In der dritten Folge der 13. Staffel der Gründershow „Die Höhle der Löwen“ (17.4., 20:15 Uhr, VOX, auch RTL+) liefern sich die Löwen eine Kissenschlacht, außerdem kurvt Joey Kelly (50) von der Kelly Family plötzlich mit dem Fahrrad durch den Löwenkäfig, Ralf Dümmel (56) hat sein erstes Mal und alle haben große Lust auf Mexiko.
Kissenschlacht der Löwen
Das erste Gründerduo Jacqueline Schaupp und Simon Greschl aus München hat das Klangkissen „Tinus“ gegen Tinnitus erfunden. Tinnitus ist eine Erkrankung, die zu einem ständigen Pfeifen im eigenen Kopf führt, was vor allem abends extrem störend ist und Lebensqualität raubt.
„Viele versuchen sich akustisch abzulenken […], aber die Geräuschkulisse stört die Schlafpartner – so ging es auch meinem Vater“, schildert Gründerin Jacqueline. „Mit dem smarten Kissen ‚Tinus one‘ ermöglichen wir die wohl angenehmste Art einzuschlafen.“ Im Kissen sind Sensoren eingebaut, die auf Druck reagieren: „Wenn man aufwacht, sich vom Kissen wegbewegt, dann pausiert der Podcast.“ Auch die Tiefschlafphase erkennt das System im Kissen und blendet die Musik langsam aus. Die Gründer brauchen 350.000 Euro und bieten zehn Prozent der Anteile. 799 Euro soll ein Kissen kosten, 400 Stück haben die Gründer bisher verkauft, allerdings mit Rabatt.
Jeder Löwe bekommt ein „Tinus“-Kissen, Carsten Maschmeyer (63) legt sich gleich samt Kissen auf das Bett auf der Bühne. „Das ist bequem und man hört ganz leise Musik.“ Den Preis findet er allerdings ebenso wie Ralf Dümmel zu hoch. Runtergehen will das Gründerduo nicht, denn die beiden wollen die Qualität erhalten.
Dümmel legt los: „Ich bin sehr angetan von euch beiden, ihr habt etwas Sensationelles entwickelt und trotzdem investiere ich nicht, weil der Preis zu hoch ist.“ Maschmeyer unterbricht und bittet ihn zum Gespräch.
Nils Glagau (47) winkt ab. Auch Tilman Schulz (33) will sich nicht an der Kissenschlacht beteiligen.
Maschmeyer hingegen hat sich in das Thema verbissen. „Mich würde es reizen, deshalb versuche ich, Ralf in den Deal reinzuquatschen. Das Kissen hilft auch beim Einschlafen.“ Dümmel lässt sich überreden, will aber 30 Prozent der Anteile. Die Gründer winken zunächst ab. Dümmel geht auf 25 Prozent runter. Die Gründer beraten und bieten: 20 Prozent – 10 Prozent sofort, 10 Prozent später, plus 1 Prozent Umsatzbeteiligung, bis das Investment komplett zurückgezahlt ist. Dümmel schaut grimmig. Auch Maschmeyer findet das Angebot etwas dreist. Doch dann einigt man sich auf 2 Prozent vom Umsatz.
„Kissen“-Schlacht beendet, ein hart verhandelter Deal.
„Die Höhle der Löwen“: Plötzlich taucht Joey Kelly auf dem Fahrrad auf
Christoph Fraundorfer (38) kommt aus Österreich und ist gerne mit dem Fahrrad in der Natur unterwegs. Doch mit seiner Körpergröße von 1,95 fand er kein passendes Fahrrad. So kam der Architekt auf die Idee, Fahrräder maßzuschneidern – und zwar aus Holz. Zusammen mit seinem Freund Heinz gründete er „My Esel“. Zwei Jahre dauerte es, bis das erste Rad straßentauglich war. In Österreich ist „My Esel“ bereits erfolgreich, jetzt soll mit den Löwen der nächste Schritt folgen. Die Gründer brauchen 675.000 und bieten 15 Prozent.
