Deutscher Fernsehpreis 2025: Kaulitz-Twins gewinnen gegen Heidi Klum

Deutscher Fernsehpreis 2025: Kaulitz-Twins gewinnen gegen Heidi Klum

Am Mittwochabend war es wieder so weit: Der Deutsche Fernsehpreis wurde verliehen. Barbara Schöneberger (51) moderierte die große TV-Gala in den MMC-Studios (ZDF) mit der Verleihung der 18 Werkkategorien. Am Vortag waren bei der „Nacht der Kreativen“ unter der Moderation von Gisa Flake (39) bereits die Preisträgerinnen und Preisträger in den kreativen Einzelleistungen geehrt worden. Am spannendsten wurde es beim Familienduell in der Kategorie „Beste Unterhaltung Reality“: Hier siegten Tom und Bill Kaulitz ausgerechnet gegen Ehefrau beziehungsweise Schwägerin Heidi Klum.

Die zweite Staffel ihrer Netflix-Show „Kaulitz & Kaulitz“, die die Tokio-Hotel-Musiker in ihrem luxuriösen Leben begleitet, setzte sich gegen „Germany’s next Topmodel – by Heidi Klum“ (ProSieben) durch. Vor Ort waren jedoch weder die Kaulitz-Zwillinge noch Klum. Stattdessen wurden die Brüder aus L.A. zugeschaltet und feierten stilecht mit Champagner. „Ich würde gerne mit Günther Jauch durch die Clubs ziehen“, bedauerte Bill Kaulitz und luchste dem ebenfalls nominierten Moderator damit ein Lächeln ab. Heidi Klum war dann aber doch irgendwie dabei: Tom Kaulitz trug ein T-Shirt mit dem Foto seiner Frau – mit Stinkefinger. „Germany’s next Topmodel“ hatte am Vortag immerhin seinen ersten Fernsehpreis jemals für die „Beste Ausstattung Unterhaltung“ gewonnen.

Joko und Klaas liefern beste Unterhaltung

Insgesamt wurden bei der 26. Ausgabe eines der wichtigsten deutschen Medienpreise Produktionen aus den Bereichen Fiktion, Unterhaltung, Information und Sport ausgezeichnet, die zwischen Juli 2024 und Juni 2025 ausgestrahlt wurden. Gestiftet wird der Deutsche Fernsehpreis von ARD, ZDF, RTL, Sat.1 und MagentaTV. Eine unabhängige Fachjury entschied über die Gewinner.

In der Kategorie „Beste Unterhaltungsshow“ gewannen Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf für „Ein sehr gutes Quiz (mit hoher Gewinnsumme)“ (ProSieben). Die beiden konnten den Preis ebenfalls nicht persönlich abholen, sondern wurden aus dem Studio zugeschaltet, wo sie aktuell wieder drehen. „Das ist der erste Preis, bei dem Klaas mich umarmt hat“, freute sich Winterscheidt. Für die „Beste Moderation/Einzelleistung Unterhaltung“ konnte sich Teddy Teclebrhan mit seiner Folge bei „Wer stiehlt mir die Show?“ (ProSieben) durchsetzen. Auch er war nicht live dabei, sondern wurde aus Mexiko eingeblendet.

„Krank Berlin“ geht weitgehend leer aus

Mit den meisten Nominierungen ging „Krank Berlin“ (ZDF/Apple TV+) ins Rennen. Die Krankenhausserie holte den Preis in der Kategorie „Beste Drama-Serie“. In den Kategorien „Beste Schauspielerin“ und „Bester Schauspieler“ mussten sich die Hauptdarsteller jedoch gegen Maria Furtwängler („Bis zur Wahrheit“, ARD) beziehungsweise Leonard Kunz geschlagen geben. Letzterer gewann für den Film „Ein Mann seiner Klasse“ (ARD), der zudem den Preis als „Bester Fernsehfilm/Mehrteiler“ erhielt.

