„Germany’s next Topmodel“: Seelenstriptease und verschmierte Mascara

„Germany’s next Topmodel“: Seelenstriptease und verschmierte Mascara

Für Vivien (22) geht die 13. Woche von „Germany’s next Topmodel“ auf ProSieben gut los: Sie holt sich beim Dyson-Casting schon ihren zweiten Job. Als nächstes steht ein Video-Shooting mit Brigitte Nielsen (58) an. Sie dreht mit den Frauen eine Szene in einem Gefängnis – um was es dabei geht und in welcher Beziehung die Models zu Nielsens Figur stehen, können sie selbst entscheiden. Kreativität ist gefragt.

Das mit den Emotionen ist jedenfalls für die wenigsten ein Problem. Lieselotte (66) weint schon in der Maske, weil sie an ihre verstorbene Schwester denken muss: „Die Tränen, die habe ich schon mal sicher. Da brauche ich mir gar keine Mühe geben.“ Als Heidi Klum (48) später die Geschichte hinter Lieselottes Aufführung erfährt, scheint es ihr sogar unangenehm: „Mit dieser Story sind wir ein bisschen ins Fettnäpfchen rein. Das wussten wir natürlich nicht.“

„Wo sind meine Taschentücher?“

Auch Noëlla (25) hat eine private Verbindung zu der Geschichte. Sie denkt an ihre verstorbene Bezugsperson, die ebenfalls Brigitte hieß. Die Tränen fließen sofort, nicht nur bei Noëlla. „Wo sind meine Taschentücher“, meint Heidi beim Zugucken schon in der ersten Minute. Als auch Viviens Charakter zu weinen anfängt „als gäbe es kein Morgen mehr“, fragt man sich vor dem Bildschirm schon, ob das eigentlich für eine gesunde Psyche der Teilnehmerinnen spricht.

Sophie (19) will besonders kreativ sein und hat keine Drei-Minuten-Geschichte vorbereitet sondern ein ganzes Drehbuch, das alle Beteiligten verwirrt – auch Sophie selbst. „Ich kam so durcheinander, dass ich vergessen habe, was ich sagen wollte“, erklärt sie, nachdem sie den ersten Take in den Sand gesetzt hat. Ähnlich läuft es mit Julianas (25) Geschichte, die etwas zu viele Plottwists nimmt.

Der Oscar geht an…

Den „GNTM“-Oscar gewinnt Lou-Anne (19). Sie macht sogar zwei Versionen, einmal Drama und einmal Komödie und kann Regisseur, Heidi und Nielsen von sich mit beiden Geschichten überzeugen. „Es hat nur noch das Popcorn gefehlt“, jubelt Klum danach.

Der Entscheidungswalk findet am nächsten Tag einmal mehr unter emotionalen Extrembedingungen statt. Die Models sollen Briefe über ihre Kindheitswünsche verfassen und nach dem Lauf durch strömenden Regen vorlesen. Anita (21) beschreibt, wie sie als Kind von den anderen ausgelacht wurde und dass sie sich wünscht, als erwachsene Frau ein selbstbewusstes Model zu sein. Die schwarz verlaufenen Smokey Eyes unterstützen den emotionalen Eindruck. Da erinnert sich auch Heidi: „Zu mir haben sie immer gesagt Pizzaface, weil ich so viele Pickel hatte.“

Lou-Anne wünscht sich in ihrem Brief einen Vater, der nicht weggerannt wäre: „Denn oft frage ich mich, ob ich das Problem bin.“ Juliana wünscht sich ganz viel Liebe auf dieser Welt und dass sie auch mal in diesen Kasten namens Fernseher kann. Noëlla berichtet von ihrer schwierigen Kindheit im Kongo ohne Mutter und Vater und ihrem daraus folgenden Wunsch: „Wenn ich erwachsen bin, will ich mich um meine Familie kümmern.“

Sophies Albtraum wird wahr

Noch mehr Emotionen gefällig? Bitte sehr, die Entscheidung! Vor der Jury muss Sophie Hackfleischbauch und Höllenqualen leiden, während ihr schlimmster Albtraum wahr wird: „Ich habe heute leider kein Foto für dich.“ Niemand wollte den Titel mehr als sie, aber die Nachricht kommt erst verzögert an. Sophie: „Ich müsste jetzt eigentlich total emotional in Tränen ausbrechen, aber irgendwie bin ich so schockiert und abgestumpft.“

Das ändert sich, nachdem die Entscheidungen bei allen durch sind und Sophie klar wird, dass damit ihr letzter Tag bei „GNTM“ zu Ende geht. Während sie bitterlich weint, wird sie von Juliana getröstet, die es ebenfalls nicht in die nächste Runde geschafft hat. Immerhin waren beide 13 Folgen lang in diesem Kasten namens Fernseher.

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