Ehrenpreis für Otto Waalkes: „Ich werde meine Drohung wahrmachen“

Ehrenpreis für Otto Waalkes: „Ich werde meine Drohung wahrmachen“

Otto Waalkes (77) zählt zu den beliebtesten deutschen Komikern und begeistert seit mehr als sechs Jahrzehnten ein Millionenpublikum. Am 10. September erhält der wohl bekannteste Ostfriese in Köln den Ehrenpreis des Deutschen Fernsehpreises.

Die Stifter des Deutschen Fernsehpreises (MagentaTV, RTL, ZDF, SAT.1 und ARD) zeichnen Otto Waalkes „als Persönlichkeit aus, die Humor und Komik in Deutschland neu erfunden und nachhaltig geprägt hat. Seine Figuren, Sprüche, Lieder und Sketche sind fester Bestandteil des kollektiven Humorgedächtnisses der Deutschen“, heißt es in der Erklärung.

Waalkes wird die Auszeichnung bei der TV-Gala, die das ZDF überträgt, persönlich entgegennehmen. Im Gespräch mit der Nachrichtenagentur spot on news spricht der Ausnahmekünstler über Karrierehöhepunkte, ein mögliches Kino-Comeback und warum er nicht ans Aufhören denkt.

Sie haben in Ihrer Karriere bereits zahlreiche Preise abgeräumt, jetzt kommt der Ehrenpreis der Stifter des Deutschen Fernsehpreises dazu. Was bedeutet Ihnen der Preis?

Otto Waalkes: Von Ehrenpreisen fühlt man sich stets geehrt – und in diesem Fall sehr überrascht: Es ist noch nicht so lange her, da wurden meine alten Shows in den Mediatheken mit Warnhinweisen geehrt. Das war dann fast zu viel der Ehre.

Ein Ehrenpreis lädt auch zum Rückblick ein: Auf welche Höhepunkte Ihrer Karriere blicken Sie besonders gerne zurück – und gibt es auch Projekte, an die Sie weniger gute Erinnerungen haben?

Waalkes: Es ist immer das erste Mal, an das man sich besonders gut erinnert: die erste LP, die erste Show, der erste Film – aber genauso ist es das letzte Bild, das letzte Buch, das ich gemacht habe. Weniger gute Erinnerungen blende ich gern aus.

Viele Fans wünschen sich, Sie wieder öfter im Fernsehen zu sehen. Könnten Sie sich eine große Show oder weitere Auftritte wie zuletzt bei „LOL“ vorstellen?

Waalkes: Wenn das Konzept stimmt – warum nicht?

Schauen Sie noch Fernsehen, welche Sendungen oder Comedians bringen Sie heute selbst noch zum Lachen?

Waalkes: Da bin ich genau wie mein Publikum: Ich lache gern mal. Und ich bin genauso dankbar, wenn es etwas zu lachen gibt, egal bei wem.

Nostalgie ist im Trend: Bully feiert mit „Das Kanu des Manitu“ große Erfolge. Könnten Sie sich eine späte Fortsetzung Ihrer erfolgreichen „Otto“-Filme vorstellen?

Waalkes: Für Bully freue ich mich sehr und gratuliere auf diesem Weg zu dem Film. Ein reiner „Otto“-Film? Keine Ahnung. Ich fürchte fast, jeder Film, in dem Otto auftaucht, wird ein Otto-Film.

Oder vielleicht ein weiterer „7 Zwerge“-Film?

Waalkes: Könnte ich mir schon eher vorstellen. Vielleicht ein Prequel: „Bubi – die Legende lebt“.

Zuletzt sorgten Sie auch musikalisch für Furore. 2023 Ihre „Friesenjung“-Version mit Ski Aggu und aktuell Ihr Song „Baby Shark“ mit Helene Fischer. Sind weitere Projekte in Planung?

Waalkes: Ich bin kein großer Planer. Das lasse ich auf mich zukommen.

Auch Ihre Prime-Doku „Mein Name ist Otto“ sorgte für viel Aufmerksamkeit, in der Sie offen wie nie auch über Ihr Privatleben erzählen. Wie schwer ist Ihnen das gefallen?

Waalkes: Es waren lange Unterhaltungen, die wir geführt haben, über alles Mögliche. Aber als das Gespräch auf mein Privatleben gekommen ist, war ich selbst überrascht, wie die Erinnerungen mich selbst gerührt haben.

Was wünschen Sie sich für die nächsten Jahre – beruflich und privat?

Waalkes: Ich wünsche mir viel Spaß, bei dem, was ich mache – und dem Publikum viel Spaß dabei.

Müssen Fans Angst haben, dass Sie doch irgendwann in den verdienten Ruhestand gehen?

Waalkes: Ich fürchte, ich werde meine Drohung wahrmachen und auf der Bühne sterben – aber ich weiß nicht, ob es noch Tickets gibt für die Veranstaltung.

(obr/spot)

Bild: Otto Waalkes bringt seit über 60 Jahren Generationen zum Lachen. / Quelle: Marco Fischer

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