Auch Kunz wurde nur zugeschaltet, ebenso wie Tom Schilling, der sich als Hauptdarsteller von „Achtsam Morden“ (Netflix) über den Preis als „Beste Comedy-Serie“ freuen durfte – sich aber bereits bei den Dreharbeiten zu Staffel 2 befand. In der Kategorie „Beste Comedy/Late Night“ triumphierte zum dritten Mal Ina Müller mit „Inas Nacht“ (ARD). Sie selbst konnte jedoch ebenfalls nicht anwesend sein, da es sie „leider erwischt“ habe, erklärte ihr Team.

Tim Mälzer appelliert für mehr Inklusion

Ergreifend wurde es bei der Verleihung des Preises für „Bestes Factual Entertainment“: Er ging an Tim Mälzer und André Dietz für ihre „Herbstresidenz“ (Vox), in der Menschen mit Behinderung Senioren im Pflegeheim unterstützen. Auf der Bühne appellierte Mälzer daran, die Zeit mit seinen Liebsten zu schätzen und die Inklusion voranzutreiben.

Über den Fernsehpreis als „Beste Sportsendung“ durfte sich die „Penny DEL“ (MagentaTV) freuen. In der Kategorie „Beste Information“ siegte die parlamentarische Berichterstattung bei phoenix, das „Beste Infotainment“ lieferte „37°Leben: Against All Gods – Die Glaubens-WG“ (ZDF). „Systemfehler: Der Cum-Ex-Skandal“ (ZDF) erhielt den Preis in der Kategorie „Beste Dokumentation/Reportage“. Außerdem gewann „German Cocaine Cowboy – Der Deutsche im Cali-Kartell“ (Prime Video) als „Beste Doku-Serie“ und Burkhard Kress für „EXTRA Spezial: Krebs – Warum meine Diagnose Ihr Leben ändern kann“ (RTL) als „Beste Moderation/Einzelleistung Information“. „Natürlich ist dieser Preis irgendwie auch bittersweet. Aber ich bin sehr, sehr glücklich“, betonte der erkrankte RTL-Moderator.

Ehrenpreis für Otto Waalkes

Der Förderpreis ging an Samuel Benito (25) für „Zeit Verbrechen – Folge: Dezember“. Über 50 Jahre Altersunterschied trennten den Nachwuchsschauspieler von dem Gewinner des Ehrenpreises der Stifter: Dieser ging an Komiker Otto Waalkes (77) für sein Lebenswerk. Das Comedy-Urgestein holte sich die Auszeichnung persönlich ab und wurde mit stehenden Ovationen gefeiert. „Ich bin gerührt“, freute sich Otto. „‚Für das Lebenswerk‘ klingt für mich natürlich etwas final, und danach soll man aufhören. Aber das möchte ich nicht“, stellte er klar und gab eine deutsche Version von Paul McCartneys „Yesterday“ zum Besten. Anschließend sang Jan Delay mit „Oh Otto“ noch eine Hommage auf ihn und Marius Müller-Westernhagen holte seinen Freund mit dem Golfcart ab.

Schon im Vorfeld der Verleihung zeigten sich die Comedians auf dem roten Teppich ehrfürchtig vor dem Ehrenpreisträger und betonten den Einfluss auf ihre eigene Karriere. „Ich habe seine Kassetten so laut gehört bis die Nachbarn meiner Eltern von oben drüber geklingelt haben“, erzählte Matze Knop der Nachrichtenagentur spot on news. Ähnlich erging es auch Bastian Pastewka: „Ich fand ihn als Kind großartig, er hat mir viel Spaß gemacht. Und vor allem habe ich jede Otto-Platte besessen und habe sie mehrfach rauf- und runtergehört“. Die beiden freuen sich deshalb besonders, Otto beklatschen zu dürfen – und „jedes ‚Holladahiti!‘ ist heute berechtigt“.

(eyn/spot)

Bild: Bill und Tom Kaulitz konnten den Preis nicht persönlich entgegennehmen, feierten aber mit Champagner. / Quelle: Andreas Rentz/Getty Images

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