2023 wird der Eurovision Song Contest in Liverpool stattfinden. Am 13. Mai steigt das Finale des Musikwettbewerbs in der englischen Metropole. Der deutsche Vorentscheid „Unser Lied für Liverpool“ ist für Anfang März geplant. Deutschland, vertreten durch den Sänger Malik Harris (25), landete 2022 auf dem letzten Platz. „Ich finde als Typ war er wirklich cool, er sah auch gut aus und der Song war toll. Aber ich finde, Performance-technisch können wir deutlich mehr machen“, erklärt Musiker Prince Damien (32) im Interview mit spot on news. „Wir brauchen Tänzer, eine Show und einen Song, der einfach Spaß macht und den man gerne im Club hören würde“, fügt der „DSDS“-Sieger von 2016 und Juror der neuen RTLzwei-Musikshow „Music Drive In“ an. „Freude ist das, was wir heutzutage in der Welt vermissen und da kann der ESC seinen Beitrag dazu leisten.“
Prince Damien: Dieser Schlagerstar sollte antreten
Die Pop-Gruppe Frida Gold gehört wohl zu den bekanntesten Bewerbern um die deutsche ESC-Teilnahme für 2023. Gut als deutsche Vertreter vorstellen könne sich Prince Damien jedoch auch zum Beispiel Größen wie Nico Santos (30) oder Vanessa Mai (30). Wenn letztere „auf Englisch mit Tänzerinnen à la deutsche Beyoncé performt, fände ich das super“, sagt Prince Damien. Andererseits gehe es beim ESC heutzutage nicht mehr nur um die Musik, „es ist auch politisch und da sind wir auch nicht ganz vorne dran“.
„Ich finde, die Ausrichter dürfen ruhig mal wieder was wagen“, erklärt Guildo Horn (59), der ebenfalls als Juror im „Music Drive In“ zu sehen ist und der 1998 selbst beim ESC für Deutschland antrat und Platz sieben belegte. „Ich habe mich vor Jahren als Pate für eine inklusive Band stark gemacht. Das ist vom NDR abgeblockt worden, das war überhaupt kein Thema“, erzählt Horn. „Man will ja keine Fehler machen. Die Acts sind einfach zu aalglatt. Es muss irgendwas sein, was jeden von uns berührt und mit auf Reisen nimmt.“ Ein Vertreter für Deutschland beim ESC sei „ein Vertreter von uns allen. Er muss nahbar sein, da muss man mitfiebern wollen, dann macht es wieder Sinn“, fügt der Musiker an und betont: „Ansonsten würde ich sagen: Lasst es einfach sein, spendet das Geld in die Ukraine, da ist es gut aufgehoben. Anstatt so eine Geldverbrennung in dieser Gigantomanie zu betreiben und dann auf dem letzten Platz zu landen, das macht überhaupt keinen Sinn.“
Guildo Horn: ESC-Entscheider haben „keinen Plan von Mucke“
Als weiteres Problem nennt er, dass die meisten Entscheider „überhaupt keinen Plan von Mucke haben, die wissen überhaupt nicht, was abgeht“, so Horn. „Das ist Politik, das ist nicht gelebte Musik, das ist kein Rock’n’Roll.“ Als Teilnehmer müsse man im Optimalfall schon öfter auf einer Bühne gestanden haben. „Man muss mal getourt sein und die Erfahrung haben, um da die Sau rauszulassen und keine Angst zu haben. Nur so kann man den Auftritt, diesen einen Riesenmoment, auch genießen.“
Beim Thema Nahbarkeit gebe er seinem Mitjuror total Recht, sagt Prince Damien. „Lena Meyer-Landrut war so nahbar, die war einfach eine coole Socke. Sie war wahrscheinlich damals nicht die allerbeste Performerin oder Sängerin, aber es hat so viel Spaß gemacht, ihr zuzugucken, weil man das Gefühl hatte, die beste Freundin steht gerade auf der Bühne und singt.“ Hätte der Sänger selbst Lust, Deutschland zu vertreten? „Ich habe natürlich Bock, das wäre witzig. Vor allen Dingen habe ich nichts zu verlieren. Schlechter als der letzte Platz kann es ja nicht werden (lacht).“
Die erste von 15 Episoden „Music Drive In“ ist am Montag, 30. Januar, um 17:05 Uhr bei RTLzwei zu sehen. In der Sendung fahren Kandidatinnen und Kandidaten mit ihren Autos in eine Drive-In-Straße und performen Songs möglichst kreativ und mitreißend vor der Jury. Am Ende können sie einen Geldbetrag gewinnen. Das Format läuft von Montag bis Freitag, alle Folgen sind jeweils sieben Tage im Voraus auf RTL+ verfügbar.