Dominik Kohr (30) hat am Mittwochabend (9. Oktober) vermutlich ein Menschenleben gerettet. Im Interview mit dem SWR erzählte der Fußballprofi von Mainz 05, dass er auf der Heimfahrt von einem Benefizspiel an der Autobahn A60 eine Person im Graben bemerkt habe, die sich „abzustützen“ schien. „Das kam mir komisch vor, deshalb bin ich nochmal an der Stelle vorbeigefahren. Und da habe ich die Frau nur noch liegen gesehen“, so der Sportler.
In der nächsten Haltebucht habe er dann die Polizei alarmiert und sei mit ihr zurück zu der Person gegangen, bei der es sich um eine hilflose ältere Dame handelte. Sie war bereits als vermisst gemeldet und befand sich in einer Notlage. Zudem war sie schon stark unterkühlt. „Ich will mich gar nicht mit Ruhm bekleckern, ich bin einfach froh, dass ich da helfen konnte, dass die Frau gefunden wurde. Das ist einfach schön“, betont Kohr. Er sei „zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort“ gewesen.
Dominik Kohr hat „Gänsehaut“ wegen des Vorfalls
Inzwischen habe er erneut mit der Polizei gesprochen und wisse, dass es der Frau wieder gut gehe. „Sie haben auch gesagt: Wenn ich sie nicht gefunden hätte, dann wüssten sie nicht, ob die ältere Dame die Nacht überlebt hätte“, berichtet der Mittelfeldspieler. „Da kriegt man schon Gänsehaut, wenn man hört, dass es der Frau jetzt gut geht.“
Auf dem Fußballplatz bekleckert sich Kohr dagegen aktuell nicht mit Ruhm. Er fällt immer wieder mit seiner ruppigen Art und unnötig harten Fouls auf, wofür er bereits die fünfte gelbe Karte im sechsten Bundesliga-Spiel der Saison kassierte. „Jeder der mich kennt, weiß, dass ich auch eine andere Seite habe und ein hilfsbereiter Mensch bin“, beteuert der als „Hard-Kohr“ betitelte Fußballer.
(eyn/spot)
Bild: Dominik Kohr konnte eine Heldentat vollbringen. / Quelle: Harry Langer/DeFodi Images