Eine unabhängige Untersuchung ist zu dem Ergebnis gekommen, dass der BBC-Journalist Martin Bashir (58) sich ein legendäres Interview mit Prinzessin Diana (1961-1997) aus dem Jahr 1995 über gefälschte Dokumente erschlichen hat. Nach Aufkeimen erster Gerüchte soll die BBC den Skandal offensiv vertuscht haben. Der Sender hatte sich bereits für den Vorfall entschuldigt – und nun einen Mitarbeiter entschädigt, der die Senderführung über Unregelmäßigkeiten informiert hatte.
Laut einer Mitteilung ist die BBC mit Grafikdesigner Matt Wiessler zu einer Vereinbarung gekommen. „Wir möchten uns bei Herrn Wiessler nochmals bedingungslos für die Art und Weise entschuldigen, wie er in der Vergangenheit behandelt wurde“, heißt es in einem Statement. Der Mitarbeiter habe seine Bedenken damals „mit absoluter Integrität geäußert und wir bedauern, dass diese nicht gehört wurden“.
Der Anwalt des Grafikdesigners ließ übermitteln: „Herr Wiessler ist erleichtert, dass die BBC nun die Entschuldigung mit einer angemessenen finanziellen Entschädigung für das ihm angetane Unrecht und die tiefgreifenden Auswirkungen, die es auf ihn und seine Familie hatte, abgegolten hat.“ Details zu dem Übereinkommen gab der Sender nicht bekannt.
Bei Familie entschuldigt
Im Gespräch mit der „The Sunday Times“ hatte sich Bashir im Mai 2021 zu dem Interview geäußert. Es tue ihm „zutiefst leid“ für William und Harry, meint Bashir demnach. Gleichzeitig erklärt er aber auch: „Ich wollte Diana niemals auf irgendeine Weise schaden und ich glaube auch nicht, dass wir dies getan haben.“
Vorwürfe von Dianas Söhnen, Prinz William (39) und Prinz Harry (37), dass Bashir durch das Interview für den Tod ihrer Mutter mitverantwortlich sei, wies er unterdessen zurück. Prinzessin Diana hatte mit dem Journalisten unter anderem offen über ihre Depressionen sowie Eheprobleme gesprochen und die royale Institution kritisiert.
Kurz vor Bekanntwerden der Untersuchung reichte Bashir seinen Rücktritt ein, aus gesundheitlichen Gründen, wie die BBC mitteilte.