aus Liebe nicht mehr kriminell sein können, fast schon etwas Romantisches. „Es gibt wenig, was romantischer sein könnte. Herrliche Idee“, pflichtet die Schauspielerin bei.
Sie selbst ist im wahren Leben seit mehr als zehn Jahren skandalfrei mit Schauspieler Moritz Führmann (43, „How to Tatort“) verheiratet. Nach einem Tipp gefragt, um als Paar im echten Austausch zu bleiben, antwortet Anna Schudt mit: „Interesse, Achtsamkeit, reden, lachen. Zeit.“