„Holz absorbiert Vibrationen wie kein anderes Material, das macht das Radfahren gesünder, weil es die Gelenke schont“, erklärt der Gründer. „Wer fährt denn so ein Spezialrad mit Holzrahmen? Mehrere tausend Kunden.“ Mehr als 2,6 Millionen Euro Umsatz hat „My Esel“ bereits gemacht. „Wir haben auch einen prominenten Markenbotschafter“, kündigt der Gründer an. Dann radelt Joey Kelly auf einem „My Esel“ in die Höhle der Löwen und schwärmt von dem Holzrad.
Janna Ensthaler (38) schnappt sich ein Rad und dreht eine Runde. „Ein tolles Gefühl.“ Auch Judith Williams (51) ist begeistert. „Erst einmal großes Kompliment. Es kommt so selten vor, dass etwas Altes verbessert wird und dann auch noch rentabel ist. Das Gesamtpaket ist toll.“ Da sie aber kein Fahrradexperte ist, steigt sie aus.
Auch Dümmel will nicht mitmachen. „Fahrradbusiness ist nicht mein Business.“ Glagau ist auch raus. Ensthaler winkt ab, weil sie Kontakt zu anderen Fahrradherstellern hat.
Bleibt Maschmeyer. Er lobt die „Bilderbuchgründer“. Aber die Absagen der anderen Löwen machen ihn skeptisch. Und mit Fahrrädern hat er schon schlechte Erfahrungen gemacht. „Das ist ein Haifischbecken. An ganze Fahrräder traue ich mich als Investor nicht ran. Aber ich kaufe sieben E-Bikes. Ich bin Großkunde, als Investor bin ich raus.“ Kein Geschäft für „My Esel“.
Alle Löwen wollen bei „Viva Maia“ zuschnappen
Das nächste Start-up hat seine Wurzeln in Mexiko. Dort ist Herbert Hellemann (37) geboren und verbringt dort auch viel Zeit mit seiner Freundin Verena. Die beiden wollen die geheimen Schönheitsrituale der Maya nach Deutschland bringen. Verena recherchierte, gemeinsam mit einem lokalen Beauty-Experten arbeiteten die beiden ein halbes Jahr an ihren Produkten und gründeten „Viva Maia“. 150.000 Euro brauchen die Gründer, 20 Prozent geben sie.
„Wir machen Kosmetik, die auf der traditionellen mexikanischen Kultur basiert.“ Im Angebot haben die Gründer 36 verschiedene Bars, eines davon ist der Tepezcohuite Peeling Bar, dessen Name von dem Baum Tepezcohuite kommt. Die Rinde des Baumes wirkt antibakteriell und wird in Mexiko seit langer Zeit zur Hautheilung genutzt.
Gut, dass bei diesem Pitch mit Wöhrl, Williams und Ensthaler gleich drei Löwinnen in der Runde sitzen. Alle dürfen die Bars ausprobieren. „Fühlt sich gut an, tolle Formel, die die Haut pflegt, ohne zu fetten“, urteilt Beauty-Expertin Williams. Ensthaler gefällt die Verpackung aus Papier. Die drei Löwinnen diskutieren.
Dümmel ist aber auch interessiert. „Ich war noch nie in Mexiko, vielleicht sollte ich das mal machen. Würde gerne mitkommen.“ Er bietet 150.000 für 25 Prozent.
Glagau war viele Monate in Mexiko. „Maya ist meine Welt. Wir bringen Mexiko nach Europa. Ich öffne euch alle Türen.“ Er hält 150.000 für 20 Prozent bereit.“ Das Löwinnen-Trio würde 150.000 für 25 Prozent investieren.
Alle Löwen wollen zuschlagen. „Was für ein Triumph“, freuen sich die Gründer, haben aber die Qual der Wahl. Sie sind unsicher, beraten. Und überlegen. Und zögern. Und ziehen sich zurück und beraten wieder. Die Löwen warten gespannt. Am Ende entscheiden sich die Gründer für Glagau, weil ihnen die Authentizität mit Mexiko wichtig ist.
