Aus Kanye West wird Ye (44): Der Musiker hat seinen Namen aus „persönlichen Gründen“ offiziell geändert. Komplett überraschend kommt dieser Name, der sicher nicht zufällig an die englische Aussprache von Jesus erinnert, nicht. Sein selbst gewählter Spitzname bestand schon seit Langem aus den letzten beiden Buchstaben seines bisherigen Vornamens, auch sein achtes Studioalbum trug den Titel „Ye“.
So weit, so übersichtlich. Doch Ye ist lange nicht der erste Musikschaffende, der sich für einen namentlichen Neuanfang entschieden hat.
Prince und das unaussprechliche Symbol
Das berühmteste Beispiel hierfür ist wohl Prince (1958-2016). Er hatte seinen Durchbruch in den Achtzigern unter dem Namen Prince, änderte seinen Namen nach einem Streit mit seinem Label aber in ein Symbol um. Da sich dieses nicht aussprechen oder schreiben ließ, wurde er von den Medien nun „The Artist Formerly Known As Prince“ („Der Künstler, der früher als Prince bekannt war“) genannt. Nachdem sein Vertrag bei dem Label endete, nahm er 1999 wieder seinen alten Namen an.
Snoop und seine Doggys
Ein wahres Namens-Chamäleon ist Snoop Dogg (49). Er startete seine Karriere als Snoop Doggy Dogg, benannte sich dann in Snoop Dogg um, hatte aber immer weitere Spitznamen wie etwa Bigg Snoop Dogg oder Dogg Father. Die Doggy-Variationen wurden 2009 gebrochen, als er als Produzent einen ganz neuen Namen wählte: Niggarachi. Drei Jahre später änderte er seinen Bühnennamen zu Snoop Lion und anschließend, als Zeichen einer musikalischen Neuausrichtung, zu Snoopzilla. Trotzdem bringt er auch immer noch Alben als Snoop Dogg heraus, zuletzt im Frühjahr 2021.
Wenn der Name Gold wert ist
Nicht alle Künstler geben ihre Namen freiwillig auf. Santigold (45) zum Beispiel, eine US-amerikanische Künstlerin, war bis 2009 unter dem Namen Santogold bekannt – verlor aber vor Gericht den Streit mit einem Juwelier und Filmemacher namens Santo Gold. Immerhin war die Pressemitteilung dazu lustig zu lesen: „Ändere das Graffiti an der Badezimmerwand, lass dein Tattoo ausbessern, airbrushe dein T-Shirt und ändert den Namen auf den Jahresend-Listen: Santogold heißt jetzt Santigold.“
FKA geht immer
Auch FKA Twigs (33), Musikerin, Tänzerin und Ex-Freundin von Robert Pattinson (35), hatte nicht mit Namens-Konkurrenz gerechnet, als sie sich aufgrund ihrer knackenden Gelenke Twigs („Zweige“) nannte. Als herauskam, dass es bereits eine Band namens „The Twigs“ gibt, machte sie den Prince: Das „FKA“ in FKA Twigs steht vermutlich für „Formerly Know As“.
Nicht jede Schreibweise setzt sich durch
Möglichst unkompliziert versuchte JAY-Z (51) seine Namensänderung zu gestalten. Er wurde erst als Jay-Z bekannt, strich aber 2013 den Bindestrich aus seinem Namen. Seit 2017 ist der allerdings wieder drin, außerdem besteht der Rapper, Produzent und Mann von Beyoncé (40) seitdem auf Großbuchstaben. Theoretisch. Denn so richtig durchgesetzt hat sich das nicht, wenn man Artikel oder auch seinen englischsprachigen Wikipedia-Eintrag sieht…
Religiöses Erwachen
Man könnte auf die Idee kommen, dass nur Rapper angesichts ihrer Egos oder Musikerinnen angesichts Verwechslungsgefahr ihre Namen ändern. Aber dann gibt es da noch die Wandlung des britischen Folkmusikers Yusuf Islams. Der unter dem Namen Steven Demetre Georgiou geborene Musiker begann seine Karriere in den Sechzigern als Cat Stevens. Nach einem Nahtod-Erlebnis konvertierte er in den Siebzigern zum Islam, legte seinen Künstlernamen ab und änderte seinen echten Namen zu Yusuf Islam (73).