„Die Höhle der Löwen“ startet am Montag (4. April, 20:15 Uhr, VOX) in die elfte Staffel. Von den Ur-Löwen ist als einzige Judith Williams (50) übriggeblieben. Dabei wollte die Unternehmerin anfangs gar nicht mitmachen. „Ich hatte Angst, vor allem als Frau, angefeindet zu werden“, erklärt die 50-Jährige im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news. Heute hätte Williams am liebsten ein Löwen-Panel mit fünf Frauen.
„Die Höhle der Löwen“ startet in die elfte Staffel. Sie sind als einzige Löwin von Anfang an dabei, wie stolz macht Sie das?
Judith Williams: Sehr stolz. Ich freue mich, quasi noch das einzige in der Show weiterhin aktive Gründungsmitglied von „Die Höhle der Löwen“ zu sein und noch immer für die Weiterentwicklung von Menschen und ihren Träumen zu stehen.
Hätten Sie je gedacht, dass Sie der Show so lange die Treue halten würden?
Williams: Nein. Ich wollte anfangs gar nicht mitmachen, da ich Angst hatte, vor allem als Frau, angefeindet zu werden aufgrund meiner beruflichen Tätigkeit. Aber der Mut und der Wille, Frauen unterschiedlichster Couleur des Business ein Gesicht zu verleihen, führte mich zu der Entscheidung, dabei zu bleiben. Und natürlich auch vor allem die wunderbaren Menschen, mit denen ich durch die Förderung und das Investieren in Start-ups zusammenarbeiten durfte.
Wie oft haben Sie schon ans Aufhören gedacht?
Williams: Tatsächlich schon des Öfteren. Das liegt vor allem an meinem vollen Terminkalender und auch, da ich mir andere Projekte vorstellen kann und wir ohnehin auch außerhalb der „Höhle der Löwen“ in Start-ups investieren. Der Spaß und die Spannung dieser tollen Show halten mich jedoch immer noch dabei.
In der neuen Staffel gibt es mit Sarna Röser eine Gast-Löwin. Wie haben Sie die Unternehmerin erlebt?
Williams: Sarna ist eine tolle, sehr unternehmerisch talentierte Frau. Sie ist zielstrebig, weiß, was sie möchte und steht zu ihren Vorstellungen und Glaubenssätzen.
Hätten Sie gerne mehr Löwinnen in der Show?
Williams: Ja!! Ich hätte gerne ein Panel mit fünf Frauen!
Welche Löwen/Löwinnen sind für Sie die härtesten Konkurrenten?
Williams: Diejenigen, die mit unfairen Mitteln kämpfen. Wer das ist, sage ich nicht.
Im letzten Jahr hat Georg Koflers Social Chain AG Ralf Dümmels DS Gruppe übernommen. Aus den Kontrahenten sind Partner geworden. Wie finden Sie diese Entwicklung und welche Auswirkungen wird das auf die Show haben?
Williams: Ich gratuliere beiden zu ihrem Zusammenschluss und wünsche Ihnen viel Erfolg. Es können nun nicht mehr beide in unserer Show „Die Höhle der Löwe“ sitzen. Ansonsten hat es aber keine Auswirkungen.
Wie sehen Sie die aktuelle Entwicklung der Start-up- und Gründer-Szene: Wächst der Anteil der Frauen oder dominieren Männer auch weiterhin?
Williams: Nach wie vor dominieren die Männer, allerdings ist ein Zuwachs an weiblichen Gründerinnen zu verzeichnen. Meiner Erfahrung nach vertrauen weibliche Gründerinnen sehr stark auf ihre Lebenspartner und Männer, welche sie beraten.
Wie können noch mehr Frauen animiert werden, als Gründerinnen durchzustarten?
Williams: Frauen müssen sich selbst animieren und sich entscheiden und auch ihr Rollenverständnis und ihr Lebensmodell überdenken. Die Gründung könnte ihnen bei Erfolg völlig neue Wege und eine andere Sicht auf die Rolle der Frau – in der Gesellschaft und für sich selbst – eröffnen.
Mit Ihrem Kosmetik-Imperium sind Sie für viele Frauen ein großes Vorbild. Mit welchen Problemen hatten Sie zu Beginn Ihrer Karriere zu kämpfen?
Williams: Ein großes Problem für mich war, dass die Entscheidungsträger zu 90 Prozent aus Männern bestanden. Vor allem als ich zum ersten Mal schwanger war und der allererste Gedanke der Männer um mich herum war, dass ich zuhause bleibe und erst einmal „weg bin“. Allerdings habe ich bewiesen, dass es auch anders geht.
Welche Tipps können Sie Frauen mit auf den Weg geben?
Williams: Frauen sollten stärker ihre eigenen Talente sehen, sich mutig aufstellen und sich wertschätzen. Außerdem hilft es, sich konstant weiterzubilden und immer in Bewegung zu halten. Der Druck von außen, alle Wünsche und gesellschaftlichen Normen zu erfüllen, ist sehr groß. Das bedarf einer stetig neuen Reflexion darüber, was wirklich gerecht und gleichberechtigt ist und welche Konsequenzen Entscheidungen für das eigene Leben haben.