Der Jahresbericht 2023/2024 des Buckingham-Palasts verrät, dass sich das Königshaus neue Werte zum Ziel gesetzt hat. Wie die britische Zeitung „The Telegraph“ unter Berufung auf das Dokument berichtet, will König Charles III. (75) unter anderem „neugierig bleiben“ und „dabei helfen, eine bessere Welt zu gestalten“.
„Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis“ angestrebt
Dem Monarch sei es nach den ersten Monaten seiner Amtszeit, die nach dem Tod seiner Mutter Queen Elizabeth II. (1926-2022) im September 2022 begann, möglich, „eine neue Zielsetzung zu definieren, die auf erneuerten Werten beruht“. Diese lauten demnach im Detail: „Umsichtig handeln“, „Einfluss erzielen“, „Gemeinsam Erfolg haben“, „Neugierig bleiben“ und „Mit gutem Beispiel vorangehen“. Im Bericht heißt es weiter, dass die Pflicht des Königshauses darin bestehe, „den Souverän dabei zu unterstützen, dem Vereinigten Königreich und dem Commonwealth zu dienen und zur Schaffung einer besseren Welt beizutragen“.
Zudem verspreche das Königshaus, „großen Wert auf ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis“ zu legen. Die Finanzierung der Monarchie durch die Steuerzahler ist in Großbritannien immer wieder Thema, vor allem Gegner des Königshauses lehnen die hohen Kosten ab. Charles versucht der Kritik, mit einer verschlankten Monarchie mit weniger arbeitenden Mitgliedern der Royal Family entgegenzukommen. Das wurde zuletzt im Juni bei der Geburtstagsparade „Trooping the Colour“ deutlich, als der König auf dem Balkon des Buckingham-Palasts nur von einer kleinen Gruppe von Verwandten begleitet wurde.
Trotzdem sind die Kosten für die Auftritte der königlichen Familie im vergangenen Jahr auf fast fünf Millionen Euro gestiegen, obwohl es 400 Besuche weniger gab und weniger Auslandsreisen unternommen wurden. Das entspricht einem Anstieg von rund 355.000 Euro im Vergleich zum Vorjahr. Eine Quelle aus dem Königshaus führt die Kosten laut „Daily Mail“ auf allgemein gestiegene Preise für Waren und Dienstleistungen zurück.
Krönung kostete den Palast fast eine Million Euro
Der jährliche „Sovereign Grant“-Bericht listet detailliert auf, wie die Monarchie durch die Steuerzahler finanziert wird. Dem aktuellen Bericht ist auch zu entnehmen, dass die Krönung von Charles III. im Jahr 2023 den Palast rund 950.000 Euro gekostet hat. Es sind 27 einzelne Reisen von Mitgliedern der königlichen Familie aufgeführt, bei denen die Reisekosten mindestens 20.100 Euro betrugen – nur acht davon betrafen den König. Dazu gehört die teuerste Reise in den zwölf Monaten bis März 2024, der fünftägige Staatsbesuch des Königspaares in Kenia im Oktober und November 2023. Dafür beliefen sich die Reisekosten auf fast 200.000 Euro.
(ae/spot)
Bild: König Charles III. folgte im September 2022 auf seine Mutter. Er versucht, die Monarchie zu verschlanken und modernisieren. / Quelle: Heide Pinkall/Shutterstock.com