Beim „Stack“-Gründer fließen Freudentränen
Neuer Gründer, neues Glück: Raphael Seiler (28) hat mit „Stack“ ein selbstgebautes Unikat entwickelt. Schon als Kind hat er gerne gebastelt, während des Studiums kam ihm die Idee zu „Stack“, jetzt widmet er sich hauptberuflich seinem „Baby“. „Für alle Grillfreunde habe ich eine kleine Überraschung mitgebracht. Ich habe den coolsten tragbaren Grill entwickelt, den es gibt.“ 80.000 Euro will er von den Löwen und bietet 20 Prozent.
„Diesen Grill kann man ganz schnell vor Ort aufbauen, man muss nur alle Teile zusammenstecken“, erklärt der Grillmeister und baut seinen Grill zusammen. Bereits zuhause kann der Grill mit Kohle oder Briketts befüllt werden und erspart somit das zusätzliche Schleppen der Grillkohle. Mit wenigen Handgriffen ist der Kompaktgrill an Ort und Stelle durch das einfache Stecksystem aufgebaut. Alle Löwen bekommen einen leckeren Grillspieß.
Wöhrl beißt nicht an, ihr ist der Aufbau zu kompliziert. „Das waren viele Handgriffe.“ „So einen coolen Grill habe ich noch nie gesehen, sieht gut aus“, schwärmt dagegen Glagau.
Dümmel will Zahlen. Mit Tasche kostet der „Stack“-Grill 249 Euro, produziert wird er für 130 Euro. Damit ist Glagau raus. „Zu wenig Ertrag.“ Das verschreckt auch Schulz. Maschmeyer gibt ebenfalls kein Geld. „Für mich ist die Nische zu klein.“
Alle Augen sind auf Grill-Fan Dümmel gerichtet. Und der beißt an. „Ich finde es Wahnsinn, was du da entwickelt hast, so etwas habe ich noch nie gesehen und ich kenne die Grillbranche.“ Er bietet 80.000 für 30 Prozent. Bei Gründer Rafael fließen Freudentränen.
Ralf Dümmels erstes Mal
Bei den nächsten Gründern Hannah Scheuren (28) und Hannes Ftuni (37) aus Bochum wird es bunt: Die beiden arbeiten in der gleichen Firma und haben gemeinsam „Kylies Cuppa“ entwickelt. „Unser Lieblingsgetränk Bubble Tea konnten wir zu Hause nie genießen, das fanden wir traurig.“
„Kylies Cuppa“ ist eine Bubble-Tea-Box zum Bestellen, mit der sich jeder seinen Tee zu Hause zubereiten kann, jede Box, die es auch im Abo gibt, enthält alle Zutaten für fünf verschiedene Bubble-Teas: Sauce, Aufguss und Bubbles. 200.000 Euro wollen sie für 15 Prozent Firmenanteile.
Die Löwen dürfen den Bubble Tea probieren, der aus Taiwan kommt, dessen Hauptbestandteil grüner Tee ist und den die kleinen Kügelchen besonders machen.
„Ich liebe Bubble Tea“, freut sich Williams. Ensthaler freut sich gar nicht. „Ich hasse Bubble Tea.“ Für Dümmel ist es das erste Mal, dass er „bubbelt“. „Ey cool. Man trinkt, dann kommen die Bläschen in den Mund und dann platzen sie so.“ Der Löwe genießt das Erlebnis, aber investieren will er nicht.
Die Box kostet 28,95 Euro, dafür gibt es fünf Bubble Teas. Williams findet das zu teuer. „Es hat geschmeckt, aber nicht so gut, wie ich es woanders bekommen habe, ich bin raus.“
Glagau mag die Plastikflaschen nicht. Und außerdem: „Wer weiß, wo der Wettbewerb hingeht, es gab schon so viele Getränke, ich bin raus.“ Auch Ensthaler will nicht mitmachen. „Das ist viel Plastik und Verpackung für ein Getränk. Ich mag Bubble Tea nicht einmal, das ist nicht mein Unternehmen, in das ich investieren würde, ich bin raus.“
Wöhrl steigt ebenfalls aus. „Ich bin kein Experte, ich kenne die Konkurrenz nicht, sorry, ich bin nicht der richtige Investor, ich bin raus.“ Kein Deal für Bubble Tea.
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Bild: Joey Kelly (l.) stellt gemeinsam mit den Gründern „My Esel“ vor. / Quelle: RTL / Bernd-Michael Maurer