Fermentation kennt man vor allem als Konservierungsmethode für Lebensmittel. Kimchi, Sauerkraut oder Kombucha sorgen für eine gesunde Darmflora und liefern Vitamine in großen Mengen. In Korea wird schon seit einiger Zeit auch in der Hautpflege auf fermentierte Produkte gesetzt. Wie wirkt fermentierte Kosmetik und was ist der Vorteil?
Was ist Fermentation?
Das Fermentieren gehört zu den ältesten Techniken der Menschen, um Lebensmittel haltbar zu machen – sie existiert in allen Teilen der Welt seit Jahrtausenden. Der Begriff leitet sich vom lateinischen „fermentum“ ab, was so viel wie „Gärung“ bedeutet. Früher diente das Fermentieren dazu, die Ernte des Sommers für den Winter haltbar zu machen. Inzwischen haben sich daraus Spezialitäten entwickelt, die vielerorts zum alltäglichen Speiseplan gehören, wie etwa hierzulande das Sauerkraut.
Beim Fermentieren kommen natürliche Mikroorganismen wie Bakterien oder Pilze zum Einsatz, die sich bereits auf der Oberfläche von frischem Gemüse befinden. Die Lebensmittel werden dann in Salzlake eingelegt und luftdicht gelagert. Dadurch vermehren sich die Bakterien und erzeugen Milchsäure. So entsteht unter anderem das wichtige Vitamin B12.
Und in der Kosmetik?
Fermentation hat in Korea nicht nur in der Ernährung einen besonders hohen Stellenwert, das Land ist auch Vorreiter vieler Beauty-Trends. Und so ist wenig verwunderlich, dass die Idee, Kosmetik zu fermentieren, hier entstanden ist. Die Koreanerinnen und Koreaner pflegen ihre Haut nun schon seit längerer Zeit mit fermentierten Kosmetikprodukten. Jetzt schwappt der Trend langsam in den Westen über.
Die Inhaltsstoffe solcher Produkte sind zunächst einmal vergleichbar mit denen in herkömmlicher Kosmetik. Es werden etwa Extrakte aus Kräutern, Pflanzen oder Früchten verwendet, besonders koreanischer Ginseng ist beliebt. Bevor die Inhaltsstoffe in den Tiegel gelangen, werden sie durch den Prozess der Fermentation aufbereitet. Dadurch entstehen hautfreundliche Substanzen, welche im Ausgangsprodukt überhaupt nicht oder nur in geringen Mengen vorhanden waren.
Eine Studie des „Journal of Medicinal Food“ aus dem Jahr 2012 hat fermentierten roten Ginseng als Inhaltsstoff in der Kosmetik unter die Lupe genommen und festgestellt: Durch den Fermentationsprozess wird zum einen die Wirkung des Stoffs potenziert. Soll heißen: Im Vergleich zu herkömmlichen Produkten hat hier auch eine geringe Menge großen Effekt. Zum anderen können allergene Proteine zum Teil in nicht allergene Stoffe umgewandelt werden. Sprich: Fermentierte Kosmetik wird meist auch von sensiblen Hauttypen gut vertragen. Ein weiterer Vorteil: Auch Kosmetik wird durch die Fermentation haltbarer gemacht und ist so meistens frei von Parabenen.