„Höhle der Löwen“: Gründer schocken Löwen mit Rekord-Firmenbewertung

„Höhle der Löwen“: Gründer schocken Löwen mit Rekord-Firmenbewertung

Das ist absoluter Rekord: Ein Start-up bietet den Investoren in der „Höhle der Löwen“ (montags, 20:15 Uhr, Vox oder bei RTL+) ganze zwei Prozent Unternehmensanteile für stolze 200.000 Euro an. Macht einen satten Unternehmenswert von zehn Millionen. Ob sich ein Löwe auf diesen Deal einlässt? Die Gründer tischen den Löwen dieses Mal kulinarische Neuinterpretationen und revolutionäre High-Tech-Ideen auf. Drei Erfinder schocken die Löwen regelrecht mit Erkenntnissen über gängige Antikörpertests und deren Gewinnung.

Thelen knallhart: „Als Erstes muss die Marke sterben.“

Tütensuppen genießen keinen allzu guten Ruf. Das will Minever Zevker (42) aus Bielefeld gründlich ändern. Das Suppenpulver ihrer Marke „Miss Mineva’s“ entfaltet seinen Geschmack mit Hilfe fermentierter, protein- und ballaststoffreicher Zutaten. Ihre Geschmacksrichtungen „Kürbis Garam Masala“, „Tomate, Paprika, Kräuter“ und „Erbse, Minze, Kokos“ klingen vielversprechend. Für zehn Prozent an ihrer Marke sollen die Löwen 200.000 Euro investieren. Die Suppen-Verkostung spaltet die Löwen. Dagmar Wöhrl (71), Ralf Dümmel (58) und Carsten Maschmeyer (66) schmeckt ihre Suppe nicht und sie steigen aus. Judith Williams (53) und Frank Thelen (53) scheinen an einem Deal interessiert, allerdings zu ihren Bedingungen. Für 200.000 Euro wollen sie dreißig statt zehn Prozent. Und: „Als Erstes muss leider die Marke Miss Mineva’s sterben“, so Frank Thelen. Laut Williams „dient sie nicht dem Produkt.“ Die Gründerin willigt ein und ist bereit, mit dem Löwen-Duo ganz neue Wege zu gehen.

Judith Williams‘ Flirt mit Zahnarzt aus Schmelz

Im 60-Sekunden Battle präsentiert Zahnarzt Christian Flasch (55) aus dem saarländischen Schmelz seine hygienische Zahnbürstenbox „Capsello“ inklusive Mundspülbecher. Er tritt gegen die Brüder Gerd (58) und Achim Christner (65) aus Engstingen an. Mit „Radanker“ stellen die beiden eine Aufstellmöglichkeit für Fahrräder ohne Ständer vor. Zum Battle-Sieger küren die Löwen den Saarländer, der anschließend um einen Löwen-Deal kämpft. Sein „Capsello“ bewahrt eine herkömmliche Zahnbürste auf Reisen maximal hygienisch auf. Neben dem schicken Design mundet den Löwen vor allem die Tatsache, dass dem Gründer bereits 200.000 Anfragen für „Capsellos“ vorliegen.

Frank Thelen, mit einer Kieferorthopädin verheiratet, steigt aus. Es folgt Judith Williams scherzhafter Flirt mit dem Zahnarzt aus Schmelz. Sie hat als Schülerin einst in einer Diskothek in der saarländischen Kleinstadt gejobbt. Doch auch sie ist raus. Ernsthaftere Absichten verfolgen Janna Ensthaler (41) und Ralf Dümmel. Beide wollen sich den Deal holen: 80.000 Euro für 20 Prozent. „Ich bin völlig begeistert von dem Produkt und deiner Kompetenz. Ich wäre zu allem bereit“, so Dümmel. Nach einem Telefonat mit seiner Ehefrau entscheidet sich Flasch für Dümmel als Investor.

Gründer schocken Löwen mit Wahrheit über Corona-Tests

Ob Schwangerschaftstest oder Corona-Test: Antikörpertests gehören zum Alltag in Deutschland. Die grausame Wahrheit hinter dem verbreiteten Testverfahren: Die Gewinnung der eingesetzten Antikörper kostet allein in der EU mehrere Hunderttausend Tiere pro Jahr das Leben. Von den Zahlen zeigen sich die Löwen geschockt. Die Biotech-Gründer Stephanie Pfeil-Coenen (35), Dr. Alina Eilers (31), Stanislaus Hans (35) aus Hannover bieten Revolutionäres. Sie haben ein Verfahren entwickelt, mit dem Antikörper in der Kieselalge produziert werden. Gleichzeitig stellen sie mit „hey Mela“ den ersten veganen Schwangerschaftstest der Welt vor. Doch nicht nur ihr Antikörper-Verfahren setzt neue Maßstäbe, auch ihr Angebot: Sie wollen 200.000 Euro für zwei Prozent an ihrem Start-Up – eine Firmenbewertung von zehn Millionen Euro!

