Den Fernsehfilmpreis der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste 2021 hat der „Polizeiruf 110: Bis Mitternacht“ (BR) gewonnen. Vom 22.bis 26. November lief das FernsehfilmFestival in Baden-Baden. In der Jurybegründung heißt es über den Krimi: „Ein Film wie aus einem Guss. Inszenierung, Bildsprache, Schnitt, Einsatz von Stilmitteln, schauspielerische Leistungen – hier stimmt alles. Das wirkungsvolle und packende Verhör-Kammerspiel in Echtzeitkonstruktion von Autor Tobias Kniebe und Regisseur Dominik Graf zieht den Zuschauer von der ersten Sekunde an rein und entfaltet einen Sog.“
Weiter erklärte die Jury unter anderem: „Wie Verena Altenberger sich durch die inneren und äußeren Konflikte der Bessie zwischen Psychospielchen des Serientäters im Verhörraum und Machtkampf hinter den Kulissen durchwühlt, ist beeindruckend.“ Thomas Schubert pendele im nächtlichen Verhörmarathon als Jonas „eindrucksvoll zwischen Verzweiflung und einer seiner hohen Intelligenz geschuldeten Überheblichkeit hin und her“. Der „Polizeiruf“ überzeuge „durch das filmische Handwerk und beeindruckt durch seine enorme Emotionalität – ein außergewöhnliches, meisterhaftes Werk“.
Darum geht’s in dem Krimi
Elisabeth „Bessie“ Eyckhoff (Verena Altenberger, 34), die als Kriminaloberkommissarin neu zur Münchner Mordkommission gewechselt ist, hat den mutmaßlichen Serienmörder Jonas Borutta (Thomas Schubert, 28) verhaftet. Alles spricht für seine Schuld, doch die Beweise fehlen. Bessie braucht ein Geständnis, um den gefährlichen Täter aus dem Verkehr zu ziehen, und zwar bis Mitternacht, sonst lassen die Richter ihn wieder frei. Der Beschuldigte ist hochintelligent, die Nerven im Team liegen blank. Gegen Bessies Willen wird ein Verhörspezialist hinzugezogen, Kriminaloberrat a.D. Josef Murnauer (Michael Roll, 60).
Der „Polizeiruf 110: Bis Mitternacht“ wurde im Juli beim Filmfest München uraufgeführt und am 5. September erstmals im Ersten gezeigt.