First Lady Melania Trump (55) hat am Donnerstag im Rahmen einer feierlichen Zeremonie im Ostflügel des Weißen Hauses eine Briefmarke zu Ehren der verstorbenen Barbara Bush (1925-2018) enthüllt. Die ehemalige First Lady hätte am 8. Juni ihren 100. Geburtstag gefeiert.
In ihrer Ansprache würdigte Melania Trump das beeindruckende Vermächtnis von Barbara Bush – nicht nur als Ehefrau und Mutter zweier US-Präsidenten, sondern auch als engagierte Vorkämpferin für gesellschaftlichen Fortschritt. „Zwar ist sie vor allem für ihren Einsatz im Bereich der Alphabetisierung bekannt, doch sie setzte sich ebenso für die Stärkung von Frauen ein, veränderte die nationale Diskussion über Aids und unterstützte die Rechte von Homosexuellen“, sagte Melania Trump laut dem „People“-Magazin. Besonders hob Melania Trump Barbara Bushs moderne Haltung hervor: „Ich ehre Mrs. Bushs Einsatz für die essenzielle Rolle von Frauen in allen Bereichen unseres Lebens – ob als Geschäftsführerin oder als Hausfrau.“
Familienangehörige und prominente Abwesende
An der Veranstaltung nahmen Freunde und Angehörige der verstorbenen First Lady teil, darunter Barbaras jüngste Tochter Doro Bush Koch, die laut des Berichts während ihrer Rede zu Ehren der Bush-Familie zu Tränen gerührt war. Auch Doug Tulino, der amtierende Postmaster General, und Alice Yates, CEO der George & Barbara Bush Foundation, waren anwesend.
Bemerkenswert war jedoch die Abwesenheit von Barbaras Sohn George W. Bush und dessen Frau Laura Bush, die seit langem auf Distanz zur Familie Trump gehen. Auch Präsident Donald Trump selbst erschien offenbar nicht bei der Veranstaltung.
Ein Leben im Dienst der Nation
Barbara Bush, geboren als Barbara Pierce und Nachfahrin des 14. US-Präsidenten Franklin Pierce, heiratete 1945 George H. W. Bush. Das Paar hatte sechs Kinder, von denen eines im Alter von drei Jahren starb.
Nach acht Jahren als Second Lady während der Vizepräsidentschaft ihres Mannes unter Ronald Reagan zog das Paar 1988 ins Weiße Haus ein. Während ihrer Zeit als First Lady blieb Barbara Bush eine mütterliche Figur für die Nation, doch besonders in Erinnerung geblieben ist ihre Rede bei der Abschlussfeier am Wellesley College 1990.
Trotz einer Petition von Studentinnen gegen ihren Auftritt – nachdem ursprünglich die Autorin Alice Walker als Rednerin vorgesehen war – ließ sich Barbara Bush nicht beirren und trat ans Rednerpult. Mit selbstironischem Humor gewann sie schnell das Publikum für sich. Besonders ihr Schlusswort sorgte für Applaus: Sie spekulierte augenzwinkernd, dass vielleicht jemand im Saal eines Tages „in meine Fußstapfen tritt und als Ehepartnerin des Präsidenten im Weißen Haus residiert – und ich wünsche ihr von Herzen alles Gute!“
Bei der Briefmarkenzeremonie lobte Melania Trump, wie Barbaras ikonische Rede „Frauen dazu ermutigte, ihren eigenen Weg im Leben zu gehen“. Sie unterstrich: „Mrs. Bushs Vermächtnis ist geprägt von ihrem Respekt für Traditionen, während sie gleichzeitig mit Konventionen brach.“
Inspiration für nachfolgende First Ladys
Nicht nur Melania Trump, auch die frühere First Lady Dr. Jill Biden, bezeichnete Barbara Bush als eine ihrer großen Inspirationen. In einer Rede kurz nach der Amtseinführung von Präsident Joe Biden im Januar 2021 sagte Dr. Biden: „Mrs. Bush erinnerte uns daran, dass wir alle eine Rolle spielen, wenn wir unsere Gemeinschaften besser und stärker machen. Und sie brachte Amerikaner aus allen Gesellschaftsschichten zusammen, um genau das zu tun. Ich hoffe, dasselbe zu tun.“
Barbara Bush verstarb am 17. April 2018, nur wenige Monate vor ihrem Ehemann, der am 30. November 2018 folgte.
(ili/spot)
Bild: US-First-Lady Melania Trump enthüllt Briefmarke zu Ehren von Barbara Bush. / Quelle: getty/Kayla Bartkowski / Getty Images