Das Angebot polarisiert, genau wie der Umstand, dass die drei nicht verraten wollen, zu welchen Kosten sie ihren Schwangerschaftstest produzieren. Ralf Dümmel steigt spontan aus. Frank Thelen reagiert leicht gereizt: „Mir hat lange keiner gesagt: Ich brauche Kapital. Und dafür kriegst du zwei Prozent. Ernsthaft?“ Auch Carsten Maschmeyer ist genervt: „Warum soll ich eine Kutsche mit meinen zwei Prozent ziehen – und 98 Prozent sitzen hinten drin?“ Janna Ensthaler stört sich nicht an den zwei Prozent. Vielmehr vermutet sie, dass große Pharmakonzerne den Gründern noch kein Übernahmeangebot gemacht haben, weil deren Verfahren nicht ausreichend lukrativ ist. Sie steigt als Letzte aus.

„Beleidigung“ – Teures Pflanzensalz erzürnt Löwen

Menschen weltweit konsumieren zu viel Salz aus Natriumchlorid. Die Folgen sind Gesundheitsschäden wie Bluthochdruck, Herzinfarkte und Schlaganfälle. Lucia Scheffner (24), Daniel Siebert (32) und Dr. Karl Schlumbach (38), die Gründer von Plantsalt aus Berlin, haben etwas dagegen. „BettaSalt“ ist ihr pflanzenbasiertes Mineralsalz, das z.B. aus Algen oder der Queller-Pflanze gewonnen wird, die an der Ostsee wächst. Es enthält bis zu 50 Prozent weniger Natrium und ist mit gesünderen Mineralien wie Kalium oder Magnesium angereichert. Mit 350.000 Euro für zehn Prozent an Plansalt rufen sie eine beeindruckend Bewertung auf.

Für Kopfschütteln bei den Löwen sorgen die Nachricht, dass „BettaSalt“ bislang lediglich 1.200 Euro Umsatz erzielt hat. Zudem ist es noch nicht zum Patent angemeldet. „Wir sind keine Bank hier“, so Dagmar Wöhrl, „das ist eine Beleidigung.“ Wegen der hohen Firmenbewertung steigt sie ebenso erzürnt aus wie Carsten Maschmeyer und Ralf Dümmel. Judith Williams stellt fest: „Ihr seid wirklich schlechte Verkäufer.“ Frank Thelen gibt zu: „Ihr habt ein Megathema. Aber ich bin nicht bereit, den Preis der Zukunft zu bezahlen.“ Er verabschiedet sich als letzter möglicher Investor.

Das Essen schmeckt – der Deal nicht

Der letzte Pitch startet für „Höhle der Löwen“-Moderator Amiaz Habtu (48) emotional. Wie seine nächsten Gründer stammt er aus Eritrea. Das Ehepaar Yemi Desalegn (34) und Bahleby Tewelde (38) vom Start-Up „Mamaye“ will Löwen und Kunden für die ostafrikanische Küche begeistern. Es präsentiert drei verschiedene vegane Gerichte im Glas. Für 150.000 Euro bieten beide zehn Prozent am Familienunternehmen an.

Zur Verkostung nehmen die Löwen mit den Gründern an einem großen Tisch mitten im Studio Platz. Sie tunken ihr Brot in die drei schmackhaften Gerichte und lauschen der Präsentation. Mit dem Verkaufspreis von 6,99 Euro macht sich das Gründerpaar unter den Löwen eher keine Freunde. In den ersten beiden Monaten hat es ganze 8.000 Euro umgesetzt. Die Firmenbewertung von 1,5 Millionen findet Ralf Dümmel daher viel zu hoch. Wie Janna Ensthaler steigt er aus. Carsten Maschmeyer, der das Produkt „zu erklärungsbedürftig“ findet, steigt ebenfalls aus. Frank Thelen ist hin- und hergerissen: „Das ist eines der leckersten Produkte, die ich in der „Höhle der Löwen“ jemals gegessen habe. Aber ich spüre bei euch nicht, dass ihr euch damit auseinandergesetzt habt, wo das ganze hingehen soll. Mit diesem Preis werdet ihr bitterböse scheitern“, prophezeit Frank Thelen. Er steigt als Letzter aus.

(jök/spot)

Bild: Stephanie Pfeil-Coenen, Dr. Alina Eilers und Stanislaus Hans (v.l.n.r.) präsentieren den veganen Schwangerschaftstest „hey mela“. / Quelle: RTL / Bernd-Michael Maurer

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