Waltrop, 22.12.2025 (lifePR) – Ein Haustier zu Weihnachten zu verschenken wirkt auf den ersten Blick liebevoll und herzlich. Doch was gut gemeint ist, erweist sich in der Praxis oft als schlechte Entscheidung – für Menschen ebenso wie für Tiere. Denn ein Tier ist kein spontanes Geschenk, sondern eine langfristige Verantwortung für ein fühlendes Lebewesen.
Gerade rund um die Weihnachtszeit weisen Tierschutzorganisationen Jahr für Jahr darauf hin, dass viele unüberlegt verschenkte Tiere kurze Zeit später im Tierheim landen oder sogar ausgesetzt werden. Der emotionale Moment unterm Weihnachtsbaum weicht schnell dem Alltag – und der bringt Pflichten, Kosten und Verantwortung mit sich.
Tiere sind keine Überraschung
Ein Hund, eine Katze oder ein Kaninchen ist kein Spielzeug, das nach den Feiertagen einfach wieder verschwindet. Haustiere bedeuten über viele Jahre hinweg tägliche Versorgung, Zeit für Erziehung und Zuwendung sowie laufende Kosten für Futter, Tierarzt und Pflege. Diese Verantwortung lässt sich nicht spontan übernehmen – und schon gar nicht verschenken.
Hinzu kommt, dass die Weihnachtszeit für Tiere besonders herausfordernd ist. Besuch, ungewohnte Geräusche, Hektik und Silvesterfeuerwerk schaffen keine ruhige Umgebung für Eingewöhnung und Vertrauensaufbau. Für viele Tiere beginnt das neue Leben unter Stress – mit Folgen, die das Verhältnis zur neuen Familie dauerhaft belasten können.
Wenn die Überraschung zur Überforderung wird
Wird ein Tier als Überraschung überreicht, fehlt häufig die notwendige Vorbereitung. Fragen nach Zeit, finanziellen Möglichkeiten, Wohnsituation, Allergien oder Urlaubsbetreuung bleiben oft ungeklärt. Was im Moment der Übergabe für Freude sorgt, kann schon wenige Tage später zur Überforderung werden – bei Kindern wie bei Erwachsenen.
Nicht selten folgt nach den Feiertagen die Ernüchterung. Der Alltag kehrt zurück, Verpflichtungen nehmen zu, und das Tier bleibt. Für manche Familien endet dieser Weg im Tierheim – oder in besonders tragischen Fällen im Aussetzen.
Tierheim statt Rastplatz
Tierheime berichten bundesweit von einer hohen Zahl unüberlegt angeschaffter Tiere, die nach kurzer Zeit abgegeben werden. Viele Einrichtungen arbeiten bereits an ihrer Belastungsgrenze. Noch dramatischer ist das Aussetzen von Haustieren: Tiere werden an Raststätten, Feldwegen oder in Wäldern zurückgelassen – schutzlos gegenüber Hunger, Kälte, Verkehr und Gefahren.
Dabei ist klar: Das Aussetzen oder Zurücklassen eines Haustieres ist verboten und stellt eine Straftat dar. Wer ein Tier nicht mehr halten kann, sollte die Scham überwinden und sich an ein Tierheim oder zuständige Stellen wenden. Das ist der einzig verantwortungsvolle Weg – für Mensch und Tier.
Warum seriöse Anbieter vor Weihnachten keine Tiere vermitteln
Zum Schutz der Tiere, aber auch der künftigen Halterinnen und Halter verkaufen oder vermitteln viele Tierheime sowie verantwortungsvolle Züchter und seriöse Händler bewusst keine Tiere in der Vorweihnachtszeit.
Der Grund ist einfach: Eine Entscheidung für ein Tier soll gut überlegt, langfristig tragfähig und frei von emotionalem Druck sein. Seriöse Anbieter setzen auf ausführliche Beratung, Vorgespräche und Bedenkzeit. Sie verstehen sich nicht als Verkäufer, sondern als Vermittler im Sinne des Tierwohls.
Wer kurz vor Weihnachten ein Tier „sofort verfügbar“ angeboten bekommt, sollte daher besonders aufmerksam sein. Verantwortung zeigt sich nicht in schneller Übergabe, sondern in Zurückhaltung.
Ein sinnvoller Weg ist es, zu Weihnachten keine Tiere, sondern Zeit zu verschenken – etwa den gemeinsamen Besuch im Tierheim nach den Feiertagen oder die bewusste Entscheidung, sich in Ruhe auf ein Tier vorzubereiten.
Hilfe, wenn ein Tier in Not ist
Wer ein verletztes oder offensichtlich in Not geratenes Tier entdeckt, sollte nicht wegschauen. Örtliche Tierheime, tierärztliche Notdienste oder Tiernotruf-Organisationen sind rund um die Uhr erreichbar und können schnell Hilfe koordinieren. Jede rechtzeitige Meldung kann Leben retten.
Ein klarer Appell
Tiere sind keine Last-Minute-Geschenke und keine Überraschung für besondere Momente. Sie sind fühlende Lebewesen, die Zeit, Geduld und Verantwortung brauchen. Wer sich für ein Tier entscheidet, sollte dies bewusst, vorbereitet und im Sinne des Tieres tun – nicht aus einem spontanen Impuls heraus.
