Als „Retter der Kronjuwelen“ bezeichnen sich Constantin Ricken (23) und Richard Getz (28) in der neuen Folge von „Die Höhle der Löwen“ (montags, 20:15 Uhr, VOX). Mit ihren Unterhosen „Silverton“ wollen sie die männlichen Weichteile vor Elektrostrahlung schützen. Um ihre Boxershorts zu demonstrieren, zieht sich Gründer Richard während des Pitches ohne Vorwarnung bis auf die Unterhose aus. Auf den Strip steigt Nico Rosberg (36) direkt ein und probiert die Hose, die die Spermien schützen soll, persönlich an.
Ob das überhaupt nötig ist, ist allerdings die Frage – die auch die Jungs nur nebulös beantworten können. Georg Koflers (64) Meinung ist klar: „Also das hier halte ich für ausgemachten Blödsinn.“ Auch Nils Glagau (46) fehlen wissenschaftliche Argumente: „Das ist mir zu viel Marketing in Richtung Angstmacherei.“ Nachdem die Jungs auch dem interessierten Rosberg keine Studie namentlich nennen können, sind alle Investoren raus.
Hotel, Bauernhof, Zirkus, Kloster: Die 35-jährige Sandra Fischer beeindruckt die Löwen schon mit ihrer Lebensgeschichte. Die Schweizerin hat die Naturkosmetikmarke „Shea Yeah“ gegründet, und bietet 15 Prozent Firmenanteile für 110.000 Euro. Die Produkte überzeugen die Löwen – die Preise allerdings nicht. Eine Dose Körperbutter kostet über 40 Euro, eine Handcreme 32 Euro. „Von Preis her nicht konkurrenzfähig“, gibt Judith Williams (50) zu bedenken. Die sympathische Gründerin allerdings hat klare Qualitätsansprüche – und erwähnt nun ein Wirtschaftsstudium, das sie auch noch abgeschlossen hat. Schließlich werben Williams und Ralf Dümmel (55) um sie. Dümmel gewinnt und bekommt 25 Prozent Firmenanteile.
Maschmeyer findet seine Nadel im Heuhaufen
Max Roste (23) will mit „audory“ Autoren ins 21. Jahrhundert bringen. In den Geschichten der Hörbuch-App können die Nutzerinnen und Nutzer an mehreren Stellen selbst entscheiden, wie es weitergeht. Die Autoren und Autorinnen bekommen durch Roses Software die Möglichkeit, ihre Geschichte mit verschiedenen Handelssträngen zu kreieren, sie einsprechen zu lassen und dann den Usern bereitzustellen. „Und jetzt entscheiden Sie, wie meine Geschichte weitergeht. Deal oder No Deal?“, schließt Rose seinen Pitch. Der junge Informatikstudent beeindruckt besonders Carsten Maschmeyer (62) schwer: „Investoren suchen die Nadel im Heuhaufen, du bist die Nadel.“ Kofler und Maschmeyer wollen gemeinsam einsteigen und stechen mit ihrem Angebot – 200.000 Euro für 20 Prozent – den ebenfalls begeisterten Nils Glagau aus. Maschmeyer kann sein Glück kaum fassen: „Der ist der Hammer. Sowas ist der Traum!“
Die Freunde und Hobby-Handwerker Jan Gerlach (39), Dr. Christian Lehmann (36), Mario Drelas (33) und Krispin Schulz (40) wollen mit ihren toolbot-Stationen qualitativ hochwertiges Werkzeug unkompliziert verleihen. Dafür haben sie Automaten entwickelt, bei denen sich Handwerker die Tools rund um die Uhr selbst abholen, ausleihen und zurückgeben können. So durchdacht die Automaten sind, so unkonkret ist der Businessplan der vier Freunde. „Wir waren alle sehr angetan von der Grundidee, als ihr reinkamt […] Aber ich befürchte, dass der nationale Rollout scheitern wird am hohen Kapitalbedarf“, erklärt Kofler. Die Jungs bekommen keinen Deal, lassen sich aber nicht vom Weg abbringen: „Wir haben schon viele weitere Pläne, wie wir die Kohle rankriegen, damit wir die Leute mit gutem Werkzeug versorgen.“
Eine Verköstigung mit Folgen
Kerstin Hansen (54) und Louis Lowe (26) sind Mutter und Sohn, Fasten-Fans und Experten für Darmgesundheit. Sie bringen eine Alternative zur Darmentleerung in die Höhle der Löwen, die ohne Glaubersalz oder Einläufe funktioniert: eine fermentierte Pflaumensorte aus Südostasien. Auf die Kostprobe reagieren die Löwen diesmal zurückhaltend: „Ich hab ’ne Bahnreise vor mir heute. Wieviel Zeit hab ich denn da“, fragt Rosberg. Dümmel lacht: „Normalerweise sind wir bei Essen und Trinken immer so schnell…“
Nils Glagau traut sich als erstes, Williams, Rosberg und Dümmel ziehen nach. Geschmack und Sinn der Sache überzeugen, vor allem aber das Mutter-Sohn-Gespann. Dümmel: „Wie man Darmentleerung so sympathisch und nett präsentieren kann…“ Nach der Kostprobe und einem Vortrag über Darmgesundheit wollen sowohl Glagau als auch Williams investieren – woraufhin die Gründer einfach fragen, ob sie auch beide haben können. Können sie: Beim gemeinsamen Angebot für 100.000 Euro für 30 Prozent müssen Mutter und Sohn nicht lange überlegen: „Klar machen wir das.“ Mit dem Deal ist auch die Aufzeichnung vorbei und Glagau verabschiedet seine Investoren-Kolleginnen und -Kollegen mit dem Spruch: „Fröhliche Klogänge!“